Dr. Wilhelm Lindenstruth
 

Wilhelm Lindenstruth als Student; Fotoquelle: Margitta Handloser, Beuern
 

Wilhelm Lindenstruth wurde am 16. Februar 1885 in Beuern als Sohn des Landwirts Philipp Lindenstruth V. (s. Fb. Beuern Nr. 621) und seiner Ehefrau Elisabetha geb. Otto geboren. Bis zu seiner Konfirmation besuchte er die Volksschule in Beuern und wurde von Pfarrer Schulte darauf vorbereitet die weiterführende Schule in Gießen zu besuchen. Er legte Ostern 1905 seine Reifeprüfung ab und studierte Deutsch, Englisch und Geschichte an den Universitäten Marburg und Gießen. 1910 erwarb er in Gießen seinen Doktortitel mit der Arbeit "Der Streit um das Busecker Tal. Ein Beitrag zur Geschichte der Landeshoheit in Hessen" und legte die Prüfung für das höhere Lehramt in den zuvor genannten Fächern für die Oberstufe ab. Er unterrichtete in Darmstadt, Bad Nauheim zuletzt in Idar-Oberstein.
Mit Beginn des ersten Weltkriegs wechselte Dr. Lindenstruth von der Schule zum Schützengraben. Seine Geschichtsforschungen unterbrach er deswegen aber nicht. Zahlreiche Schreiben im Archiv der Universitätsbibliothek Gießen belegen, dass er sich immer wieder Material der Staatsarchive für seine Forschungen an Bibliotheken in der Nähe seines Stationierungsortes schicken ließ. Auch seine Fronturlaube hat er zum Teil in diesen Archiven verbracht.
Diese Schreiben belegen auch, dass Wilhelm Lindenstruth eine Urkundensammlung zum Busecker Tal zusammengestellt hatte. Ein Werk das bei seinem Tod am 21. März 1918 fast druckfertig vorgelegen hat. Leider ist es nie zum Druck gekommen. Es wurde als Teil seines Nachlasses im Staatsarchiv Darmstadt verwaltet, wo es ein Raub der Flammen wurde, die im 2. Weltkrieg einen Teil der Bestände dieses Staatsarchivs vernichteten. Der ehemalige Umfang seines Nachlasses im Staatsarchiv wird mit 1,5 m angeben (soviel Platz benötigte man dafür auf einem Regal). Welch eine Menge Material die hier, auch zur Geschichte des Busecker Tales, verloren ging.

Nachdem Wilhelm Lindenstruth im 1. Weltkrieg fiel hat sich kein Historiker mehr so intensiv der Geschichte des Busecker Tales angenommen. Und mit ihm starben sicherlich auch zahlreiche Arbeiten zu diesem Thema, die sich heute so nicht mehr erarbeiten lassen, weil zwei Weltkriege das Material dazu zerstört haben.

 

 

 
 

Aktualisiert am: 24.11.2013