… oder katholische Linie der Familie v. Buseck
Die Ursprünge der Eppelborner Linie
Viele Autoren haben schon über die Eppelborner- oder sog. katholische Linie der Familie v. Buseck geschrieben 1Helmer, Wilhelm in Buchenblätter Nr. 1 + 2/1978 und Nr. 11/1985, Köhler, Gustav E. : Der katholische Zweig der Busecker Adelsfamilie, in Hessische Heimat Nr. 3/1998, sowie in der Schriftenreihe der Heimatgeschichtlichen Vereinigung Reiskirchen e.V. Nr. 24; Eppelborner Hefte Nr. ?. Ihr Ursprung wird im allgemeinen in Johann Ottmar v. Buseck gesehen. Warum?
Bezüge zu Eppelborn hatte Johann Ottmar nicht. War er katholisch?
Johann Ottmar v. Buseck
Johann Ottmar v. Buseck, ein Sohn des Johann Rudolph und seiner Ehefrau Margaretha geb. Schutzbar gen. Milchling, soll laut Familienaufzeichnungen am 11.6.1637 in Fulda verstorben sein. Leider gibt es dort keinen Sterbeeintrag in den Kirchenbüchern für ihn. Er war seit dem 4. Mai 1637 Schultheiß in Fulda, so dass man seinen Sterbeort dort vermuten darf. Begraben liegen soll er in der Stiftskirche (Dom) in Fulda.
Vor seinem Umzug nach Fulda wohnte Johann Ottmar in Rödgen, im dortigen Hof der Familie 2dem heutigen Entbindungsheim Heidorn. Dort starb seine erste Ehefrau Maria Magdalena am 19.11.1635 an der Pest. Wie wir aus ihrem Heiratsbriefauszug vom 1. Januar 1624 erfahren, war sie eine geb. v. Rodenhausen. Ihre Familie war schon länger im Busecker Tal und Umgebung ansässig. In zweiter Ehe war Johann Ottmar seit dem 17. Februar 1637 mit Margarethe Agnes v. Trümbach verheiratet. Die Familie v. Trümbach entstammt einem Rittergeschlecht aus im Dorf Wehrda in der Buchonia. Ein Gebiet, das zwischen den Territorien der Reichsabtei Hersfeld und der Reichsabtei Fulda, einem stark katholisch geprägten Gebiet liegt. Hat die Familie seiner zweiten Frau ihm zu dem Posten in Fulda verholfen?
Rödgen war evangelisch, Fulda katholisch. Musste Johann Ottmar konvertieren um im katholischen Fulda den Posten als Schultheiß zu bekommen? Wir wissen es nicht. Wie genau wurde dies damals gesehen? Ist die Tatsache, dass die Taufen der Kinder im „protestantischen“ Rödgen verzeichnet sind ein Beweis für die Religionszugehörigkeit?
Aus der ersten Ehe des Johann Ottmar mit Maria Magdalena v. Rodenhausen folgende Kinder bekannt:
Kinder: Name | Geboren | Verstorben / erwähnt |
Johannette Margdalena v. Buseck | 23. Oktober 1625 | + 12.3.1696 Johannesberg bei Fulda |
(Johann Reinhard v. Buseck) | erw. 1640 | |
Johann Burkhard „Bonifatius“ v. Buseck | 20. März 1628 in Rödgen | + 21. März 1707 in Fulda |
Maria Catharina v. Buseck | ~ 13. September 1630 in Rödgen | + 6. März 1691 |
Conrad Philipp v. Buseck | ~ 8. März 1632 in Rödgen | 1671 |
Agnes Maria v. Buseck | ~ 10. Mai 1633 in Rödgen | # 26. August 1663 in Alten-Buseck |
Rudolf Eberhard v. Buseck | 2. Juli 1634 in Rödgen | # 4. August 1681 in Salmünster |
aus seiner zweiten Ehe mit Margaretha Agnes v. Trumbach ist ein nach dem Tode des Johann Ottmar geborenes Kind bekannt:
Kinder: Name | Geboren | Verstorben / erwähnt |
Christina Margaretha v. Buseck | ~ 6. Dezember 1637 in Rödgen | # 20. Juni 1674 |
Johann Burkhard, in Rödgen getauft, wird zur Ausbildung zum Fürstabt nach Fulda geschickt. Er macht innerhalb der Kirche Karriere. Seine Religionszugehörigkeit muss sicherlich mit katholisch bezeichnet werden. Rudolf Eberhard übernahm das Gut in Rödgen, starb jedoch im katholischen Salmünster. Protestantisch oder katholisch? Agnes Maria blieb im heimischen Busecker Tal – sicherlich protestantisch. Conrad Philipp zog es ins katholisch geprägte Eppelborn – somit wohl katholisch.
Auch andere Mitglieder der Familie v. Buseck konvertieren aus Karrieregründen zum katholischen Glauben. Dies bedeutet nicht, dass sie einen neuen Familienzweig gründen.
Da die Religionszugehörigkeit von Johann Ottmar und seinen Kindern gemischt und wechselhaft ist und sie an ganz verschiedenen Orten leben, sollte man ihn nicht als Stammvater der Eppelborner Linie betrachten. Dies hätte nämlich zur Folge, dass man alle seine Kinder ebenfalls dieser Linie zuordnen müsste.
Conrad Philipp v. Buseck
Die Eppelborner und damit rein katholisch ausgerichtete Linie beginnt erst mit der Heirat von Johann Ottmars Sohn aus erster Ehe, Conrad Philipp mit der Erbtochter Maria Margaretha v. Löwenstein zu Randeck. Maria Margaretha erhält bei einer Erbteilung 1663 mit ihrem Bruder zuerst den Hof in Calmesweiler und Besitzungen in Bubach und Macherbach. Nachdem ihr Bruder Christoph Ludwig v. Löwenstein 1668 als letzter männlicher Angehöriger des Stammes v. Löwenstein starb fiel auch die Herrschaft Eppelborn an Maria Margaretha.die Besitzungen in Eppelborn mit in die Ehe. Sie und ihr Gatte Conrad Philipp sind damit die Begründer der Eppelborner Linie.
Im Jahre 1735 lässt ihr Enkel Ernst Johann Philipp Hartmann v. Buseck mit seiner Frau Anna Felicitis Kunigunde Antonie Josepha v. Buttlar das barocke Schloss Buseck westlich der Straße von Bubach-Calmesweiler nach Macherbach erbauen.
Sein Bruder Friedrich Franz Ludwig wird als Amand v. Buseck erster Fürstabt in Fulda. Ernst Johann Philipp Hartmann v. Buseck, seine Brüder und Nachfahren findet man fortan häufig in hohen katholischen Ämtern. Der Eppelborner Zweig der Familie v. Buseck stellte mit Johann Christoph einen Deutordensritter, Christoph Franz Amand Daniel Veith Christian v. Buseck wurde Fürstbischog in Bamberg. Franz Seraph starb 1909 als Priester in Memmelsdorf.
Der Aquarellmaler und Lithograph Carl Theodor v. Buseck war zusammen mit seinem Bruder Friedrich Carl Joseph Anton mit Herzog Max in Bayern auf Reisen. Diese Reisen führten sie durch Deutschland sowie nach Frankreich, Italien, England, Spanien Portugal, in die Donauländer, nach Griechenland und in den Orient. Von einem Besuch auf dem Sklavenmarkt in Kairo brachten sie „einen Schwarzen“ mit nach Burgellern, wo dieser als Gärtner tätig war. Das Tagblatt der Stadt Bamberg vom 15. Mai 1839 erwähnt die mildtätigen Gaben der Brüder v. Buseck an hilflose Bewohner und Schulkinder. Herzog Max widmete ihnen, seinen Freunden und Reisegefährten, sein Klavierstück op. 22, „Die Brüder“.
In seinem Werk befinden sich Ansichten seiner Heimatstadt Bamberg sowie Bilder, die auf seinen Reisen durch Europa und den Orient, u. a. im Gefolge von Herzog Max in Bayern, entstanden sind.
Die im Mannesstamm ausgestorbene Linie adoptierte 1924 den Ehemann der letzten weiblichen Nachfahrin. So lebt der Name und die Linie bis heute in nichtadeligen Nachfahren Buseck weiter.
Quellen:
Literatur:
- 1Helmer, Wilhelm in Buchenblätter Nr. 1 + 2/1978 und Nr. 11/1985, Köhler, Gustav E. : Der katholische Zweig der Busecker Adelsfamilie, in Hessische Heimat Nr. 3/1998, sowie in der Schriftenreihe der Heimatgeschichtlichen Vereinigung Reiskirchen e.V. Nr. 24; Eppelborner Hefte Nr. ?
- 2dem heutigen Entbindungsheim Heidorn