Listen der Leibeigenen 1660

Leibeigene mussten Abgaben an ihren Leibherren entrichten. Eine Auflistung der Personen, die diese Abgabe zu leisten hatte war wichtig. Unter anderem konnte man so nachweisen ob nachgeborene Personen unter die Leibeigenschaft eines Herrn fielen. Der Status der Leibeigenschaft wurde über die Mutter auf ihre Kinder vererbt. Die in der Liste aufgeführten Männer hatten demnach eine Mutter die Leibeigen war und diesen Staus durch die Geburt auf Lebzeiten auch ihren Sohn auftrug. Töchter gaben den Status, im Gegensatz zu Söhnen, an ihre Kinder weiter.
Werden Ehepaare aufgelistet, so wird unterschieden ob beide oder nur die Ehefrau den Status Leibeigen haben.

Eine Liste der Namen liegt aus dem Jahr 1660 bei Stumpf vor. Er nennt als Quelle die „Amtsrechnung Gießen„, überschreibt die Listen aber mit „Leibeigenbede„.
Stumpf selber verweist 1Stumpf S. 163 Anm. 1 auf eine Abschrift seiner Listen aus der Zusammenstellung von Goebel. Im Gegensatz zu Goebels Ordnung der Namen habe er Wert auf eine alphabetische Ordnung gelegt. Inwieweit Goebel die Listen aus Praetorius entnommen oder nach Abschriften gearbeitet hat, weiß Stumpf nicht mehr.
Die zugrunde liegende Originalakte des Staatsarchivs Darmstadt ist Kriegsverlust und existiert nicht mehr.


Quellen:
HStAD = Hessisches Staatsarchiv Darmstadt

Literatur:
Georg Goebel: BUSECKERTAL: Verzeichnis der Einwohner des Buseckertals für die Jahre 1544 bis 1669, nach Türkensteuerliste, Musterungslisten, Amtsrechnungen und sonstigen Verzeichnissen 1949 von Georg Göbel aus Beuern zusammengestellt, betreffend die Orte Albach, Alten-Buseck, Bersrod, Beuern, Burkhardsfelden, Großen-Buseck, Oppenrod, Reiskirchen, Rödgen und Trohe (maschinenschriftlich) – HStAD C 1 D Nr. 67
Otfried Praetorius: Zwölftausen Einwohner der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt um 1640, Hessische Familiengeschichtliche Vereinigung Nr. 6,2 von 1940
Otfried Praetorius: Einwohner des Busecker Tals 1544-1669, Hessische Familiengeschichtliche Vereinigung Nr. 7,7 von 1942
Otto Stumpf: Einwohnerlisten des Amtes Giessen vom 15. bis zum 17. Jahrhundert (1470-1669) mit einem Abriss ueber die Namengebung; Gießen 1983


  • 1
    Stumpf S. 163 Anm. 1
Nach oben scrollen