Sophia Margarethe Wilhelmine Christiane v. Senckenberg (PN 14501)
Familienübersicht auf Tafel 1 d und 1 da
Vater: Renatus Carl v. Senckenberg | Mutter: Anne Margarethe v. Rauen |
Geboren: | Getauft: 26. August 1777 in Gießen 1Kirchenbucheintrag in Gießen; Mitteilung von Dr. W. Bingsohn, Gießen; ihre Paten waren: die väterliche Großmutter Frau Sophia Elisabetha v. Senckenberg geb. Baronesse v. Palm zu Wien, die mütterliche Großmutter Frau Anna Margaretha v. Rauen geb. v. Raumburger, Wilhelmina Sophia, Baronesse v. Palm geb. v. Weissenbach zu Wien, des Kindes Frau Urgroßtante und Catharina Anna v. Burgermeister geb. Eckherin, ebenfalls des Kindes Urgroßtante zu Esslingen |
erwähnt: | |
Verstorben: 29. September 1800 in Gießen | Bestattet: 1. Oktober 1800 Gießen 2Giesser Anzeigungsblättchen Nr. 37 vom 4. Okt. 1800: Eintrag unter den Beerdigten bei der Stadtkirche. “Frau Rittmeisterin Sophie von Buseck, gebohrne von Senkenberg”, ihr Alter wird mit 23 Jahren und 35 Tagen angegeben. |
Eheschließung: 28. Februar 1799 in Gießen | |
Ehepartner: Carl Philipp Wilhelm v. Buseck |
Kinder: Name | Geboren | Verstorben / erwähnt |
Carl Christian Friedrich Ludwwig Emil Ernst Jakob v. Buseck | 6. Dezember 1799 Gießen | 11. März 1870 Gießen |
Zur Person:
Sophia war das einzige Kind ihrer Eltern. Es wird berichtet, ihr Vater hinge mit zärtlicher Liebe an ihr. Sie scheint sehr behütet aufgewachsen zu sein. Es ist nicht bekannt ob sie eine Schule besuchte, oder von ihrem Vater Zuhause unterrichtet wurde.
Im Alter von 21 Jahren heiratete sie mit dem Rittmeister Carl v. Buseck einen Mann, von dem ihr Vater in seinem Testament vermutet, dass er sie mit süßen Versprechungen oder anderen Künsten an sich ziehen möchte um die Senckenbergische Erbschaft in die Finger zu bekommen. 3Uniarchiv Gießen Allg. Nr. 1674 Bl. 91
Als der Vater, Renatus Carl v. Senckenberg, diese harten Vermutungen über seinen Schwiegersohn niederschreibt lebt die Tochter Sophia bereits wieder im Elternhaus in Gießen am heutigen Landgraf-Philipp-Platz.
Während Carl v. Buseck sein Geld mit Pferden, Karten und liederlichen Weibern durchgebracht hat, versah er seine Frau zu Hause nur mit dem Notdürftigsten. Sophia, die im Dez. 1799 einen Sohn geboren hatte, kehrte nach nur 15 Monaten Ehe mit ihrem Sohn zu ihren Eltern zurück. 4Uniarchiv Gießen Allg. Nr. 1674 Bl. 91 Das Paar lebte nun, wegen „Disharmonie beyder Gemüther“, in einer freiwilligen Trennung 5Strieder, hier S. 241.
Im Spätsommer 1800 erkrankte Sophia an den Pocken. Diese Krankheit hatte im 18. Jahrhundert die Pest als die schlimmste der bekannten Krankheiten abgelöst. Ca. 30 % der Erkrankten verstarben. Zu ihnen gehörte auch Sophia, die zu diesem Zeitpunkt erneut schwanger war.
Die Pocken wurden häufig als Kinderkrankheit bezeichnet. Ob ihr Sohn Carl daran erkrankt war und die Mutter ansteckte ist unbekannt. Berichtet wird allerdings, dass ihr Vater, trotz der Gefahr für seine Gesundheit, von einer Reise zurückkehrte und seine Tochter bis zu ihrem Tode pflegte. In dieser Zeit steckte er sich bei ihr an und verstarb drei Wochen nach ihr an den Pocken.
Da sie vor ihren Eltern verstarb wurde ihr Sohn Carl Alleinerbe seiner Großeltern mütterlicherseits. 6HStAD G 26 A Nr. 449/28 Renatus Carl v. Senckenberg hat ein sorgfältig abgefasstes Testament hinterlassen, in dem er sein Erbe versucht vor diesem Wurm, wie er seinen Schwiegersohn dort nennt, zu schützen. 7Uniarchiv Gießen Allg. Nr. 1674 Bl. 91
Belege:
Quellen:
Literatur:
Herman Haupt: Renatus Karl Frhr. v. Senckenberg (1751 – 1800). Festschrift der Grossherzoglichen Ludwigsuniversität zu Giessen, Gießen 1900
Elke Noppes: Auf Sen(c)kenbergs Spuren, MOHG 97/2012 S. 71-113
Friedrich Wilhelm Strieder: Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten- und Schriftsteller-Geschichte, XIV, 225–272
- 1Kirchenbucheintrag in Gießen; Mitteilung von Dr. W. Bingsohn, Gießen; ihre Paten waren: die väterliche Großmutter Frau Sophia Elisabetha v. Senckenberg geb. Baronesse v. Palm zu Wien, die mütterliche Großmutter Frau Anna Margaretha v. Rauen geb. v. Raumburger, Wilhelmina Sophia, Baronesse v. Palm geb. v. Weissenbach zu Wien, des Kindes Frau Urgroßtante und Catharina Anna v. Burgermeister geb. Eckherin, ebenfalls des Kindes Urgroßtante zu Esslingen
- 2Giesser Anzeigungsblättchen Nr. 37 vom 4. Okt. 1800: Eintrag unter den Beerdigten bei der Stadtkirche. “Frau Rittmeisterin Sophie von Buseck, gebohrne von Senkenberg”, ihr Alter wird mit 23 Jahren und 35 Tagen angegeben.
- 3Uniarchiv Gießen Allg. Nr. 1674 Bl. 91
- 4Uniarchiv Gießen Allg. Nr. 1674 Bl. 91
- 5Strieder, hier S. 241
- 6HStAD G 26 A Nr. 449/28
- 7Uniarchiv Gießen Allg. Nr. 1674 Bl. 91