Hieronymus Franciscus de Leslie

Hieronymus Franciscus de Leslie (PN 17251)
Einordnung s.Tafel 4 c

Vater: Robert Leslie 1HStAM 340 von Nordeck zur RabenauMutter: Maria Margaretha Buntz 2Rainer Bunz, S. 99
Geboren: 13. Juni 1653 in Speyer 3HStAM 340 von Nordeck zur Rabenau oder 1649 4so Bunz S. 104Getauft:
erwähnt:
Verstorben: 26. Oktober 1728 in Großen-Buseck 5FB GBu 624Bestattet: in Großen-Buseck
Eheschließung: 05. September 1694 in Großen-Buseck (Ehevertrag unterzeichnet)
Ehepartner: Sophia Elisabeth v. Buseck gen. Münch
Kinder:
Name

Geboren

Verstorben / erwähnt
Johanna Magdalena de Leslie04. März 1691 in Londorf
oo 18. Januar 1718 in Londorf
Adolph Reinhard v. Nordeck zur Rabenau
20. April 1764 in Londorf

Zur Person:

6Veröffentlicht in: Elke Noppes, Ilse Reinholz-Hein, Albrecht Kaul Das Schloß in Großen-Buseck; Frankfurt 1997 Am 5. September 1694 wird in Großen-Buseck der Ehevertrag zwischen dem Baron Hieronymus Franciscus de Leslie und dem wohlgeborenen Fräulein Sophia Elisabeth v. Buseck gen. Münch unterzeichnet.
Baron Hieronymus Franciscus de Leslie aus dem Hause Ballaquine war Schotte. Er gehörte dem in Schottland üblichen katholischen Glauben an. Das Busecker Tal war zu dieser Zeit bereits evangelisch.
Wie unser Baron de Leslie ins Busecker Tal kam oder wo und wie er Sophia Elisabeth kennenlernte, ist uns nicht bekannt. Das Ehepaar de Leslie wird seinen Wohnsitz gleich im Schloß genommen haben. Im Testament ihres Onkels, Crafft Adam v. Buseck gen. Münch, wird ihr jedenfalls das Wohnrecht im Schloss zugesprochen. Dort heißt es: „… meiner Baaße von Leslie soll in diesem grosen münchischen Hauße so lang subsistiuma (= ihren Lebensunterhalt finden), biß dero selben Ihre Versprochene Heirathsgelder gereicht werden, Ich habe auch das Vertrauen In meine beyden Herrn Vettern, Sie werden Ihr H… Sie nicht selbsten solche Wohnung besitzen oder zu bewohnen nötig haben, auch nach ausgezahlten Heirathsgeldern dieselben umb billigen Zinß (verbleiben lassen)“.
Das Vertrauen Crafft Adams in seine Neffen Wilhelm Moritz und Friedrich Ludwig, den Brüdern Sophia Elisabeths, war gerechtfertigt. Wie aus einem Protokoll des Jahres 1711 hervorgeht, identifizierte die Bevölkerung das Schloss mit dem Baron de Leslie. In diesem Protokoll ist vom Schloss immer als dem „adel. v. Leslie‘schen Hause“ die Rede und das, obwohl Baron de Leslie, nach eigenen Angaben, bei seinen Schwägern zur Miete wohnte und nur „ein oder zwey stuben etliche Kammers“ darin hatte.
Das Ehepaar de Leslie wohnte wohl über 30 Jahre im Schloß. Der Baron stirbt am 26.10.1728 in Großen-Buseck 7Eintrag im Kirchenbuch Großen-Buseck 1728: „26t oct ist J S H Obrist Wachtmeister de Lehle gestorben und papistisch gelebet auch noch den selben morgens als auf begehren zum anders ….. Mahl ich ihn besagt und mit segnen gedient so gestorben worauf nach Hflich vor Ordnung angefragt kein special antwort auf meine Frag sonder ver weiß zur gedacht Ordnung gegeben mithin anhand zu geben daß … und still alles geschehen zu laßen Welches große Verdruß gemacht daß auch H. v. der Rabenau 2 Tag in Gießen zu bracht doch nichts … außer … als daß H. Selzam eine Sermon gehalten nur in Hof und Kirch gesinget worden … auf consist befehl unsv ein anidens gereicht worden“.. Da er katholische war, durfte er nicht einfach begraben werden. Sein Schwiegersohn v. Nordeck zur Rabenau musste in Gießen um Genehmigung ersuchen, damit der Pfarrer eine ordentliche Bestattung ausrichten konnte. Die ganze Angelegenheit machte ziemlichen Verdruss. Es endete damit, dass der Pfarrer für den Baron de Leslie eine Rede im Hof hielt und Ihm in der Kirche gesungen wurde 8lt. einem Schreiben wegen der Orgel im Kirchenarchiv Großen-Buseck vom 23.2.1753 wurde der Obrichtwachtmeister von Leslie in der Kirche im Münchische Begräbnis bestattet..
Nach seinem Tode ist Sophia Elisabeth anscheinend zu ihrer Tochter Johanna Magdalena v. Nordeck zur Rabenau 9FB Gbu 624 nach Londorf gezogen. Dort stirbt sie am 15.6.1734 im Alter von 79 Jahren.
Dass bei der Münchischen Erbteilung das Schloss Johanna Magdalena zugeschlagen wird, dürfte sicherlich an ihrer persönlichen Bindung zum Schloss liegen. Sie ist nach vorliegenden Unterlagen im Schloss aufgewachsen.

Bitte auch hier die Fußnoten prüfen – wie auch bei ihr!

Belege:


Quellen:

Literatur:
Rainer Bunz: Die Freiherren von Leslie aus Speyer – Ein Nachtrag; Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz Bd. 108 (2010) S. 95-120
Hanno Müller: Großen-Busecker Familienbuch; Fernwald-Steinbach 1993


  • 1
    HStAM 340 von Nordeck zur Rabenau
  • 2
    Rainer Bunz, S. 99
  • 3
    HStAM 340 von Nordeck zur Rabenau
  • 4
    so Bunz S. 104
  • 5
    FB GBu 624
  • 6
    Veröffentlicht in: Elke Noppes, Ilse Reinholz-Hein, Albrecht Kaul Das Schloß in Großen-Buseck; Frankfurt 1997
  • 7
    Eintrag im Kirchenbuch Großen-Buseck 1728: „26t oct ist J S H Obrist Wachtmeister de Lehle gestorben und papistisch gelebet auch noch den selben morgens als auf begehren zum anders ….. Mahl ich ihn besagt und mit segnen gedient so gestorben worauf nach Hflich vor Ordnung angefragt kein special antwort auf meine Frag sonder ver weiß zur gedacht Ordnung gegeben mithin anhand zu geben daß … und still alles geschehen zu laßen Welches große Verdruß gemacht daß auch H. v. der Rabenau 2 Tag in Gießen zu bracht doch nichts … außer … als daß H. Selzam eine Sermon gehalten nur in Hof und Kirch gesinget worden … auf consist befehl unsv ein anidens gereicht worden“.
  • 8
    lt. einem Schreiben wegen der Orgel im Kirchenarchiv Großen-Buseck vom 23.2.1753 wurde der Obrichtwachtmeister von Leslie in der Kirche im Münchische Begräbnis bestattet.
  • 9
    FB Gbu 624
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