Margaretha v. Ascheberg (PN 20401a)
Einordnung s. Tafel 4 c
Vater: Rutger v. Ascheberg | Mutter: Maria/Magdalena Eleonora v. Buseck gen. Münch |
Geboren: 09. Juli 1671 | Getauft: |
erwähnt: | |
Verstorben: 26. Oktober 1753 | Bestattet: in der Barnekow Gruft der Vittskövler Kirche |
Eheschließung: 26. Januar 1691 | |
Ehepartner: Kjell Kristoffer Barnekow |
Kinder: Name | Geboren | Verstorben / erwähnt |
Zur Person:
Margarete war die jüngste Tochter Rutger v. Aschebergs und Magdalena Eleonora v. Buseck gen. Münch. Sie heiratete im Jahre 1691 Kjell Kristoffer Barnekow.
Dieser hatte bereits im Alter von 3 Jahren ausgedehnte Besitzungen geerbt, verdingte sich aber beim Militär. Seine junge Ehefrau Margarete folgte ihm zu den Schlachtfeldern. Er kämpfte in Diensten Hollands gegen die Franzosen und der Überlieferung nach wurde Margaretes jüngster Sohn während der Beschießung Brüssels im Jahre 1695 geboren. Zusammen mit seinem Schwiegervater gründete Kjell Kristoffer in Vittskövle die älteste und größte Pferdezucht des Gebietes. Beim König hatte er sich zur Ausbildung und Bewaffnung von 200 Dragonern verpflichtet. Allerdings starb er bereits im Jahre 1700 an einem schweren Fieber im Alter von 37 Jahren. Margarete stand nun als junge Witwe und Mutter in der Pflicht diesen Vertrag zu erfüllen. Ihre Bitte sie daraus zu entlassen lehnte der König, der Rekruten für seine Provinzen im Baltikum benötigte, ab. So warb Margarete arbeitslose Landarbeiter und Landstreicher an und stattete sie mit Uniformen und Pferden aus. 1702 konnte sie ihr Dragonerregiment nach Livland senden. Keiner von ihnen kehrte je nach Schweden zurück. Sie starben oder kamen nach Sibirien in Gefangenschaft. Deutlich erfolgreicher war sie in ihrer 53 Jahre dauernden Verwaltung der zahlreichen Güter. Neben Vittskövle, Ellinge, Sövdeborg verwaltete sie auch Besitzungen in Tosterup und Schonen. Sie errichtete Schulen und Krankenhäuser und sorgte sich um das soziale und geistige Wohl ihrer Tausenden von Abhängigen.
Margarete starb im Alter von 82 Jahren und wurde in der Barnekow Gruft der Vittskövler Kirche an der Seite ihres Mannes bestattet.
Das Gespenst in Fjelkinge
In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gehörten mehrere große Güter in Schonen dem Hause Barnekow, oder richtiger, seiner damaligen vornehmsten Vertreterin, der Frau Margarete Barnekow, Tochter des berühmten Feldherrn und Generalgouverneurs Grafen Rutger v. Ascheberg und vermählt mit dem Obersten Kjell Kristofer Barnekow. Mit 29 Jahren Witwe, übernahm sie selbst ihre großen Güter, bei deren Besorgung sie einen unbeugsamen Mut, nie versagende Arbeitskraft und unermüdliche Fürsorge für ihre vielen Untergebenen an den Tag legte. Bei einer Reise auf ihren Gütern kam Frau Margarete eines Abends in das Wirtshaus in Fjelkinge und erhielt als Nachtquartier einen Raum, in dem es nicht geheuer sein sollte. Ein Reisender hatte vor etlichen Jahren in demselben Zimmer gelegen und war vermutlich ermordet worden, wenigstens war der Mann und seine Sachen spurlos verschwunden, ohne daß es aufgeklärt wurde, wie die Geschichte sich zugetragen hatte. Seitdem spukte es nachts in dem Zimmer, und wer davon wusste, der reiste lieber eine Poststation weiter im Dunkeln, als daß er in diesem Zimmer übernachtet hätte. Margarete Barnekow machte es aber nicht so. Sie hatte schon größeren Mut gezeigt als in diesem Fall und wählte ohne Furcht dieses Zimmer als Schlafgemach. Sie ließ die Lampe brennen und schlief ein, nachdem sie ihr Abendgebet gesprochen hatte. Schlag zwölf wachte sie auf, wie eben einige Planken am Fußboden aufgehoben wurden; herauf stieg ein blutiger Schemen, dem das klaffende Haupt auf die Schulter hing. „Edle Frau!” flüsterte das Gespenst, „bereitet einem Ermordeten ein Grab in geweihter Erde und überliefert den Mörder der gerechten Strafe!” Gottesfürchtig und unerschrocken winkte Frau Margarete dem Toten näherzutreten, und er erzählte, daß er dieselbe Bitte schon an mehrere Leute gerichtet hätte, und keiner habe den Mut gehabt, sie zu erfüllen. Da zog Frau Margarete einen goldenen Ring von ihrem Finger, legte ihn in die klaffende Wunde und verband das Haupt des Ermordeten mit ihrem Taschentuch. Mit einem Blick voll unsäglicher Dankbarkeit tat er ihr den Namen des Mörders zu wissen und verschwand lautlos unter dem Boden. Am folgenden Morgen ließ Frau Margarete den Amtsvorstand mit seinen Leuten in das Wirtshaus kommen, berichtete, was ihr in der Nacht begegnet war, und befahl den Anwesenden, den Fußboden aufzureißen. Da fand man in der Erde eingegraben einen halbvermoderten Leichnam, und in der Kopfwunde den Ring der Gräfin, und ihr Taschentuch um sein Haupt gebunden. Bei diesem Anblick erbleichte einer der Umstehenden und fiel ohnmächtig zu Boden. Als er wieder zur Besinnung kam, bekannte er, daß er den Reisenden ermordet und sein Gut geraubt habe. Für diese Untat wurde er zum Tode verurteilt, und der Ermordete wurde auf dem Dorfkirchhof bestattet. Der Ring, der eine eigenartige Form hat, mit einem gefaßten großen grauen Stein, wird noch im Geschlecht der Barnekows verwahrt, und man schreibt ihm eine wundertätige Kraft gegen Krankheit, Feuersbrunst und andere Unglücksfälle zu. Wenn einer von dem Hause stirbt, so soll ein roter Fleck wie ein Blutstropfen auf dem Stein erscheinen. – 1http://maerchenbasar.de/das-gespenst-in-fjelkinge-4278.html – abgerufen 2.9.2010
Belege:
Quellen:
Literatur:
August Ludwig von Schlözer: Schwedische Biographie II, 1768; besonders ab S. 225
- 1http://maerchenbasar.de/das-gespenst-in-fjelkinge-4278.html – abgerufen 2.9.2010