weitere Namen/Schreibweisen: Altenstrudt, Altenstrut oder Altenstrodt 11453 in HStAD A 3 Nr. 123/52
Lage/Anschrift: Wüstung in der Gemarkung Alten-Buseck
Ersterwähnung:
Belege zu frühen Nennungen der Altenstruth
Die Altenstruth ist eine aufgegebene Wohnstelle 2Ortswüstung, Siedlungsfläche mit ihrer Wirtschaftsfläche (Gemarkung). Sie umfasst von der Fläche her, neben ihrer eigenen Gemarkung auch die ehemaligen Gemarkungen der bereits vor ihr wüst gewordenen Siedlungen Weigandshausen und Eckardshausen. Das Areal der Wüstung Altenstruth nach der Einverleibung der beiden anderen Wüstungen liegt nördlich von Alten-Buseck und reichte bis zur heutigen Gemarkungsgrenze am Daubringer Sportplatz hinunter.
Irgendwann im 14. Jahrhundert wurden nacheinander alle drei Wohnstellen aufgegeben. Ihre Bewohner zogen meist nach Wieseck und Alten-Buseck. Schaut man sich das Gelände an, so ist es geographisch nicht mit unserem Busecker Tal verbunden, sondern fällt von der Alten-Busecker Höhe her ab in Richtung Lumdatal. Die Wohnstellen und dazugehörigen Gemarkungsflächen gehörten nicht zum Busecker Tal.
Wagner 3Wagner S. 176 gibt an: „Altenstrudt gehörte im 15. Jahrhundert zum Kirchengebiet von Buseck„. Er nennt als Quelle Würdtwein 4Würdtwein, Dioecesis Moguntina Tome III, S. 286. Würdtwein nennt dort, neben Altenstrudt, noch weitere Wüstungen für einen Sedes (Großen-)5Da Alten-Buseck unter den Orten mit vollem Namen genannt wird, Buseck synonym für Großen-Buseck aufgelistet ist, dürfte es sich um eine Sedes Großen-Buseck handeln.Buseck. Darunter Wygandtshussen, Amelungeshusen, und Willinhusen. Dies dürfte dafür sprechen, dass diese – heute wüsten Orte – zumindest bis nach dem Jahr 1400 besiedelt waren. Eckardshausen dürfte schon wüst gefallen gewesen sein.
Altenstruth – ein Busecker Gemarkungsteil
Markgenossenschaft Altenstruth
Altenstruth im Busecker Tal?
Quellen:
HStAD = Hessisches Staatsarchiv Darmstadt
UniA Gießen = Universitätsarchiv Gießen
GemA Buseck = Gemeindearchiv Buseck
Literatur:
Altenstruth. Historische Kulturlandschaft – Schützenswerter Naturraum, Flyer Arbeitskreis Geschichte und Heimatkunde Daubringen, Staufenberg 2007
Volker Hess: Eckardshausen – Ein Blick ins mittelalterliche Lumdatal; in MOHG 93/2008 S. 451-455
Erwin Knauß: Gemarkungs- und Allmendentwicklung in Gießen, Ein Beitrag zur rechts- und verwaltungsgeschichtlichen Stadttopographie. MOHG 47/1963
Erwin Knauß: Markgenossenschaften, Koppelhuten und Weidegemeinschaften rund um Wiesecks Gemarkung. in: Zwischen Kirche und Pforte. 1200 Jahre Wieseck. Gießen-Wieseck 1975, S. 98-137
Georg Wilhelm Justin Wagner: Die Wüstungen im Großherzogtum Hessen. Bd. 1 Darmstadt 1854, S. 174-177
Stephani Alexandri Würdtwein: Dioecesis Moguntina in Archidiaconatus Distincta Et Commentationibus Diplomaticis Illustrata Tomus III; Mannheim 1777
- 11453 in HStAD A 3 Nr. 123/52
- 2Ortswüstung, Siedlungsfläche mit ihrer Wirtschaftsfläche (Gemarkung)
- 3Wagner S. 176
- 4Würdtwein, Dioecesis Moguntina Tome III, S. 286
- 5Da Alten-Buseck unter den Orten mit vollem Namen genannt wird, Buseck synonym für Großen-Buseck aufgelistet ist, dürfte es sich um eine Sedes Großen-Buseck handeln.