Bürgermeister von Oppenrod

Das Amt des Bürgermeisters in unseren Gemeinden des Busecker Tales war, wie anderswo in kleinen Orten, bis ins 20. Jahrhundert hinein ein Ehrenamt. Eine eigene Amtsstube stand ihnen nicht zur Verfügung. Sie arbeiteten nach heutigen Begriffen im „home office„. Die Arbeit wurde nach Feierabend erledigt. Die Hauptarbeit der Bürgermeister war in der Regel der heimische landwirtschaftliche Betrieb.

Darstellung von Oppenrod auf dem Kupferstich.

Darstellung von Oppenrod auf dem Kupferstich.
(c) Heimatkundlicher Arbeitskreis Buseck e. V.

Die frühen Bürgermeister waren in erster Linie Gemeinderechner und -schreiber. Es handelte sich um ein bis zwei sogenannte „borgemeister“ die ihr Amt für ein Geschäftsjahr ausübten. Sie führten die Gemeinderechnung und zusammen mit vier „Vorstehern“ hatten sie die Verwaltung des Dorfes in ihren Händen. 1Heimatbuch, S 50
Häufig wurde das Amt nur für ein Geschäftsjahr ausgeübt. Das Geschäftsjahr begann und endete an Michaelis, dem 29. September. Zu diesem Zeitpunkt war die Ernte eingebracht und es wurden Steuern, Pacht, Mieten und andere Abgaben fällig.

Mit der Gemeindeordnung vom 30. Juni 1821 wurde das Bürgermeisteramt im Großherzogtum Hessen neu geregelt.
An der Spitze der Bürgermeisterei stand ein gewählter Ortsvorstand, der sich aus Bürgermeister, Beigeordneten und Gemeinderat zusammensetzte. Die männlichen Einwohner (zeitgemäß bestand kein Frauenwahlrecht) wählten drei Personen, aus denen die Obrigkeit dann den Bürgermeister auswählte. … Die Amtszeit der Bürgermeister betrug sechs Jahre, Wiederwahl war möglich. Das Bürgermeisteramt war ein Ehrenamt. War der Bürgermeister verhindert, vertrat ihn der Beigeordnete. In Bürgermeistereien, die aus mehreren Orten bestanden, stellte jeder dieser Orte einen Beigeordneten.2https://de.wikipedia.org/wiki/Bürgermeisterei_(Großherzogtum_Hessen)#Reform_von_1821 abgerufen am 31.03.2024 um 11:00 Uhr

Bei einer Reform im Jahre 1875 wurde die Amtszeit der Bürgermeister auf neun Jahre verlängert. Der gewählte Bürgermeister musste durch den Kreisrat bestätigt werden.

Eine Liste der Bürgermeister von Oppenrod wurde 1995 im Festbuch zur 750 Jahrfeier publiziert 3750 Jahre Oppenrod, S. 99, mit ein paar Änderungen wird sie hier publiziert..
Zum 1. Oktober 1971 schloss sich die Gemeinde Oppenrod freiwillig der Gemeinde Großen-Buseck an. Seit dem 1. Januar 1977 gehört sie zur Großgemeinde Buseck.

Dienstzeit oder ErwähnungName
1760-1761Johannes Schmitt 1belegt in der Rechnung des Jahres – GemA Buseck Bestand OP Nr. 6
1761-1762Johann Melchior Han (Hahn) 2Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt. Kopie in Abschrift in 750 Jahre Oppenrod,S. 51-59
1762-1763Unbekannt 3Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt
1763-1764Unbekannt 4Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt
1764-1765Unbekannt 5Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt
1765-1766Johann Ebert Brück 6Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt. Namensnennung auf unbekannter Grundlage in 750 Jahre Oppenrod,S. 99
1766-1767Johannes Wagner 7belegt in der Rechnung des Jahres – GemA Buseck Bestand OP Nr. 7
1767-1768Johann Ebert Brück 8belegt in der Rechnung des Jahres – GemA Buseck Bestand OP Nr. 8; Fehler „Jacob Schmitt“ in 750 Jahre Oppenrod, S. 99
1768-1769Philipp Mank 9belegt in der Rechnung des Jahres – GemA Buseck Bestand OP Nr. 9
1769-1770Jacob Wagner 10belegt in der Rechnung des Jahres – GemA Buseck Bestand OP Nr. 10
1770-1771Heinrich Balser 11Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt. Namensnennung auf unbekannter Grundlage in 750 Jahre Oppenrod,S. 99
1771-1772Unbekannt 12Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt
1772-1773Unbekannt 13Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt
1773-1774Unbekannt 14Dekblatt mit Namensnennung fehlt – Rechnung des Jahres – GemA Buseck Bestand OP Nr. 11
1774-1775Heinrich Schmitt 15belegt in der Rechnung des Jahres – GemA Buseck Bestand OP Nr. 12
1775-1776Unbekannt 16Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt
1776-1777Johann Melchior Hahn (Han) 17belegt in der Rechnung des Jahres – GemA Buseck Bestand OP Nr. 13
1777-1778Johannes Balzer 18Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt. Namensnennung auf unbekannter Grundlage in 750 Jahre Oppenrod,S. 99
1778-1779Unbekannt 19Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt
1779-1780Unbekannt 20Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt
1780-1781Unbekannt 21Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt
1781-1782Unbekannt 22Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt
1782-1783Unbekannt 23Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt
1783-1784Unbekannt 24Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt
1784-1785Unbekannt 25Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt
1785-1786Unbekannt 26Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt
1786-1787Unbekannt 27Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt
1787-1788Unbekannt 28Gemeinderechnung dieses Jahres fehlt
1788-1789Johann Görg Schäffer 29belegt in der Rechnung des Jahres – GemA Buseck Bestand OP Nr. 14
1789-1790Johannes Brück 30belegt in der Rechnung des Jahres – GemA Buseck Bestand OP Nr. 15; Fehler „Johann Heinrich Brück“ in 750 Jahre Oppenrod, S. 99
1790-1791Unbekannt 31Dekblatt mit Namensnennung fehlt – Rechnung des Jahres – GemA Buseck Bestand OP Nr. 16, unbekannt woher die Lesung „Johann Reh“ in 750 Jahre Oppenrod, S. 99 kommt
1791-1792Johann Conrad Feiling 32belegt in der Rechnung des Jahres – GemA Buseck Bestand OP Nr. 17

Literatur:
Günther Hans: Buseck. Seine Dörfer und Burgen; Buseck 1986
Ludwig Jung: Heimatbuch der Gemeinde Großen-Buseck; o. O. 1951
750 Jahre Oppenrod: Oppenrod 1245 – 1995. Geschichten aus der Geschichte eines Dorfes; Oppenrod 1995


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