Bernhard v. Buseck

Bernhard v. Buseck (PN 1003)
Familienübersicht auf Tafel 1a

Vater: Ulrich v. BuseckMutter: Gerdrut v. Kalsmunt
Geboren: Getauft:
erwähnt: von 1430 bis
Verstorben: Bestattet:
Eheschließung:
Ehepartner:
Kinder:
Name

Geboren

Verstorben / erwähnt
keine bekannt

Zur Person:

Der Vorname Bernhard ist ein Lesefehler bei Battenberg, übernommen in Arcinsys.1abgerufen: https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v46841am 15.12.2023 um 14:40 Uhr
Der Druck bei Lindenstruth und die Kontrolle an der Urkunden, lassen den Namen als Gerhart lesen!

Ein Gilbrecht wird 1403 als Sohn Ulrich v. Busecks genannt. Weshalb auf der Stammtafel auch seine Brüder seinem Vater und dessen Ehefrau zugeordnet wurden.

Lindenstruth hat die Urkunde wortgetreuer abgedruckt. Hier lautet der entsprechende Text: „ich Gylbracht, ich Wernher unnd Gerhart gebrudere„. Seine Lesung wurde am Original überprüft. Werners Bruder wird hier korrekterweise als Gerhart angeführt. Das Komma hinter Gylbracht fehlt im Original. Lindenstruth trennt hiermit Familienbande. Diese Familienbande – durch den Zusatz gebrudere – werden im Original mit dem Wort ich begonnen.

Wenn die Schreibweise in der Urkunde als lautet: „ich Gylbracht, ich Wernher unnd Gerhart gebrudere„, dann hat Gylbracht, keinen lebenden und volljährigen Bruder zu dieser Zeit und lediglich Werner und Gerhart sind Brüder.
Die Brüderkombination Werner und Gerhart kennen wir aus dieser Zeit aus dem Zweig der v. Buseck gen. Rüsser.
Hierhin müssen wir die Nennung 1430 der Brüder verorten. Ansonsten würde die Urkunde des Burgfriedens den Zweig der v. Buseck gen. Rüsser überhaupt nicht aufführen.

Belege:

1430 November 19
Die Ganerben des Schlosses und Gerichts zu Buseck, nämlich: Ritter Johann Mönch v. Buseck, die Gebrüder Heinrich und Gerlach Mönch, die Gebrüder Gilbrecht, Werner und Bernhard, die Gebrüder Henne und Wigand, die Gebrüder Wigand und Ludwig, die Gebrüder Hermann und Friedrich, alle v. Buseck; sodann Richard und Emmerich, die Gebrüder Helfrich und Gottfried, die Gebrüder Wigand, Kraft und Henne, die Gebrüder Helfrich und Knybe sowie Hartmann, alle v. Trohe, bekunden: Sie haben zur Besserung und um des gemeinen Friedens und Nutzens willen einen Burgfrieden und eine ewig Satzung errichtet und gewillkürt, den alle miteinander beeidigt haben. Niemand von ihnen soll sich innerhalb des Buseckertals gegen den anderen wenden. Für einen Totschlag soll ein Jahr lang gebüßt werden, und zwar in Friedberg, Wetzlar, Marburg, Herborn oder Weilburg. Jährlich am Montag nach St. Michael (September 29) soll zu Großen-Buseck ein Rügetag abgehalten werden, auf dem die Verstöße gegen den Burgfrieden vorgebracht werden. Jeder der Ganerben soll dem anderen helfen. Soweit ihre „armen lude und wirte“ ihnen Darlehen geben, wollen sie dies zurückzahlen, andernfalls diese sie pfänden und die Pfänder bei Christen oder Juden versetzen können. Die Pförtner, Türhüter und Wächter sollen den Vierern Gehorsam geloben.
HStAD: B 14 Nr. 245; Regest nach arcinsys.hessen.de und Battenberg Nr. 60
Druck: Lindenstruth, Urkunden, S. 204-206 Nr. 31


1430 November 19
Wir die ganerben gemeynlichin dez sloszis unnd gerychtis zu Büchsecke, ich Johan Monich unnd ich Senand von Buchsecke ryttere, ich Henne unnd Gerlach Monich gebrudere, ich Gylbracht, ich Wernher unnd Gerhart gebrudere, ich Henne unnd Wygand gebrüdere, ich Wygand unnd Ludewig gebrüdere, ich Herman unnd Fryderich gebrüdere, alle genant von Büchsecke, ich Rychart unnd Emmerich, ich Helfferich unnd Godfrit gebrudere, ich Wygand, Crafft unnd Henne gebrudere, ich Helfferich und Knybe gebrudere unnd ich Hartheman, alle genant von Drahe, bekennen unnd dun kund uffinlichen allen den, die dyeszin bryff sehint ader horent leszen, daz wir umme beszerunge unnd gemeynen frydis unnd nucze wyllin dez obgenanten sloszis unnd gerichtis eynen burgfrede unnd eyn ewige saczunge eynmudeklichen gemacht unnd uff uns gewylkort han von fryhem eygen wyllen, den wir unnd alle unßer nachkomende ganerben dez vorgnanten sloszis unnd gerychtis ummer, eweklichen, stede unnd feste sollin halden mit allen synen artickeln unverbrochlichen, als hernach geschrebin stet, unnd ane alle geverde, als wir daz alle unnd unßer iglicher besunder in guden truwen glabit unnd mit uffgelachtin fingern liplichin uff die heiligin gesworn han, doch also daz unßer alde virschribunge, die wir vor under eyn han, auch by alle ire mogent unnd macht bliben sal unnd hy mit dyeszim bryffe unverleczet werde. Czum ersten so han wir uff uns gewylkort unnd gesasczt, daz unßer keyner frebelichin wydder den andern dun sal wedder mit worten ader mit wercken bin dem bürgfrede unnd in dem Buchseckerdal; unnd wylcher darwydder dede unnd daz breche, der oder die soldin daz virbuszin in der masze, als hernoch geschrebin stet, mit namen wers sache, daz unßer eyner den andern czu dode sloge, da Got vor sii, der solde eyn jar büszin ubir Ryne, ummb eyn wunden eyn firtel jars hene siit Rynis da czu blyben unnd keyn nacht hie disziit czu sin, die obgnant cziit der busze were danne usze, ummb eyn füstslag eyn mand czu Frydeberg, Weczflar, Marpurg, Herbern ader Wylburg, ane wylichem der ende eyns, deme daz allerbeste gelegen ist, der also buszin sal, ummb eyne logestraffin oder umme eyn virkorn wort firczehin dage in der egenanten stede eyne, da he hene gewiist wurde, da ez eme aller beste gelegin were, unnd keyn nacht darusze czu sin, soliche cziit der büsze sii dann usz. Unnd hymydde ist den ganerben unnd dem burgfrede gebußit unnd deme ader den nicht, an den die frebele weren begangin. Auch sollin dy ganerben alle jar uff den Mandag nehist nach sanct Michels dage, dy danne czu Groszin Buchsecke sin, eyn ruge dun uff ir eyde ummb soliche bruche unnd frebele, als gescheen were von den ganerben als von dez burgfredis wegen. Unnd wiliche ganerben alsdanne nicht da inweren, die sollin uff ir eyde rugen in yrme uffin virsygelten bryffin unnd die eyme schultheiszin schigken unnd der fort daz ane die vere czu brengin. Unnd wyliche ganerben nicht czu rugen inwoistin, dy soldin daz auch uff ir eyde mit yrme uffin virsygelten bryffin virantwurtin. Unnd wer soliche ruge nicht indede unnd sich dez nit beneme, als vorgeschrebin stet, der sal daz echtage virbüszin ane der stede eyn, als vorgenant ist unnd he gewiiszit wurde. Und wers sache, daz der ganerben eyner ader me gerugit worde, die nicht da inweren, dem soldin die viere eyn affterruge machin unnd solde den oder dy daz firczehin dage czufornt laiszin wyszin. Virantwurte der oder die soliche ruge czu der erstin oder affterruge, daz daz merdeyl der ganerben, dy alsdann bie eyn sin, herkenten, daz he der busze bylche abe were, so solde he dez geniszin, herkennte ader daz merteil, dy alsdanne czu der erstin oder affterruge weren, daz die oder der, dy also gerugit weren, soliche rüge virbuszin soldin, daz soldin sy dun ane den enden, stedin unnd in der masze, als vorgeschrebin stet. Unnd czu wylicher cziit soliche bruche gescheen, so sollin dy viere, dy wir iczunt under uns gekorn han, oder die wir hernach eweklichin werdin, den oder dy soliche bruche gethan hetten, schrybin unnd von eydis wegen gebiitten czu buszin, als vor underscheyden ist. Unnd wer der busze dann nit indede unnd nit enhilde, so ez eme geboddin wurde, der oder die soldin yr deyl ane deme obgnanten slosze unnd gerychte unnd den Buchseckerdal vor sich virlorn han, unnd solde dann dez oder der deyl den andern gemeynen ganerben czufallin. Unnd wann dy busze gescheen ist, so sal dane der broch gancz stein ane den viern, dy danne czu yder cziit sin, die ummb alle broche, als digke dez noit ist, eyn gancze sonne unnd rychtunge machin sollin czuschin den ganerben, dy daz aneget, uff ir eyde, unnd als en ir sele unnd ir ere lieb sii. Unnd wy sie dy sonne auch machin, dez sollin die fulgin unnd daz haldin, dy daz aneget. Lysze der oder dy also bruchtig wurdin rechte gerychtis erben, dy soldin affter der dode, dy also gebrochin hetten, czu dem slosze unnd gerychte komen, also daz sy dyeszin burgfryde unnd anders unser bryffe, dy ubir unser gerychte sagin, in truwen glabin unnd mit uffgelachten fingern liplichin uff dy heyligen gesworn haben unnd dez ire virsygelten bryffe darubir gegeben also czu haldin. Wurdin auch dy viere ader daz merteil under yne ubir der sonne nit eyns, so soldin sy under uns ganerben uff ir eyde eynen fumfften czu en nemen, der sii allerglichiste darczu duchte sin. War dan das merteil under en mit der sonne hene sluge, daz solde sin gang han unnd also follenzogin unnd gehaldin werdin. Wer daz nit indede, der oder dy dedin wydder ir eyde unnd soldin damydde ir deyl virlorn han ane dem egnanten slosze unnd gerychte. Auch so insal unser keyner dem andern sin finde furen in den burgfrede, he indu ez dane mit syme wyllen, ez inwere dane sache, daz sin weg dardurch stunde, so solde he sie furen ane sin schaden an alle geverde. Auch so sal unßer iglicher dem andern sin lyeb unnd gud helffen weren in deme burgfrede, als vern wir daz mit eren gethin mogen an geverde. Auch waz unßer armen lude unnd wirte in dem burgfrede uns uff dragin unnd borgin, daz sollin wir en beczalen uff dy cziit, als wir daz mit en ubirkommen. Dedin wir dez nicht, so mogen sy uns darvor penden unnd dy pande virseczen czu den Cristen oder Juden vor ir gelt ane unszern unnd der unsern wydderrede. Unnd wer daz werthe, der solde daz buszin mit echtagen in der obgenanten stede eyne, unnd als digke dez noit geschit. Auch so sollin dy gemeynen grabin ummb Buchsecke unnd dy fiszerii der ganerben gemeynlichin sin, unnd mogen dy fyre oder dy meynste mynnige der fyre fyszin unnd ane der ganczen ganerben nocz leigen. Auch so sal eyn iglich burgrabe uszgescheyden sin unnd mit der gemeyne ganerben sin. Auch so sollen dy portener tornhuder unnd wechter den viern glabin unnd czu den heyligen swern von aller ganerben wegen, den ganerben gemeynlichen getruwe, holt unnd gehorsam czu sin eyme als dem andern. Alle dyesze vorgeschreben rede, stucke, puncte unnd artickel unnd iglichern besunder han wir vorgnant ganerben alle semptlichen unnd unser iglicher besunder in guden truwen glabit unnd liplichen czu den heyligin gesworn, stede, feste unnd unverbrochlichen czu haldin. Dez in urkonde unnd czu bekentnisze, so hait unser iglicher sin eygen ingesigel ane dyeszin bryff gehangin. Datum anno Domini m° cccc° trecesimo, ipso die Elizabet 2Kurzfassung nach Battenberg Nr. 60: Die Ganerben des Schlosses und Gerichts zu Buseck, nämlich: Ritter Johann Mönch v. Buseck, Ritter Senand v. Buseck,  die Gebr. Henne und Gerlach Mönch, die Gebr. Gilbrecht, Werner und Gerhard, die Gebr. Henne und Wigand, die Gebr. Wigand und Ludwig, die Gebr. Hermann und Friedrich, alle v. Buseck; sodann Richard und Emmerich, die Gebr. Helfrich und Gottfried, die Gebr. Wigand, Kraft und Henne, die Gebr. Helfrich und Knybe sowie Hartmann, alle v. Trohe, bekunden: Sie haben zur Besserung und um des gemeinen Friedens und Nutzens willen einen Burgfrieden und eine ewig Satzung errichtet und gewillkürt, den alle miteinander beeidigt haben. Niemand von ihnen soll sich innerhalb des Buseckertals gegen den anderen wenden. Für einen Totschlag soll ein Jahr lang gebüßt werden, und zwar in Friedberg, Wetzlar, Marburg, Herborn oder Weilburg. Jährlich am Montag nach St. Michael (September 29) soll zu Großen-Buseck ein Rügetag abgehalten werden, auf dem die Verstöße gegen den Burgfrieden vorgebracht werden. Jeder der Ganerben soll dem anderen helfen. Soweit ihre „armen lude und wirte“ ihnen Darlehen geben, wollen sie dies zurückzahlen, andernfalls diese sie Pfänden und die Pfänder bei Christen oder Juden versetzen können. Die Pförtner, Türhüter und Wächter sollen den Vierern Gehorsam geloben.
HStAD Bestand B 14 Nr. 245, war Bestand A 5 Nr. 59/7, Transkription nach Lindenstruth, S. 204ff


Quellen:
HStAD = Hessisches Staatsarchiv Darmstadt
arcinsys.hessen.de

Literatur:
J. Friedrich Battenberg (Bearbeiter), Archiv der Familie von Buseck und der Ganerbschaft Buseckertal (Bestände B 14 und F 28). Darmstadt 2000
Wilhelm Lindenstruth, Der Streit um das Busecker Tal. Ein Beitrag zur Geschichte der Landeshoheit in Hessen, MOHG NF 18/1910 S. 85-132, 19/1911 S.  67-236


  • 1
    abgerufen: https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v46841am 15.12.2023 um 14:40 Uhr
  • 2
    Kurzfassung nach Battenberg Nr. 60: Die Ganerben des Schlosses und Gerichts zu Buseck, nämlich: Ritter Johann Mönch v. Buseck, Ritter Senand v. Buseck,  die Gebr. Henne und Gerlach Mönch, die Gebr. Gilbrecht, Werner und Gerhard, die Gebr. Henne und Wigand, die Gebr. Wigand und Ludwig, die Gebr. Hermann und Friedrich, alle v. Buseck; sodann Richard und Emmerich, die Gebr. Helfrich und Gottfried, die Gebr. Wigand, Kraft und Henne, die Gebr. Helfrich und Knybe sowie Hartmann, alle v. Trohe, bekunden: Sie haben zur Besserung und um des gemeinen Friedens und Nutzens willen einen Burgfrieden und eine ewig Satzung errichtet und gewillkürt, den alle miteinander beeidigt haben. Niemand von ihnen soll sich innerhalb des Buseckertals gegen den anderen wenden. Für einen Totschlag soll ein Jahr lang gebüßt werden, und zwar in Friedberg, Wetzlar, Marburg, Herborn oder Weilburg. Jährlich am Montag nach St. Michael (September 29) soll zu Großen-Buseck ein Rügetag abgehalten werden, auf dem die Verstöße gegen den Burgfrieden vorgebracht werden. Jeder der Ganerben soll dem anderen helfen. Soweit ihre „armen lude und wirte“ ihnen Darlehen geben, wollen sie dies zurückzahlen, andernfalls diese sie Pfänden und die Pfänder bei Christen oder Juden versetzen können. Die Pförtner, Türhüter und Wächter sollen den Vierern Gehorsam geloben.
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