Amand Philipp Joseph Ferdinand v. Buseck

Amand Philipp Joseph Ferdinand v. Buseck (PN 1120)
Familienübersicht auf Tafel Epp. d

Vater: Johann Philipp Constantin Joseph Matthias v. BuseckMutter: Rosina de Carle á Figeac
Geboren: 9. Februar 1759 in HünfeldGetauft:
erwähnt:
Verstorben: 23. Oktober 1840 in Kassel 1KB Kassel St. ElisabethBestattet: 26. Oktober 1840 in Kassel 2KB Kassel St. Elisabeth
Eheschließung: I. oo 20. Juni 1797 in Fulda 3KB Fulda Stadtpfarrei
Ehepartner: Anna v. Roth
Eheschließung: II. oo kurz vor dem 1. Februar 1820 4Heirat findet sich nicht im Kirchenbuch der Stadtpfarrei Fulda Ehe o/o 1826
Ehepartner: Friederike v. Warnsdorf

Zur Person:

Amand ist im Jahre 1818 kurfürstlicher Oberst und Stadtkommandant zu Fulda 16HStAM 9a/2530.
Amand schuldet seiner Magd 1.000 fl Lohn. Dafür erhält sie im Oktober 1837 und Juni 1838 von ihm verschiedene Möbel 17HStAD F 28 Nr. 170. Auch das Testament seiner Frau 18HStAD F 28 Nr. 158 lässt vermuten, dass er in finanziellen Nöten steckte, und deswegen seiner Unterhaltsverpflichtung nicht nachkam.
Nach Aussagen seines Sohnes Franz, hat Amand vor 1838 seinen Wohnsitz von Fulda nach Kassel verlegt 19HStAD F 28 Nr. 170, dort lebte zu dieser Zeit bereits Franz v. Buseck.
Er wohnte zum Zeitpunkt seines Todes am Friedrichsplatz Nr. 74 in Kassel 20KB Kassel St. Elisabeth, Sterbeeintrag. Seine Titel wurden mit Kammerherr und pensionierter Oberst angegeben.

Belege:

1794 April 1, Wiesbaden
Fürst Karl Wilhelm v. Nassau-Saarbrücken bekundet: Lange Zeit hat die adelige Familie v. Buseck der Linie Eppelborn vom Gesamthaus Nassau-Saarbrücken einen vierten Teil am großen Zehnten zu Großen-Linden zu Lehen getragen, wie zuletzt nach dem Lehnsbrief von 1773 Dezember 14. Als Senior des Hauses Nassau-Saarbrücken hat er nun, zugleich namens seiner Vettern Fürst Heinrich Ludwig Karl Albrecht v. Nassau-Saarbrücken, Fürst Friedrich Wilhelm v. Nassau-Weilburg, seines Bruders Prinz Friedrich August v. Nassau-Usingen und des Prinzen Karl Wilhelm Friedrich v. Nassau-Weilburg, hat er nunmehr dem Amand Joseph v. Buseck als derzeitigem Lehnsträger der Familie, auch namens seiner beiden Brüder Christoph Franz und Leopold Christoph v. Buseck, zugleich namens der Söhne seines verst. ältesten Bruders Konstantin, namentlich Friedrich, Karl Heinrich, Amand, Christian und Christoph, alle von der Eppelbornischen Linie, die gen. Mannlehen verliehen.
Siegler: Aussteller
HStAD B 14 Nr. 333: Ausf., Perg., an rot/gold/blauer Seidenschnur anh. Sg. (Vollwappen) in Holz-kapsel gut erhalten; Regest nach arcinsys.hessen.de

1794 Dezember 13, Fulda
Adalbert [III. v. Harstall], Bischof und Abt von Fulda, bekundet: Nach Ableben des Konstantin Freiherrn v. Buseck hat er Amand Joseph Ignaz, Christoph Franz, Leopold Christoph, Friedrich, Karl Heinrich, Amand, Christian und Christoph, alle Freiherrn v. Buseck,. diejenigen Güter und Rechte, die durch das Ableben der Dorothea Sophia v. Boxberg, geb. [v.] Zastrow, an das Hochstift Fulda heimgefallen sind, und wie sie von seinem Amtsvorgänger [gem. Urkunde von 1746 Oktober 10] dem verst. Ernst Johann Philipp Hartmann Freiherrn v. Buseck übertragen worden sind, verliehen, wie sie im einzelnen nach Ausweis eines Lehnsverzeichnisses beschrieben werden.
HStAD B 14 Nr. 175: Ausf., Perg., an Perg.-str. anh. Sg. in Holzkapsel (Vollwappen) sehr gut erhalten
HStAD in F 28 Nr. 31: Insert, in Lehnsrevers gleichen Datums, siehe dort
HStAD in F 28 Nr. 177 Bl. 16 – 17: Insert, in Lehnsrevers gleichen Datums (Abschrift), siehe dort; Regest nach arcinsys.hessen.de


1794 Dezember 13
Amand Joseph Ignaz, Christoph Franz, Leopold Christoph, Friedrich, Karl Heinrich, Amand, Christian und Christoph, sämtliche Freiherrn v. Buseck, bekunden: Sie haben von Bischof Adalbert von Fulda gem. inseriertem Lehnsbrief gleichen Datums diejenigen Güter und Rechte, die durch das Ableben der Dorothea Sophia v. Boxberg, geb. v. Zastrow an das Hochstift Fulda heimgefallen sind, als Lehen empfangen. Sie haben deshalb gegenüber dem Friedrich Freiherrn v. Guttenberg, bischöflich-fuldischem Hofrat, den Lehnseid geleistet.
Siegler: Friedrich v. Guttenberg
HStAD F 28 Nr. 31: Abschrift, Papier, begl. 1810 durch das Justizamt des Großherzogtums Frankfurt
HStAD F 28 Nr. 177 Bl. 16 – 17: Abschrift des 19. Jh., Papier; Regest nach arcinsys.hessen.de


1800 Februar 14, Wiesbaden
Fürst Karl Wilhelm v. Nassau-Saarbrücken bekundet: Die adelige Familie v. Buseck der Linie Eppelborn ist zuletzt mit Urkunde von 1794 April 1 vom Gesamthaus Nassau-Saarbrücken mit einem Viertel am großen Zehnten zu Großen-Linden zu einem Mannlehen belehnt worden. Als dermaliger Senior des Hauses, auch für seinen Bruder Prinz Friedrich August v. Nassau-Usingen, auch für Prinz Karl Wilhelm Friedrich v. Nassau-Weilburg, hat er nunmehr dem Leopold Christoph v. Buseck als derzeitigem Lehnsträger der Familie, zugleich für dessen Bruder Christoph Franz v. Buseck sowie die fünf hinterlassenen Söhne ihres ältesten Bruders Konstantin, namentlich Friedrich, Karl Heinrich, Amand, Christian und Christoph, alle von der Eppelbornischen Linie der Familie v. Buseck, das gen. Lehen verliehen.
Siegler: Aussteller
HStAD  B 14 Nr. 329: Ausf., Perg., an rot/blau/goldener Seidenschnur anh. rotes Sg. (Vollwappen) in Holzkapsel gut erhalten; Regest nach arcinsys.hessen.de

1800 Juli 9, Fulda
Adalbert [III. v. Harstall], Bischof und Abt zu Fulda, bekundet: Nach Ableben seines Geheimen Rats und Oberamtmanns Amand Joseph Ignaz Freiherrn v. Buseck hat er Christoph Franz, Leopold Christoph, Friedrich, Karl Heinrich, Amand, Christian und Christoph, alle Freiherren v. Buseck,. diejenigen Güter und Rechte, die durch das Ableben der Dorothea Sophia v. Boxberg, geb. [v.] Zastrow, an das Hochstift Fulda heimgefallen sind, und wie sie von seinem Amtsvorgänger [gem. Urkunde von 1746 Oktober 10] dem verst. Ernst Johann Philipp Hartmann Freiherrn v. Buseck übertragen worden sind, verlie-hen, wie sie im einzelnen nach Ausweis eines Lehnsverzeichnisses von 1673 beschrieben werden.
HStAD  B 14 Nr. 176: Ausf., Perg., an Perg.-str. anh. Sg. aus grünfarbenem Wachs (Vollwappen) in Holzkapsel; Regest nach arcinsys.hessen.de

1805 März 8, Fulda
Das Fürstlich-Fuldaische Stadtschultheißenamt bekundet: Er weist den Obristen Amand v. Buseck in einen Garten in der Ohm [zu Fulda] ein, den dieser für einen Betrag von 1.620 Gulden durch den Schutz- und Handelsjuden Lazarus Simon von dem Geheimen Rat v. Borini durch Meistgebot erkauft hatte.
Siegler: Aussteller
HStAD F 28 Nr. 176 Bl. 1: Ausf., Papier, unten aufg. Sg. unter Papierdecke; Regest nach arcinsys.hessen.de

1817, Oktober 16
Der Obrist und Kommandant Amand v. Buseck zu Fulda erhält seine Ernennung zum Kammerherrn.
HStAM Best. 5 Nr. 12409; Regest nach arcinsys.hessen.de

1820 Februar 1
Die Gemeindeverwaltung Fulda überlegt ob der Obrist v. Buseck für seine zweite Ehefrau, das Fräulein Friederike v. Warnsdorf, die er kürzlich geheiratet hat, ein Bürgergeld (Einzugsgeld) entrichten muss. Der Obrist von Buseck besitzt in Fulda ein Haus, Garten und Grundstücke. Unklar ist die Situation durch seine früheren Anstellungen. Er ist pensionierter Offizier und war Stadtkommandant in Fulda. Es könnte sein, dass er als Beamter von solchen Bürgergeldzahlungen befreit wurde.
HStAM Best. 100 Nr. 11810; Regest nach arcinsys.hessen.de

1820, Juni 30
Der Obrist v. Buseck verwendet sich für seinen Sohn Carl wegen einer Stelle als Forstjunker. Carl hat gerade eine 2jährige Ausbildung auf dem Forstinstitut in Fulda abgeschlossen. Das Gesuch wird abgelehnt. Grund scheinen Probleme zu sein, die der jüngste Sohn des Obristen, Lothar, verursacht hat.
HStAM Best. 5 Nr. 16275; Regest nach arcinsys.hessen.de

1829-1840
Regulierung der Schulden des Obristen Amand v. Buseck. Enthält u.a. Quittungen über Bezahlung von Schuldbeträgen, Abrechnungen und Schuldverschreibungen
HStAD F 28 Nr. 170; Regest nach arcinsys.hessen.de

1834 September 23
Notarielles Testament der Friederike geb. v. Warnsdorf, seit 1826 geschiedener Ehefrau des Obristen Amand v. Buseck, von 1834 (abschriftlich):
Friederike, abgeschiedene Ehegattin des Herrn Amand v. Buseck Obrist in Hessischen Diensten geb. v. Warnsdorf, seit 1826 mit der Bestimmung nach den in Fulda liegenden Akten von dem v. Buseck getrennt – wonach ihre eheliche Verhältnisse als aufgelöst zu betrachten seien, setzt als Universalerben die Kinder ihres zweiten Stiefsohnes Franz v. Buseck ein. Franz v. Buseck ist gegenwärtig Hessischer Hauptmann in Kassel und mit einer geb. Mayer verheiratet. Sollten keine Kinder von Franz vorhanden (am Leben) sein, dann sollen als Universalerben ihrer Verlassenschaft, mit Ausschluss des Franz v. Buseck, ernannt sein das Institut der englischen Fräulein in Fulda. Neben ihrem Stiefsohn Franz v. Buseck bedenkt das Testament auch noch ihre Nichte Philina, die zukünftige Gattin eines Lieutnant v. Ushlar.
Legate:
B ihrem geliebten Mann Amand v. Buseck zum Andenken ihren Ehring mit A. v. B. bezeichnet, damit er gewiss wissen möge, in welche Hände solcher gekommen. Sollte er aber nicht mehr am Leben sein, so soll dieser ihr Sohn Franz erhalten.
J ihr Sohn Franz ferner zum Andenken ihr silbernes Zuckerkörbschen mit weißem Glas
K desselben Frau das Portrait ihres Gemahls mit goldenem Rahmen und ihren goldenen Fingerhut …
Ihrer Nichte .. v. Ußlar muss sie sehr zugetan gewesen sein. Nachdem ihre Eltern der Heirat zugestimmt haben unterstützt sie das Ehepaar finanziell, bis der Ehemann den Rang eines Hauptmanns erreiche. In ihrem Testament bestimmt Friederike, dass, solle ihr Mann Anspruch auf ihr Erbe – entgegen den Bestimmungen des Scheidungsvertrages in Fulda – erheben, so wird er auf den Pflichtteil gesetzt. Davon sollen nicht gezahlte Unterhaltsleistungen an sie abgezogen werden. Dieser Formulierung darf entnommen werden, dass Amand noch immer Zahlungen an sie zu leisten hatte.
enthalten in: HStAD F 28 Nr. 158; Regest nach arcinsys.hessen.de

Postum
1843 Oktober 6, Fulda
Friedrich Wilhelm, Kurprinz und Mitregent v. Hessen, bekundet für das Großherzogtum Fulda: Nach Ableben des Obristen Amand v. Buseck hat er dem Christoph Franz Amand Karl Johann Nikolaus v. Buseck, kaiserlich-königlich-Österreichischer Kämmerer, dem Friedrich Karl Joseph Theodor v. Buseck, Ritter des königlich-bayerischen St. Georgsordens, dem Karl Theodor Kilian v. Buseck, Ritter des Maltheserordens, dem Franz Ignaz Christoph v. Buseck, Major im kurhessischen Leibgarderegiment, dem Karl Heinrich v. Buseck, kaiserlich-königlich-österreichischer Rittmeister, dem Konstantin Lothar v. Buseck, österreichischem Hauptmann, und dem Moritz Amand Friedrich Christoph Konstantin Karl v. Buseck, königlich-sächsischer Rittmeister, diejenigen Güter und Gerechtigkeiten zu Heringen u.a., die nach dem Ableben der Dorothea Sophia v. Boxberg geb. v. Zastrow dem Großherzogtum Fulda heimgefallen waren, und wie sie im einzelnen aufgezählt werden.
Siegler: Aussteller
HStAD B 14 Nr. 331: Ausf., Papierlibell, hinten aufg. Prägesiegel unter Papierdecke
HStAD B 14 Nr. 330: Gleichz. Abschrift, Papier, begl. vom Garnisonsgericht zu Kassel 1844 (mit Sg.)
HStAD B 14 Nr. 363: Gleichz. Abschrift, Papier Regest nach arcinsys.hessen.de


Quellen:
HStAD = Hessisches Staatsarchiv Darmstadt
HStAM = Hessisches Staatsarchiv Marburg
Kirchenbuch der Stadtpfarrei Fulda
Kirchenbuch Kassel, St. Elisabeth
arcinsys.hessen.de

Literatur:
Gotha – Genealogisches Handbuch des in Bayern immatrikulierten Adels Bd. VI, Neustadt an der Aisch/Mittelfranken 1957
Wilhelm Helmer: Das Adelsgeschlecht von Buseck und das Hochstift Fulda; in Buchenblätter. Beilage der Fuldaer Zeitung für Heimatfreunde; Teil 1 in Nr. 25 vom 24. Dez. 1977 im Jahrgang 50/1977 Seite 97-98, Teil 2 in Nr. 1 vom 6. Jan. 1978 im Jahrgang 50/1978 Seite 4, Teil 3 in Nr. 2 vom 26. Jan. 1978 im Jahrgang 50/1978 Seite 5 – 7, (Schluß) in Nr. 4 in Jahrgang 50/1978; Nachtrag in Nr. 11 vom 10. Mai 1985 in Jahrgang 58/1985


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    KB Kassel St. Elisabeth
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    Heirat findet sich nicht im Kirchenbuch der Stadtpfarrei Fulda
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    Kirchenbuch der Stadtpfarrei Fulda
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    Kirchenbuch der Stadtpfarrei Fulda
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    Kirchenbuch der Stadtpfarrei Fulda
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    Er ist der ältere Zwilling.
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    Kirchenbuch der Stadtpfarrei Fulda
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    Helmer
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    Kirchenbuch der Stadtpfarrei Fulda
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    Gotha 1957, S. 176 – Unter diesem Datum findet sich der Sterbeeintrag in Gmunden, Diözese Linz (Matricula.eu) nicht.
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    Kirchenbuch der Stadtpfarrei Fulda
  • 15
    Helmer
  • 16
    HStAM 9a/2530
  • 17
    HStAD F 28 Nr. 170
  • 18
    HStAD F 28 Nr. 158
  • 19
    HStAD F 28 Nr. 170
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    KB Kassel St. Elisabeth, Sterbeeintrag
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