Wilhelm Moritz v. Buseck gen. Münch

Wilhelm Moritz v. Buseck gen. Münch (PN 4005)
Familienübersicht auf Tafel 4 c

Vater: Johann Philipp v. Buseck gen. MünchMutter: Sophie Marie v. Steinling
Geboren: 29. Dezember 1665Getauft:
erwähnt:
Verstorben: 24. März 1741 in SchleswigBestattet:
Eheschließung:
Ehepartner:
Kinder:
Name

Geboren

Verstorben / erwähnt
keine Kinder bekannt

Zur Person:

Wilhelm Moritz ist 1698 königlich-dänischer Kammerjunker, 1705 Hofmarschall des Kronprinzen Christian (VI.). Im Jahre 1706 erneuert Wilhelm Moritz beim deutschen Kaiser Joseph I. für die Ganerben das Lehen auf das Busecker Tal. Im Jahre 1712 übernimmt er die Verwaltung des Etats der Königin Louise, 1714 wurde er Hofmarschall. Später ist er Amtmann über Gottorp. Im Jahre 1730 erhält er den Elefanten-Orden. Hierbei handelt es sich um den höchsten und ältesten dänischen Orden. König Christian V., erließ 1693 neue Statuten. Die Ritterzahl wurde von 50 auf 30 (ohne die Prinzen) herabgesetzt. Seltsam mutet die Vorschrift an, dass der Elefanten-Orden nur verliehen werden kann, wenn der Ritter zuvor bereits den zweiten dänischen Orden, den Danebrog-Orden erhalten hatte. Besitzt er ihn nicht, so wird er dem ausersehenen Ritter acht Tage zuvor überreicht. Beim Empfang des Elefanten-Ordens muss der Danebrog-Orden aber wieder abgelegt werden, weil kein anderer Orden neben ihm getragen werden darf. Wilhelm Moritz starb am 24. März 1741. Sein Grabstein befindet sich noch heute in dem Innenhof des St. Petrie Dom in Schleswig.

Er kam wohl in den Norden, weil seine Tante Madalena Eleonora, den ältesten Sohn ihres Bruders Johann Philipp, zu sich geholt hat. Und Wilhelm Moritz blieb im Norden. Zwar war er Lehnsträger des Großen-Busecker Schlosses, doch in Buseck dürfte man ihn nach seinem Umzug gen Norden nur selten gesehen haben.  Im Jahre 1687 bat er mit seinem jüngeren Bruder um die Aufnahme in die Ganerbschaft des Busecker Tales und schwört den Eid. Nach dem Tod seines Onkels tauchte er ab 1694 am Dänischen Hof bei Königin Charlotte Amelie auf. Sie war Witwe Christian V. von Dänemark und Norwegen, der Ende der 1670er Jahre erbittert, aber vergeblich, gegen die Schweden um die Provinzen Schonen, Blekinge und Halland kämpfte. Die Gebiete deren Gouverneur anschließend Rutger v. Ascheberg wurde.
Die Erben von Wilhelm Moritz vermachten der Domschule in Schleswig 100 Thaler, deren Zinsen der Schule zugute kamen 1http://www.vifabbi.de/fabian?Domschul-Bibliothek am 12. April 2011. Ob es sich bei den Erben um seinen einzigen noch lebenden Bruder Friedrich Ludwig handelt ist nicht bekannt.

Epitaph des Wilhelm Moritz v. Buseck gen. Münch, St. Petrie Dom in Schleswig.

Epitaph des Wilhelm Moritz v. Buseck gen. Münch
St. Petrie Dom in Schleswig
(c) Kerstin Jennrich, Harrislee

Belege:

1680
Konfirmation in Winnerod
FB Winnerod Nr. 135 

1681 Juni 7, Laubach
Johannes König, Advokat und Prokurator zu Gießen, als Bevollmächtigter des Kraft Adam Buseck, genannt Mönch, bekundet, dass ihm Graf Johann Friedrich v. Solms gemäß inseriertem Lehnsbrief gleichen Datums die Lehen des verstorbenen Johann Philipp v. Buseck, genannt Mönch, auch für die Kinder seines verstorbenen Bruders Johann Philipp, nämlich Wilhelm Moritz, Philipp Heinrich, Johann Philipp und Friedrich Ludwig, verliehen habe, bestehend aus genannten Ländereien in der Wohnbacher und Ober-Albacher Gemarkung, welche Güter von seinem Großvater Kraft v. Buseck sowie dem Darmstädter Oberamtmann Hans Philipp v. Buseck 1607 mit lehnsherrlicher Zustimmung ertauscht und zu Lehen aufgetragen wurden.
Fürstlich-solmsisches Archiv Laubach, Laubacher Urkunden Or. XIV/123a
Regest nach arcinsys.hessen.de 


1687 Mai 18
Die Gebrüder Wilhelm Moritz und Philipp Heinrich Mönch v. Buseck beschwören die Aufnahme in den Burgfrieden der Ganerbschaft Buseckertal gemäß den alten und neuen Burgfriedensbriefen.
HStAD B 14 Nr. 65
Regest nach arcinsys.hessen.de 


1706 Februar 18, Fulda
Bonifacius v. Buseck, Dekan des Hochstifts Fulda, bekundet: Gemäß einem ihm von den übrigen Ganerben des Buseckertals ausgestellten Vollmachtsbrief ist er nach dem Tod des Kaisers Leopold I. beauftragt worden, persönlich von dessen Nachfolger Kaiser Joseph I. die Reichslehen des Buseckertals zu empfangen. Da er zur persönlichen Wahrnehmung dieser Aufgabe verhindert ist, hat er kraft dieser Urkunde den Franz Wilhelm Moritz Mönch v. Buseck, königlich-dänischer Kammerjunker und Marschall des Kronprinzen von Dänemark, beauftragt, die Lehen entgegenzunehmen.
In HStAD F 28 Nr. 18 Bl. 1 – 2
Regest nach arcinsys.hessen.de 


1706 Mai 14, Wien
Kaiser Joseph [I.] bekundet: Bonifacius, Volprecht Ludwig, Wilhelm Moritz, Georg Friedrich Kraft, Friedrich Ludwig, Georg Ludwig, Friedrich [Philipp] Moritz, Johann Reinhard, Johann Balthasar [Ludwig], Johann Philipp, Johann Eitel, Ernst, Christian Ludwig und Johann Christoph, sämtlich Ganerben v. Buseck [und v. Trohe], haben um eine Erneuerung des vom Reiche zu Lehen gehenden Buseckertals gebeten, wie es vorher von dem verstorbenen Kaiser Leopold I. verliehen worden ist. Auf diese Bitte hin hat er das gen. Lehen erneuert. Daraufhin hat Wilhelm Moritz Mönch v. Buseck namens der übrigen Ganerben den Lehnseid geleistet. – Kanzleivermerk: Ad mandatum Sacrae Caesareae Maiestatis proprium C. F. Consbruck
HStAD Bestand B 14 Nr. 120

1706 Juni 18, Wien
Kaiser Joseph [I.] bekundet: Wilhelm Moritz [Mönch] v. Buseck hat, zugleich namens seiner Mitganerben v. Buseck und v. Trohe, eine Urkunde Kaiser Karls V. vorgelegt, die wie folgt lautet: (es folgt wörtlich der Privilegienbrief Kaiser Karls V. von 1547 September 30). Auf seine Bitten hin hat er daraufhin entsprechend dieser Urkunde, wie dies auch schon die Kaiser Maximilian II., Rudolf II. und Ferdinand II. getan hatten, den Schutz und Schirm über die Ganerbschaft Buseckertal erneuert. Er gebietet zugleich allen Ständen des Reiches, sich daran zu halten.
HStAD B 14 Nr. 122  und F 28 Nr. 19 Bl. 1 – 6; Regest nach arcinsys.hessen.de  

1717 Dezember 24, Wien
Kaiser Karl VI. bekundet: [Franz] Wilhelm Moritz, Friedrich Ludwig, Georg Ludwig, Amandus, Friedrich Philipp, Johann Reinhard, Johann Eitel, Ernst Jo-hann Philipp, Johann Christoph und Christian Ludwig, Gebr., und Vettern, Vierer und Ganerben zu Buseck [und v. Trohe], haben um eine Erneuerung des vom Reiche zu Lehen gehenden Buseckertals gebeten, wie es vorher von dem verst. Kaiser Joseph I. verliehen worden ist. Auf diese Bitte hin hat er das gen. Lehen erneuert. Daraufhin hat Ernst Johann Philipp v. Buseck namens der übrigen Ganerben den Lehnseid geleistet.
Siegler: Aussteller (mit kaiserlichem anhangenden Sg.)
Kanzleivermerk: Ad mandatum Sacrae Caesareae Maiestatis proprium E.F. v. Glandorf manu propria
HStAD B 14 Nr. 125: Ausf., Perg., an schwarz/goldener Seidenschnur anhang. rotes Majestätssiegel in naturfarbener Wachsschale gut erhalten. Unterschrift des Kaisers und Viditvermerk des [Reichsvizekanzlers] Friedrich Karl v. Schönborn
Regest aus: J. Friedrich Battenberg, Archiv der Familie von Buseck und der Ganerbschaft Buseckertal (Bestände B 14 und F 28). Darmstadt 2000


1721 Mai 14, Assenheim
Graf Ludwig Heinrich v. Solms bekundet, dass er den Gebrüdern Wilhelm Moritz und Friedrich Ludwig v. Buseck, genannt Mönch, genannte Mannlehen zu Wohnbach, Ober-Albach und Königsberg verliehen habe
HStAD B 9 Nr. 1447
Regest nach arcinsys.hessen.de  


1729 August 12, Großen-Buseck
Die Vierer und Ganerben des Buseckertals,namentlich Wilhelm Moritz Mönch v. Buseck, der Fuldaer Dekan Amand v. Buseck, auch namens seiner Brüder Johann Christoph und Christian Ludwig, sodann Friedrich Ludwig Mönch v. Buseck, Georg Ludwig Brand v. Buseck, Friedrich Moritz Brand v. Buseck, Johann Reinhard Brand v. Buseck, Johann Eitel Brand v. Buseck, Ernst Johann Philipp Hartmann v. Buseck, Georg Wilhelm v. Buseck und Johann Moritz v. Buseck, bekunden: Sie haben sich zur Erhaltung ihres Burgfriedens von 1602 [Dezember 6] miteinander verglichen. In elf Artikeln werden unter Protest gegen die Eingriffe der Landgrafen v. Hessen-Darmstadt die Kompetenz der Pfarrer und Schulmeister im Buseckertal, der Gebrauch des ganerbschaftlichen Siegels, die Kompetenz der Gerichtsschreiber und des Schöffengerichts, die Angelegen-heiten der Landmiliz, des gemeinschaftlichen Archivs, die Zusammenkünfte der Vierer und die Einhaltung der Burgfrieden geregelt.
Siegler: Aussteller
HStAD F 28 Nr. 38: Ausf., Papierlibell, 10 hinten aufg. Sgg. (Ringpetschaften) und Unterschriften
Regest aus: J. Friedrich Battenberg, Archiv der Familie von Buseck und der Ganerbschaft Buseckertal (Bestände B 14 und F 28). Darmstadt 2000


1739 Juni 16, Utphe
Christian Gottlieb Weller, Advokat bei der Regierung Gießen, bekundet, dass er namens der Gebrüder Wilhelm Moritz und Friedrich Ludwig v. Buseck, genannt Mönch, den Söhnen des verstorbenen Johann Philipp v. Buseck, von Karl Otto v. Solms, Reichshofrat, nach dem Tode des Grafen Ludwig Heinrich v. Solms gemäß inseriertem Lehnsbrief gleichen Datums genannte Ländereien in den Gemarkungen Wohnbach und Ober-Albach zu einem Mannlehen erhalten habe, wofür er den Lehnseid leistet
Siegler: Friedrich Ludwig v. Buseck
Fürstlich-solmsisches Archiv Laubach, Laubacher Urkunden Or. XIV/124a
Regest nach arcinsys.hessen.de 


Quellen:

Literatur:


  • 1
    http://www.vifabbi.de/fabian?Domschul-Bibliothek am 12. April 2011
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