Gilbrecht v. Buseck

Gilbrecht v. Buseck (PN 1004)
Familienübersicht auf Tafel 1a

Vater: Ulrich v. Buseck 1Die Vaterschaft ergibt sich aus der Urkunde von Juni 1403.Mutter: Gerdrut v. Kalsmunt
Geboren: Getauft:
erwähnt: von 1400 bis 1456
Verstorben: vor August 1460Bestattet:
Eheschließung: I. oo
Ehepartner: Luckel 2Für Luckel, eine erste Ehefrau des Gilbrecht v. Buseck – die Johannes Buseck, Goslar und andere im Stammbaum anführen – ließen sich bisher keine Belege finden.
Eheschließung: II. oo
Ehepartner: Anna v. Londorf 3Die Angabe der Ehefrau stammt von Hattstein Bd. II Tf. 53. Auch sie bisher ohne Belege.

Zur Person:


1414 wird er Amtmann auf der Kalsmunt, ab 1420 Baumeister der Kalsmunt.
Nach Hattstein 5Hattstein Bd. II Tf 53 war er 1444 Burggraf zu Bonames.
Ab 1447 werden Gilbrecht und seine Söhne Burgmannen zu Darmstadt.

In der Urkunde vom 10. Dezember 1400 bilden die Geschwister Heinrich, Catharina und Gilbrecht eine Erbengemeinschaft. Dies bedeutet, zumindest einer ihrer Elternteile ist verstorben. Nach Aussage der Urkunde Juni 1403 sind beide Elternteile zu diesem Zeitpunkt verstorben. Verwunderlich ist, dass in der Erbschaft die weiteren Geschwister nicht genannt werden. Rudolf von Montford besitzt 1400 die eine Hälfte der Güter und Zinsen zu Rosdsdorf, die Geschwister zusammen die andere Hälfte. Dies lässt auf eine enge Verwandschaft schließen. Welcher Art ist derzeit nicht bekannt. Genealogische Zusammenhänge ließen sich nicht finden. 1401 gehört noch ein Vetter Rudolf von Sachsenhausen dazu.

Belege:

1400, Dezember 10
Rudolf von Montford gibt seine Zustimmung, dass Heinrich, Gilbrecht und Kathrine von Buseck Zinsen und Güter zu Rossdorf und Hörstein veräussern.
Ich Rüdolff von Monffort ritter bekennen und tun kunt offinlichen mit dissem brieffe allen den, die yn sehen odir horen lesen: umb soliche zinse und gude, als ich und her Heinrich von Buchsecke ritter, Gilbrecht sin bruder und Kathrine ire swester ligende han in dem gerichte und termenye zu Rostorff und zü Hurste, des bekennen ich vur mich und myne erben, daz myn gudir wille, wissen unde virhengnissz ist, daz die vorgenannten her Heinrich und Gilbrecht von Buchsecke und Katherine geswisterde daz halbe teil der vorgenanten zinse und gude virsetzen odir virkeuffen odir sust viruszern mogen, und waz sie also damyde tunde werden, daz ich odir myne erben odir nymands von unsern wegen sie, oder wer dan die zinse und gude inne hat, nommer sollen noch enwollen gehindern, angesprechen noch virbot odir hinderunge daran tun odir bestellen getan werden, in keyne wiis. Auch bekennen ich Rudolff  vorgenanter, daz die obgenanten zinse und gude rechtlich eigen und kein lehin sin. Des zu orkunde so han ich Rudolff  von Monffort ritter vorgenannt myn eygen ingesigel vür mich und myne erben er geczugnisse an diesen brieff gehangen. Datum anno domini millesimo quadringentesimo, feria sexta post conceptionem beate Marie virginis gloriosissime.
Orig.-perg. Bruchstück eines grünen Siegels, der gut erhaltene schild zeigt einen in zwei reihen sechsmal geschachten rechtbalken. Hanauer Urkunden, Antoniter
Druck: Reimer II, 4 Nr. 866


1401 Januar 1
Die Geschwister Knappe Heinrich, Gilbert und Katharina von Buseck verkaufen unter Zustimmung ihrer Vetter Rudolf von Sachsenhausen und Rudolf von Montfort, beide Ritter, eine in der Gemarkung Rossdorf belegene Hufe Ackerlands und Wiesen nebst benanten anderen Parzellen im Dorfe Rossdorf dem Kaplan Johann Pfund namens des Antoniter-Stifts zu Rossdorf.
Zeugen: Meister Conrad vom Antoniter-Stift zu Gruenberg, Meister Hugo vom Antoniter-Stift zu Rossdorf, Hernmann von Lich, Vikar an St. Bartholomeus zu Frankfurt und andere
nicht beglaubigte Kopie 18. Jh. auf Papier
HHStAW Bestand 35 Nr. U 64

1403 Juni
Gilbracht von Buseck, Sohn des Ulrich von Buseck, Edelknecht, verkauft dem Dekan und Kapitel des Stifts Unserer Lieben Frau zu Wetzlar zur täglichen Präsenz der Kanoniker und Vikare für eine Geldsumme, die ihm seitens der Präsenz bezahlt ist, 2 Malter Hafer Wetzlarer Maß jährlicher Gülte, fällig zu Michaelis aus dem Hof der Deutschherren von Marburg und allen zugehörigen Gütern in dem Dorf Heuchelheim und in der Gegend, die ihm von seinen Eltern angestorben sind.
Ausf. Perg. Pfarrarchiv 395
Druck: Wolf-Heino Struck: Das Marienstift zu Wetzlar im Spätmittelalter. Regesten 1351-1500, Marburg 1969, Nr. 609


1409 August 20
Hermann von Liederbach, Komtur des Deutschordens zu Schiffenberg, Henne von Bellersheim der Ältere, Sohn des + Werner, Crafft von Rodenhausen und Gilbracht von Buseck entscheiden die Streitsache zwischen Dekan und Kapitel Unserer Lieben Frau zu Wetzlar einer – und den Nachbarn und der Gemeinde des Gerichts Münster andererseits.
Druck: Wolf-Heino Struck: Das Marienstift zu Wetzlar im Spätmittelalter. Regesten 1351-1500, Marburg 1969, Nr. 671 a

1412 Dezember 15
Gilbracht v. Buseck besiegelt eine Urkunde.
Druck: Wolf-Heino Struck: Das Marienstift zu Wetzlar im Spätmittelalter. Regesten 1351-1500, Marburg 1969, Nr. 696

1414 Mai 22
Gilbrecht v. Buseck bekundet, dass ihn Erzbischof Werner v. Trier zu einem Amtmann zu Kalsmunt wegen der Grafschaft Falkenstein und der Herrschaft Münzenberg gegen jährlichen Sold von 30 fl. gesetzt habe.
HStAD: C 1 Nr. 39 B. 14v – 15 – Abschrift

1415 Juli 19
Klaus Bodenheimer und seine Ehefrau Alheid sowie Henne Groß, Sohn des verstorbenen Johann und der gen. Alheid, bekunden: Sie haben dem Madern Lang [zu Wetzlar] und dessen Ehefrau Magdalene für eine [ungenannte] Summe Geldes ihren Hof zu Reiskirchen im Buseckertal mit allem Zubehör zu einem Ewigkauf verkauft.
Erster Aussteller, zugleich für die anderen Aussteller; Johann Schenk v. Schweinsberg, Dekan [des Stifts St. Marien] zu Wetzlar, und der Wäppner Gilbrecht v. Buseck
HStAD: B 14 Nr. 313; Regest nach arcinsys.hessen.de

1416 April 2
Gilbracht v. Buseck besiegelt eine Urkunde.
Druck: AUB Nr. 1169

1418 August 22
Gilbracht v. Buseck besiegelt eine Urkunde.
Druck: Wolf-Heino Struck: Das Marienstift zu Wetzlar im Spätmittelalter. Regesten 1351-1500, Marburg 1969, Nr. 734

1420 Mai 28, Lich
Gräfin Anna v. Solms, verw. Gräfin v. Sayn, die Grafen Ruprecht v. Virneburg, Bernhard und Johann v. Solms, sowie Diether v. Isenburg-Büdingen bekunden, dass sie hinsichtlich des gemeinschaftlichen Schlosses Kalsmunt übereingekommen seien, dass jeder Stamm fünf Jahre hintereinander jährlich 20 Gulden an Baugeld zu zahlen habe, das der dort einzusetzende Baumeister Gilbrecht v. Buseck, Amtmann daselbst, einnehmen solle
Fürstlich-solmsisches Archiv Lich, Licher Urkunden Kasten 27; C 1 Nr. 39 Bl. 45 – Abschrift; Regest nach arcinsys.hessen.de

1421 Februar 1
Hermann Reige und seine Ehefrau Gele, Bürger zu Wetzlar, bekunden, dass sie den Gebrüdern Bernhard und Johann v. Solms für eine ungenannte Summe Geldes ihre Hofreite zu Berrmoll, genannt der Reigehof, den die Fuchter innehatten, und der Hermann bei der Teilung mit seinem Bruder Gilbrecht zugefallen ist, verkauft haben
Siegler: Gilbrecht v. Buseck und Volprecht v. Schwalbach
Fürstlich-solmsisches Archiv Lich, Licher Urkunden Kasten 26; Fürstlich-solmsisches Archiv Lich, Licher Urkunden Rotes Buch Bl. 205v – Abschrift; Regest nach arcinsys.hessen.de

1429, März 8
Frankfurt belagert im Bunde mit Gilbrecht v. Buseck und Gerlach v. Londorf aufs neue die Burg Hattstein. Schon war ein Teil erobert, mit Frank v. Kronberg, der ein Pfandrecht an der Burg hatte und sie pfandweise mit besaß, den Belagern in den Rücken fiel und die Burg befreite.
Ronner, Kronberg Nr. 3152

1430 November 19
Wir die ganerben gemeynlichin dez sloszis unnd gerychtis zu Büchsecke, ich Johan Monich unnd ich Senand von Buchsecke ryttere, ich Henne unnd Gerlach Monich gebrudere, ich Gylbracht, ich Wernher unnd Gerhart gebrudere, ich Henne unnd Wygand gebrüdere, ich Wygand unnd Ludewig gebrüdere, ich Herman unnd Fryderich gebrüdere, alle genant von Büchsecke, ich Rychart unnd Emmerich, ich Helfferich unnd Godfrit gebrudere, ich Wygand, Crafft unnd Henne gebrudere, ich Helfferich und Knybe gebrudere unnd ich Hartheman, alle genant von Drahe, bekennen unnd dun kund uffinlichen allen den, die dyeszin bryff sehint ader horent leszen, daz wir umme beszerunge unnd gemeynen frydis unnd nucze wyllin dez obgenanten sloszis unnd gerichtis eynen burgfrede unnd eyn ewige saczunge eynmudeklichen gemacht unnd uff uns gewylkort han von fryhem eygen wyllen, den wir unnd alle unßer nachkomende ganerben dez vorgnanten sloszis unnd gerychtis ummer, eweklichen, stede unnd feste sollin halden mit allen synen artickeln unverbrochlichen, als hernach geschrebin stet, unnd ane alle geverde, als wir daz alle unnd unßer iglicher besunder in guden truwen glabit unnd mit uffgelachtin fingern liplichin uff die heiligin gesworn han, doch also daz unßer alde virschribunge, die wir vor under eyn han, auch by alle ire mogent unnd macht bliben sal unnd hy mit dyeszim bryffe unverleczet werde. Czum ersten so han wir uff uns gewylkort unnd gesasczt, daz unßer keyner frebelichin wydder den andern dun sal wedder mit worten ader mit wercken bin dem bürgfrede unnd in dem Buchseckerdal; unnd wylcher darwydder dede unnd daz breche, der oder die soldin daz virbuszin in der masze, als hernoch geschrebin stet, mit namen wers sache, daz unßer eyner den andern czu dode sloge, da Got vor sii, der solde eyn jar büszin ubir Ryne, ummb eyn wunden eyn firtel jars hene siit Rynis da czu blyben unnd keyn nacht hie disziit czu sin, die obgnant cziit der busze were danne usze, ummb eyn füstslag eyn mand czu Frydeberg, Weczflar, Marpurg, Herbern ader Wylburg, ane wylichem der ende eyns, deme daz allerbeste gelegen ist, der also buszin sal, ummb eyne logestraffin oder umme eyn virkorn wort firczehin dage in der egenanten stede eyne, da he hene gewiist wurde, da ez eme aller beste gelegin were, unnd keyn nacht darusze czu sin, soliche cziit der büsze sii dann usz. Unnd hymydde ist den ganerben unnd dem burgfrede gebußit unnd deme ader den nicht, an den die frebele weren begangin. Auch sollin dy ganerben alle jar uff den Mandag nehist nach sanct Michels dage, dy danne czu Groszin Buchsecke sin, eyn ruge dun uff ir eyde ummb soliche bruche unnd frebele, als gescheen were von den ganerben als von dez burgfredis wegen. Unnd wiliche ganerben alsdanne nicht da inweren, die sollin uff ir eyde rugen in yrme uffin virsygelten bryffin unnd die eyme schultheiszin schigken unnd der fort daz ane die vere czu brengin. Unnd wyliche ganerben nicht czu rugen inwoistin, dy soldin daz auch uff ir eyde mit yrme uffin virsygelten bryffin virantwurtin. Unnd wer soliche ruge nicht indede unnd sich dez nit beneme, als vorgeschrebin stet, der sal daz echtage virbüszin ane der stede eyn, als vorgenant ist unnd he gewiiszit wurde. Und wers sache, daz der ganerben eyner ader me gerugit worde, die nicht da inweren, dem soldin die viere eyn affterruge machin unnd solde den oder dy daz firczehin dage czufornt laiszin wyszin. Virantwurte der oder die soliche ruge czu der erstin oder affterruge, daz daz merdeyl der ganerben, dy alsdann bie eyn sin, herkenten, daz he der busze bylche abe were, so solde he dez geniszin, herkennte ader daz merteil, dy alsdanne czu der erstin oder affterruge weren, daz die oder der, dy also gerugit weren, soliche rüge virbuszin soldin, daz soldin sy dun ane den enden, stedin unnd in der masze, als vorgeschrebin stet. Unnd czu wylicher cziit soliche bruche gescheen, so sollin dy viere, dy wir iczunt under uns gekorn han, oder die wir hernach eweklichin werdin, den oder dy soliche bruche gethan hetten, schrybin unnd von eydis wegen gebiitten czu buszin, als vor underscheyden ist. Unnd wer der busze dann nit indede unnd nit enhilde, so ez eme geboddin wurde, der oder die soldin yr deyl ane deme obgnanten slosze unnd gerychte unnd den Buchseckerdal vor sich virlorn han, unnd solde dann dez oder der deyl den andern gemeynen ganerben czufallin. Unnd wann dy busze gescheen ist, so sal dane der broch gancz stein ane den viern, dy danne czu yder cziit sin, die ummb alle broche, als digke dez noit ist, eyn gancze sonne unnd rychtunge machin sollin czuschin den ganerben, dy daz aneget, uff ir eyde, unnd als en ir sele unnd ir ere lieb sii. Unnd wy sie dy sonne auch machin, dez sollin die fulgin unnd daz haldin, dy daz aneget. Lysze der oder dy also bruchtig wurdin rechte gerychtis erben, dy soldin affter der dode, dy also gebrochin hetten, czu dem slosze unnd gerychte komen, also daz sy dyeszin burgfryde unnd anders unser bryffe, dy ubir unser gerychte sagin, in truwen glabin unnd mit uffgelachten fingern liplichin uff dy heyligen gesworn haben unnd dez ire virsygelten bryffe darubir gegeben also czu haldin. Wurdin auch dy viere ader daz merteil under yne ubir der sonne nit eyns, so soldin sy under uns ganerben uff ir eyde eynen fumfften czu en nemen, der sii allerglichiste darczu duchte sin. War dan das merteil under en mit der sonne hene sluge, daz solde sin gang han unnd also follenzogin unnd gehaldin werdin. Wer daz nit indede, der oder dy dedin wydder ir eyde unnd soldin damydde ir deyl virlorn han ane dem egnanten slosze unnd gerychte. Auch so insal unser keyner dem andern sin finde furen in den burgfrede, he indu ez dane mit syme wyllen, ez inwere dane sache, daz sin weg dardurch stunde, so solde he sie furen ane sin schaden an alle geverde. Auch so sal unßer iglicher dem andern sin lyeb unnd gud helffen weren in deme burgfrede, als vern wir daz mit eren gethin mogen an geverde. Auch waz unßer armen lude unnd wirte in dem burgfrede uns uff dragin unnd borgin, daz sollin wir en beczalen uff dy cziit, als wir daz mit en ubirkommen. Dedin wir dez nicht, so mogen sy uns darvor penden unnd dy pande virseczen czu den Cristen oder Juden vor ir gelt ane unszern unnd der unsern wydderrede. Unnd wer daz werthe, der solde daz buszin mit echtagen in der obgenanten stede eyne, unnd als digke dez noit geschit. Auch so sollin dy gemeynen grabin ummb Buchsecke unnd dy fiszerii der ganerben gemeynlichin sin, unnd mogen dy fyre oder dy meynste mynnige der fyre fyszin unnd ane der ganczen ganerben nocz leigen. Auch so sal eyn iglich burgrabe uszgescheyden sin unnd mit der gemeyne ganerben sin. Auch so sollen dy portener tornhuder unnd wechter den viern glabin unnd czu den heyligen swern von aller ganerben wegen, den ganerben gemeynlichen getruwe, holt unnd gehorsam czu sin eyme als dem andern. Alle dyesze vorgeschreben rede, stucke, puncte unnd artickel unnd iglichern besunder han wir vorgnant ganerben alle semptlichen unnd unser iglicher besunder in guden truwen glabit unnd liplichen czu den heyligin gesworn, stede, feste unnd unverbrochlichen czu haldin. Dez in urkonde unnd czu bekentnisze, so hait unser iglicher sin eygen ingesigel ane dyeszin bryff gehangin. Datum anno Domini m° cccc° trecesimo, ipso die Elizabet 6Kurzfassung nach Battenberg Nr. 60: Die Ganerben des Schlosses und Gerichts zu Buseck, nämlich: Ritter Johann Mönch v. Buseck, Ritter Senand v. Buseck,  die Gebr. Henne und Gerlach Mönch, die Gebr. Gilbrecht, Werner und Gerhard, die Gebr. Henne und Wigand, die Gebr. Wigand und Ludwig, die Gebr. Hermann und Friedrich, alle v. Buseck; sodann Richard und Emmerich, die Gebr. Helfrich und Gottfried, die Gebr. Wigand, Kraft und Henne, die Gebr. Helfrich und Knybe sowie Hartmann, alle v. Trohe, bekunden: Sie haben zur Besserung und um des gemeinen Friedens und Nutzens willen einen Burgfrieden und eine ewig Satzung errichtet und gewillkürt, den alle miteinander beeidigt haben. Niemand von ihnen soll sich innerhalb des Buseckertals gegen den anderen wenden. Für einen Totschlag soll ein Jahr lang gebüßt werden, und zwar in Friedberg, Wetzlar, Marburg, Herborn oder Weilburg. Jährlich am Montag nach St. Michael (September 29) soll zu Großen-Buseck ein Rügetag abgehalten werden, auf dem die Verstöße gegen den Burgfrieden vorgebracht werden. Jeder der Ganerben soll dem anderen helfen. Soweit ihre „armen lude und wirte“ ihnen Darlehen geben, wollen sie dies zurückzahlen, andernfalls diese sie Pfänden und die Pfänder bei Christen oder Juden versetzen können. Die Pförtner, Türhüter und Wächter sollen den Vierern Gehorsam geloben.
HStAD Bestand B 14 Nr. 245, war Bestand A 5 Nr. 59/7, Transkription nach Lindenstruth, S. 204ff

1431 November 27
Die Ritter Johann Mönch [v. Buseck] und Senand v. Buseck sowie Ludwig, Hermann und Gilbrecht v. Buseck, die Gebrüder Henne und Gerlach Mönch v. Buseck, die Gebrüder Henne und Wigand v. Buseck, die Gebrüder Gerhard, Werner und Senand (Ruser) v. Buseck, Richard und Emmerich v. Trohe, Gebrüder Helfrich und Gottfried v. Trohe, die Gebrüder Helfrich und Knybe v. Trohe, die Gebrüder Wigand, Kraft und Henne v. Trohe sowie Hartmann v. Trohe bekunden: Sie haben sich für die Ganerbschaft des Buseckertals für zehn Jahre auf einen gemeinen Schank ihres Bannweines geeinigt. Jährlich soll je einer von den Familien v. Buseck und v. Trohe – zunächst Hermann v. Buseck und Emmerich v. Trohe – das Schankrecht ausüben. Beide sollen jeweils am Montag nach Michaelstag Rechenschaft darüber ablegen. Sie sollen dafür jährlich von jedem Fuder Wein ein Viertel Wein erhalten [es folgen weitere Einzelbestimmungen über Vakanzen, Weinzapf und Weinverkauf].
HStAD: B 14 Nr. 104; Regest nach arcinsys.hessen.de

1439 Juli 3, Petterweil
Johann v. Schwalbach, Komtur zu Nieder-Weisel, Werner Hut v. Schönberg Gilbrecht v. Buseck und Kraft v. Trohe bekunden, dass sie als Schiedsrichter die Streitigkeiten zwischen Eberhard v. Eppstein-Königstein und Werner v. Eppstein-Münzenberg einerseits, der Burg Friedberg andererseits, betreffend die Mörler Mark derart entschieden haben, dass beide Parteien die Mark wie bisher nutzen sollen mit ihren beiden Markmeistern. Genannt: Peter Weiß, eppsteinischer Keller zu Butzbach
HStAD: A 3 Nr. 243/3 ; A 3 Nr. 243/16 – Abschr. des 16. Jh.; Regest nach arcinsys.hessen.de

1442 Juni 7, Mainz
König Friedrich III. bekundet: Gilbrecht v. Buseck ist vor ihm erschienen und hat ihn darum gebeten, ihm das den Ganerben v. Buseck und v. Trohe verliehene Buseckertal als Lehen des Reichs neu zu verleihen. Er hat ihm daher angesichts seiner dem König und dem Reich geleisteten Dienste kraft römischer königlicher Macht dieses Lehen neu verliehen, doch unschädlich dem König und dem Reich an ihren Diensten und unschädlich der Rechte Dritter. Daraufhin habe Gilbrecht ihm den Huldigungseid geleistet. – Kanzleivermerk: Ad mandatum domini regis Hermannus Hecht. – Registraturvermerk: R[egistra]ta Jacobus Widerl
HStAD: B 14 Nr. 86; Regest nach arcinsys.hessen.de

1442, Aug. 16
Friedrich, römischer König, Herzog von Östereich, belehnt Gilbrecht von Buseck auf dessen Bitte und Vorbringen, er werde darin unrechtmäßig beeinträchtigt, mit dem ihm schon von seinen Vorgängern verliehenen Burgsitz zu Kalsmunt und dem Dalheimer Holz genannten Wald sowie deren Zugehörungen in den Gerichten Garbenteich, Steinbach und in den Gemarkungen der in diesen Gerichten liegenden Dörfer. Diese Lehen soll er ganz so innehaben, wie sie Heinrich von Kalsmunt d. A. und d. J. und er selbst bisher besessen haben, und ebenso seine Güter in den Dörfern Tiefenbach und Bonbaden (Banbadenn), die ebenfalls Reichslehen sind, mit allen Zugehörungen, doch vorbehaltlich der Rechte von Kg. und Reich sowie unßer manne und anderer. Der Kg. bestätigt, daß ihm Gilbrecht dafür den gewöhnlichen Eid geleistet hat. Am donnerstag noch unßer liebenn Frauen tag assumptionis (nach Kop.). – gebenn zu Francfurt 1422 (Die Kop.. hat fälschlich 1422: das richtige Jahr ergibt sich aus der Angabe des 3. Regierungsjahres des Königtums) am donnerstag n. unsz. l. frauentag Assumpt., unszers reichs im 3.
Unbeglaubigte Abschrift 16. Jh. Papier.
um 1900 nach Koblenz extradiert; [= Chmel, Regg. Frid. IV. Nr. 987]
HHStAW: Abt. 121 v. Buseck


1447 Oktober 28
Graf Philipp v. Katzenelnbogen bekundet, Gilbrecht v. Buseck (Boechseck) und dessen Söhne Henne und Walter den Hof zu Pfungstadt mit Zubehör, den Werner Gueden Sohn besessen hat, von Beede und Diensten befreit zu haben; dagegen soll ihr anderer dortiger Hof bei der Kirche, der von denen v. Montfort hergekommen ist, die bisher übliche Beede und Dienste leisten. Für die genannte Freiheit sollen Gilbrecht und seine Söhne Burgmannen zu Darmstadt sein. Lehnsverpflichtung Gilbrechts und seiner Söhne
HStAD B 3 Nr. 449; Regest nach arcinsys.hessen.de 7Foto der Urkunde bei: Pfungstadt. Vom fränkischen Mühlendorf zur modernen Stadt; Pfungstadt 1985 S. 60


1456
Gilbert v. Buseck stiftet mit Zustimmung seiner Kinder Machario, Johann und Walther der Kapelle Calschmit 6 Mesten Korn, welche von Güter aus Kleinrechtenbach stammen.
HHStAW Abt. 121 Akten v. Buseck 1

1456
Gilbert v. Buseck stiftet mit Zustimmung seiner Kinder Machario, Johann und Walther der Kapelle Calschmit 2 Malter Korn, welche von Güter aus Langgöns stammen.
HHStAW Abt. 121 Akten v. Buseck 1

1456
Gilbert v. Buseck stiftet mit Zustimmung seiner Kinder Machario, Johann und Walther der Kapelle Calschmit 2 Malter Korn, welche von Güter aus Kirchgöns stammen.
HHStAW Abt. 121 Akten v. Buseck 1

posthum
1460 August 2
Henne v. Buseck, Sohn des verstorbenen Gilbrecht, bekundet: Er hat mit gestabtem Eid den alten Brief der Ganerben [von 1357 März 29] sowie den neuen Burgfriedensbrief [von 1430 November 19] für das Buseckertal beschworen.
HStAD B 14 Nr. 19; Regest nach arcinsys.hessen.de


Quellen:
HStAD = Hessisches Staatsarchiv Darmstadt
HHStAW = Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden
Fürstlich-solmsisches Archiv Lich
arcinsys.hessen.de

Literatur:
Damian Hartard von u. zu Hattstein: Die Hoheit des Teutschen Reichs-Adels Wodurch derselbe zur Chur- u. Fürstl. Dignitäten erhoben wird … Bd. 2, Fulda 1740
Wilhelm Lindenstruth, Der Streit um das Busecker Tal. Ein Beitrag zur Geschichte der Landeshoheit in Hessen, MOHG NF 18/1910 S. 85-132, 19/1911 S.  67-236
Pfungstadt. Vom fränkischen Mühlendorf zur modernen Stadt; Pfungstadt 1985
Heinrich Reimer: Hessisches Urkundenbuch. Abt. 2 Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau Bd. 4, 1897
Wolfgang Ronner, Die Herren von Kronberg und ihre Reichslehen 1189-1704. Regesten und ergänzende Texte. Frankfurt am Main 1999


  • 1
    Die Vaterschaft ergibt sich aus der Urkunde von Juni 1403.
  • 2
    Für Luckel, eine erste Ehefrau des Gilbrecht v. Buseck – die Johannes Buseck, Goslar und andere im Stammbaum anführen – ließen sich bisher keine Belege finden.
  • 3
    Die Angabe der Ehefrau stammt von Hattstein Bd. II Tf. 53. Auch sie bisher ohne Belege.
  • 4
    die Urkunden 1432 und 1447, die ich ursprünglich einem Sohn Johannes zugeordnet habe, gehören wahrscheinlich zu Johann. Die Existenz eines Johannes, Sohn des Gilbrecht, ist derzeit abzulehnen.
  • 5
    Hattstein Bd. II Tf 53
  • 6
    Kurzfassung nach Battenberg Nr. 60: Die Ganerben des Schlosses und Gerichts zu Buseck, nämlich: Ritter Johann Mönch v. Buseck, Ritter Senand v. Buseck,  die Gebr. Henne und Gerlach Mönch, die Gebr. Gilbrecht, Werner und Gerhard, die Gebr. Henne und Wigand, die Gebr. Wigand und Ludwig, die Gebr. Hermann und Friedrich, alle v. Buseck; sodann Richard und Emmerich, die Gebr. Helfrich und Gottfried, die Gebr. Wigand, Kraft und Henne, die Gebr. Helfrich und Knybe sowie Hartmann, alle v. Trohe, bekunden: Sie haben zur Besserung und um des gemeinen Friedens und Nutzens willen einen Burgfrieden und eine ewig Satzung errichtet und gewillkürt, den alle miteinander beeidigt haben. Niemand von ihnen soll sich innerhalb des Buseckertals gegen den anderen wenden. Für einen Totschlag soll ein Jahr lang gebüßt werden, und zwar in Friedberg, Wetzlar, Marburg, Herborn oder Weilburg. Jährlich am Montag nach St. Michael (September 29) soll zu Großen-Buseck ein Rügetag abgehalten werden, auf dem die Verstöße gegen den Burgfrieden vorgebracht werden. Jeder der Ganerben soll dem anderen helfen. Soweit ihre „armen lude und wirte“ ihnen Darlehen geben, wollen sie dies zurückzahlen, andernfalls diese sie Pfänden und die Pfänder bei Christen oder Juden versetzen können. Die Pförtner, Türhüter und Wächter sollen den Vierern Gehorsam geloben.
  • 7
    Foto der Urkunde bei: Pfungstadt. Vom fränkischen Mühlendorf zur modernen Stadt; Pfungstadt 1985 S. 60
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