Gertrud v. Kalsmunt

Gerdrut v. Kalsmunt (PN 13201)
Familienübersicht auf Tafel 1a

Vater: Heinrich v. Kalsmunt 1so: Schoenwerk Tf. 2Mutter: Gertrud v. Sachsenhausen 2Frankfurt, ISG, Insatzbuch 3, fol. 21r/v, Orig., dt., Perg.
Geboren: Getauft:
erwähnt: von 1384 bis 1387
Verstorben: Bestattet:
Eheschließung: I. oo
Ehepartner: Ulrich v. Buseck
Eheschließung: II. oo
Ehepartner: Johann v. Carben 3so: Schoenwerk, Tf. 2
Kinder:
Name

Geboren

Verstorben / erwähnt
Heinrich v. Buseckerw. 1400
Cathrine v. Buseckerw. 1400
Gilbrecht v. Buseckerw. 1400 – 1456
die frühere Zuordnung 4s. Battenberg der folgenden Kinder muss in Frage gestellt werden: 5In der Urkunde vom 10. Dezember 1400 bilden die Kinder Heinrich, Catharina und Gilbrecht eine Erbengemeinschaft. Dies bedeutet, zumindest einer ihrer Elternteile ist verstorben – Vorraussetzung für diese Erbengemeinschaft. Warum werden die Kinder Bernhard, Werner und Else nicht genannt? Else passt zeitlich zu den drei erstgenannten Geschwister. Die Brüder Bernhard und Werner sind mit einer Erwähnung 1430 fast eine Generation später anzusetzen. Entweder gehören diese Kinder nicht zu Ulrich v. Buseck, oder die ersten drei Kinder entstammen einer früheren Ehe des Vaters. Da nach Schönwerck Gertrud v. Kalsmunt ihren Mann Ulrich v. Buseck überlebt, hätten die erstgenannten Kinder eine andere Mutter.
Bernhard v. Buseckerw. 1430
Werner v. Buseckerw. 1430
Else v. Buseckerw. 1403

Zur Person:

Gertrud erbt über ihre Mutter Gertrud von Kalsmunt und ihrem Bruder Heinrich von Kalsmunt, von ihrem Onkel 6Oheim = Mutterbruder [Ritter] Wolf von Sachsenhausen d. Ä., verschiedene Güter in Frankfurt.

Schoenwerk  (S. 36-37) verweist auf einen Streit  über das Benutzrecht am Dalheimer Holz zwischen Henne v. Buseck und Graf Bernhard zu Solms im Jahre 1447. Hierbei wurde ausgesagt, dass vor 50-60 Jahren der Stiefahn des Henne v. Buseck, Johann v. Karben mit seiner Frau Gertrud Nutzungsrechte am Dalheimer Holz hatten. Danach sei es über Hennes Vater Gilbrecht v. Buseck auf ihn gekommen. 

Belege:

1384, Sep 7 (in vig. nativitatis Marie virg. glor.)
Heinrich Graf von Sponheim belehnt Ulrich von Büches (Buchesz) und Gertrud (Girdrude) dessen Ehefrau, mit den Lehen, die vordem Ritter Heinrich von Kalsmunt (Calsmont) von ihm innehatte.
Abschrift von 1387 Juli (dominica die ante fest. Kyliani), beglaubigt durch Wetzel und Wigand von Radenhausen (Rudenhusen). Papier, 2 S. der von Radenhausen aufgedrückt, mit Papier bedeckt.
HHStAW: Abt. 121 v. Büches  —  um 1900 nach Koblenz extradiert

1384 September 16
Der Edelknecht Ulrich v. Buseck und seine Ehefrau Gerdrut verkaufen dem Frankfurter Bürger Wigand Dagstel ihren Besitz zu Wachenbuchen mit Ausnahme des Gerichtes. Der Besitz war Ulrich und Gerdrut nach dem Tod von Gerdruts Eltern und ihrem Bruder zugefallen
Druck: Heinrich Reimer: Hessisches Urkundenbuch. Abt. 2 Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau Bd. 4, 1897 Nr. 369

1385 Januar 27, [Frankfurt a. M.]
Ulrich von Buseck und seine Frau Gertrud bekunden vor dem [Frankfurter] Bürgermeister Brune zu Braunfels, dass sie an Gerlach [zum] Hochhaus und dessen Erben die Besserungen und ihre gesamten Rechte an den nachfolgenden Gütern und Gülten, die sie von der verstorbenen Frau Gertrud von Kalsmunt, ihrer Schwiegermutter und Mutter, sowie von dem verstorbenen Herrn Heinrich, Sohn der verstorbenen Frau Gertrud und Schwager bzw. Bruder von Ulrich und seiner Frau Gertrud, geerbt haben, verpfändet haben. Im Einzelnen handelt es sich hierbei um den Garten, der Judenfriedhof genannt wird, den Garten, der Blanggarten genannt wird und zu Sachsenhausen gelegen ist, inklusive des darin gelegenen Hauses. Weiter Hof, Haus, Scheunen und Gärten, zu Sachsenhausen gelegen, früher von dem verstorbenen [Ritter] Wolf von Sachsenhausen d. Ä. bewohnt, eine Gülte in Höhe von drei Pfund Heller, gelegen auf fünfeinhalb Morgen Weingarten, die beim Fersbrunnen liegen, und am Michaelstag fällig werden, sowie Ulrichs und Gertruds Anteil an sechs Morgen Land, gelegen auf dem Galgenfeld. Diese Liegenschaften und Einkünfte haben Ulrich und seine Frau Gertrud an Gerlach für 400 Gulden verpfändet, wie dies ein besiegelter Schuldbrief bestätigt, den Gerlach von den Eheleuten besitzt. Sofern Ulrich und Gertrud die in dieser Urkunden genannten Bestimmungen und Artikel nicht gewissenhaft befolgen, so sind Gerlach und seine Erben dazu berechtigt, die vorgenannten Pfänder anzugreifen und damit nach Stadtrecht zu verfahren: Nota, Ulrich von Buchsecke, Gerdrut sin eliche wirten, hant virsast Gerlach Hochhus und synen erbin ire beszerunge und al ir recht irer gude und gulden, die uffe sie irstarbin [!] und virfallin sint, irsucht und unirsucht, von frauwen Gerdruden von Kalsmunt selgen, ir swegir und mu?tir seligen, und von hern Heinrich selgen, irme sone, Ulrich und Gerdrude swagir und brudir, mit namen al ir recht an dem garten genant der judinkirchoff, ir recht an dem garten genant der blanggarten und daz hus dar inne zu Saszinhusen gelegen. Item ir recht an dem hoffe, hus, schuren und garten auch zu Saszinhusen gelegen, da Wolff der alde von Saszenhusen selgen, etzwan inne wonte. Item Item [!] XV acgtil korngeldis uff dem kirchoffe vor dem buchwalde gelegen. Item III libras heller geldis uff Vj margen [!] wingarten gelegen bij versborne, irstorben zinsz und eygenschaft und gefallen uff sante Michils dag. Item ir deil der seszen margen [!] landis uff dem galgenfelde gelegen mit andern gudin und gulde, die sye dem selbin Gerlach virsast hant vor IIII? gudir cleyner swerer gewegener guldin mit solichin undirscheiden und vowarten [!], als der besegelte briff uszwysit, den Gerlach vor dar ubir von in inne hat. Also wers sache, daz Ulrich und Gerdrud vorgenant odir ire erbin dem egenanten Gerlach und synen erbin den besegelten briff nit hildin und in deden als der selbe briff clerlich uswisit, so mochte Gerlach und sin erbin die gulde und gute als vor geschriben stent an griffen und da midde gebarn, als der stede gesetze stet. Geschehin vor Brune zu Brunenfels, burgermeister. Anno domini M?CCC?LXXXV, feria sexta ante Purificationem Marie virginis.
Quelle: Frankfurt, ISG, Insatzbuch 3, fol. 21r/v, Orig., dt., Perg. 7publ.: http://www.medieval-ashkenaz.org [abgerufen: 25.11.2020, 19:55 Uhr]

1385 Februar 1 (in vigilia purificationis Marie virg.)
Bürgermeister, Schöffen und Rat zu Franckenford urkunden: der Edelknecht Vlrich von Buchsecke und seine Frau Gerdrud verkaufen an den Ratsherrn Gypel zum Eber und seine Frau Cresina die Hälfte von 5 Morgen 1 Viertel und 12 Ruten Wiesen, Weide und Graben im Sachsenhäuser Feld, genannt Krebe?, für 20 Gulden pro Morgen. Vorbesitzer waren Wolff von Saßenhusen der Alte und danach der Ritter Heinrich von Calsmunt, Schwager bzw. Bruder der Verkäufer.
Anwesend: Arnold zu Lichtensteyn, Jacob Weybe, Schöffen, Ruelman Wiße.
Institut für Stadtgeschichte Karmeliterkloster, Frankfurt am Main: Glauburg Urk

1387 Juli 19, [Frankfurt a. M.]
Jungfrau Gertrud von Buseck bekundet vor dem [Frankfurter] Bürgermeister Siegfried von Holzhausen, dass sie Gipel zum Eber, Mitschöffe und Ratsgeselle [zu Frankfurt], und dessen Erben sowie Gipels Frau Christine und deren Erben ihren Halbteil des am Judenfriedhof gelegenen Gartens, den sie von ihrem Oheim, dem verstorbenen Wolf von Sachsenhausen d. Ä. geerbt hat, für 50 Gulden verpfändet hat. Die Rückzahlung soll bis Ostern erfolgen, widrigenfalls sind die Gläubiger und ihre Erben dazu berechtigt, das Pfand anzugreifen und damit nach Stadtrecht zu verfahren: Item juncfrauwe Gerdrud von Buchsecke hat virsazt Gipeln zum Ebir, unserm middescheffin und ratgesellen, suisque heredibus Cristinen uxoris suisque heredibus ir halbe teil eyns garthen, gelegen an dem judden kirchhoffe, als daz von Wolffe von Sassinhusen seligen dem alden, irme oheim, uff sie erstorben ist, vor L gulden, zu gelden zusschin hie und dem Ostertage nest komd 81388 März 29. Geschee des nit, so mogen sie daz vorgenante halbeteil des garthen darvor uff holen und da midde gebaren, als der stede gesetze stet. Gescheen vor Sifrid von Hultzhusen, burgermeistere. Anno domini M° CCCLXXXᵒVIIᵒ, sexta feria proxima post Divisionem apostolorum.
Frankfurt, ISG, Insatzbuch 3, fol. 29v, Orig., dt., Pap. 9Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2068, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01si.html (abgerufen: 2909.2024, 18:35 Uhr)


Quellen:
HHStAW = Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden
ISG = Institut für Stadtgeschichte Karmeliterkloster, Frankfurt am Main

Literatur:
August Schoenwerk, Die Reichsburg Kalsmunt, Frankfurt/Main 1962


  • 1
    so: Schoenwerk Tf. 2
  • 2
    Frankfurt, ISG, Insatzbuch 3, fol. 21r/v, Orig., dt., Perg.
  • 3
    so: Schoenwerk, Tf. 2
  • 4
    s. Battenberg
  • 5
    In der Urkunde vom 10. Dezember 1400 bilden die Kinder Heinrich, Catharina und Gilbrecht eine Erbengemeinschaft. Dies bedeutet, zumindest einer ihrer Elternteile ist verstorben – Vorraussetzung für diese Erbengemeinschaft. Warum werden die Kinder Bernhard, Werner und Else nicht genannt? Else passt zeitlich zu den drei erstgenannten Geschwister. Die Brüder Bernhard und Werner sind mit einer Erwähnung 1430 fast eine Generation später anzusetzen. Entweder gehören diese Kinder nicht zu Ulrich v. Buseck, oder die ersten drei Kinder entstammen einer früheren Ehe des Vaters. Da nach Schönwerck Gertrud v. Kalsmunt ihren Mann Ulrich v. Buseck überlebt, hätten die erstgenannten Kinder eine andere Mutter.
  • 6
    Oheim = Mutterbruder
  • 7
    publ.: http://www.medieval-ashkenaz.org [abgerufen: 25.11.2020, 19:55 Uhr]
  • 8
    1388 März 29
  • 9
    Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2068, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01si.html (abgerufen: 2909.2024, 18:35 Uhr)
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