Albacher Mühle

weitere Namen: unbekannt
Lage/Anschrift: 35463 Fernwald-Albach
Zustand: nicht mehr vorhanden
Ersterwähnung: 1550 1HStAD B 25 B Nr. 1252; Battenberg: Solmser Urkunden Nr. 2943
Infos:

Das genaue Alter der bei Albach gelegenen Mühle lässt sich nicht feststellen. Es liegt nur eine originale zeitgenössische Quelle vor 2HStAD B 25 B Nr. 1252. Spätere Hinweise auf archäologische Funde, die als Rückschluß auf die Mühle interpretiert werden, finden sich in der Kirchenchronik von Albach und basierend auf dieser Quelle in Sekundärliteratur.

In der Gemarkung Albach gibt es den Flurnamen „Mühlberg“ 3Belege siehe Passler, Flurnamensammlung zu Albach.  Dieser Mühlberg wird erstmals zwischen 1389-1406 erwähnt 4Arnsburger Urbar S. VIII, allerdings unter der Überschrift „Nieder Albach5Arnsburger Urbar S. 298 – im Text „Alpach inferiori.
Der Mühlberg liegt beim Zusammenfluss der Steinbach und der Albach und knapp 1 km vom Albacher Hof entfernt, in dem man die Reste der ehemaligen Wüstung Nieder-Albach sieht.

Die Steinbacher/Albacher Kirchenchronik 6maschinenschriftlicher Auszug in einem Schriftwechsel mit Hanno Müller aus dem Nachlass von Philipp Lindenstruth führt hierzu an:
Da wo besagter Bach 7gem. ist hier die Albach die östliche Richtung nach Lich nimmt, hat eine Mühle gestanden, von welcher man bei Anlage der Chaussee 8handschriftlich vermerkt: 1835/37 und Erbauung einer Brücke noch Holz und Gebälke im Wasser fand. Daher heißt auch die Waldanhöhe noch jetzt der Mühlberg und gehört dem Fürsten zu Lich.

Die einzige überlieferte zeitgenössische Quelle ist eine Urkunde vom 13. Juli 1550 9HStAD B 25 B Nr. 1252. In ihr verkauft Hartmann v. Trohe seine ihm eigene „Mholen bey Alpach gelegen“ mit all ihrer Mühlengerechtigkeit wie er sie hatte, Grund und Boden, allen Zugehörungen und „nichts davonn abgesundert„. Er verkauft sie für die Summe von 40 Gulden Frankfurter Währung an den Grafen und Herrn, Herr Reinhardt Graf zu Solms und Herr zu Münzenberg.
Der Käufer darf die Mühle nutzen wie seine anderen Eigengüter und Müller. Die Mühle hat beim Verkauf keinen anderen Besitzer als ihn, Hartmann v. Trohe, und kein Müller darf Besserung verlangen. Hartmann v. Trohe erklärt die Mühle von allen Belastungen frei.

Wie lange die Mühle nach dieser Erwähnung noch stand und arbeitete ist unklar. Sie liegt heute auf Albacher (damit der früheren Ober-Albacher) Gemarkung und somit innerhalb des Busecker Tales. Im Dorfbuch von 1630 wird sie unter den Mühlen nicht erwähnt. 10HStAD E 12 Nr. 25/1 – Dorfbuch 1630

Eigentümer

– 1550Hartmann v. Trohe
1550 – Graf Reinhard v. Solms-Münzenberg

Quellen:
HStAD = Hessisches Staatsarchiv Darmstadt
Kirchenarchiv Albach

Literatur:
Friedrich Battenberg: Solmser Urkunden. Regesten zu den Urkundenbeständen und Kopiaren der Grafen und Fürsten von Solms im Staatsarchiv Darmstadt (Abteilungen B 9 und F 24 B), im ggräflichen Archiv zu Laubach und im fürstlichen Archiv zu Lich. 4 Bde. Darmstadt 1981-1984
Wilhelm A. Eckhardt: Das Arnsburger Urbar. Marburg 2017
Karl-Heinz Paßler – Flurnamensammlung zu allen Orten des Busecker Tales, Manuskripte 2004-2006 – im GemA Buseck Bestand N 9


  • 1
    HStAD B 25 B Nr. 1252; Battenberg: Solmser Urkunden Nr. 2943
  • 2
    HStAD B 25 B Nr. 1252
  • 3
    Belege siehe Passler, Flurnamensammlung zu Albach
  • 4
    Arnsburger Urbar S. VIII
  • 5
    Arnsburger Urbar S. 298 – im Text „Alpach inferiori
  • 6
    maschinenschriftlicher Auszug in einem Schriftwechsel mit Hanno Müller aus dem Nachlass von Philipp Lindenstruth
  • 7
    gem. ist hier die Albach
  • 8
    handschriftlich vermerkt: 1835/37
  • 9
    HStAD B 25 B Nr. 1252
  • 10
    HStAD E 12 Nr. 25/1 – Dorfbuch 1630
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