Die Linie v. Buseck gen. Münch

Als am Abend des 21. Dezember 1750 in Winnerod der Geheime Rat Friedrich Ludwig v. Buseck gen. Münch im Fackelschein zu Grabe getragen wurde starb der zweite Zweig der Familie v. Buseck im Mannesstamm aus.
Trotz des Kinderreichtums in den letzten beiden Generationen, mit überwiegend männlichen Nachkommen, verstarben die Söhne der letzten Generation ohne Kinder. Die sog. Münchsche Erbschaft des Friedrich Ludwig v. Buseck gen. Münch, das gesammelte Vermögen der Familie v. Buseck gen. Münch, zieht langwierige Erbschaftsstreitigkeiten nach sich. Über diese Streitigkeiten sind wir fast besser unterrichtet als über die Geschichte der Familie überhaupt.
Friedrich Ludwig zählt für seine Zeit zu den reichsten Personen in Hessen, doch wie er seinen Tag verbrachte ist so ungewiss wie es schon zum Teil die Wohnorte seiner Vorfahren sind. Hatten die v. Buseck gen. Münch ein Stammschloss? Die v. Buseck gen. Rüsser hatten die Hofburg, die v. Buseck gen. Brand ihre Brandsburg – und was hatten die v. Buseck gen. Münch?
Wir wissen es nicht.
Der spätere Stammsitz Winnerod war erst in den letzten vier Generationen im Besitz der Familie v. Buseck gen. Münch. Er kam mit der Eheschließung des Craft v. Buseck gen. Münch mit der Erbtochter Lucia Agnes v. Windhausen kurz vor 1600 in Buseckischen Besitz. 1602 bekommt das Ehepaar einen Sohn auf der Fiddemühle in Rauschenberg, wo das Ehepaar am Anfang der Ehe lebte. Diesen Wohnsitz hatte scheinbar Anna Rau v. Holzhausen, Crafts Mutter mit in die Ehe gebracht.
Dies bringt uns zu dem, was wir sicher vom Zeig der v. Buseck gen. Münch wissen: sie trieben eine sehr erfolgreiche Heiratspolitik!
Crafts Tochter Anna Catharina heiratete mit Ulrich Eberhard v. Buseck zwar nur (!) innerhalb der Familie v. Buseck, doch Ulrich Eberhard war als Hauptmann und Amtmann zu Gießen in seiner Zeit recht einflussreich in unserer Gegend. Die zweite Tochter Agnes Dorothea heiratete in die Familie Schenk zu Schweinsberg. Der Sohn Johann Philipp jedoch erheiratete ein riesiges Vermögen im Busecker Tal. Durch die Ehe mit Clara Sabina v. Oynhausen kam das Schloss in Großen-Buseck und der sog. Kleine Hof mit all ihren Besitzungen an die Familie v. Buseck gen. Münch. Ob die Familie nun in Winnerod oder in Großen-Buseck oder mal hier und mal dort wohnte ist unklar. Kirchenrechnungen und ein Grabstein zeigen eine klare Verbundenheit zu Großen-Buseck. Hier findet man auch den Hinweis auf eine weitere gute Heiratspolitik. Johann Philipps Tochter Maria Eleonora heiratete Rutger v. Ascheberg, der später einer der größten Feldherren und Politiker Schwedens wurde. Dieses Ehepaar nahm den Neffen der Frau unter ihre Fittiche.  Wilhelm Moritz v. Buseck gen. Münch machte so fern der Heimat im heutigen Dänemark Karriere wo ihm der Elefanten-Orden verliehen wurde.

Eher fern der Heimat, fern des Busecker Tales, finden wir auch die Generationen vor Craft v. Buseck gen. Münch. Sie lebten in Ernsthofen, in Darmstadt und Rüsselsheim. Doch wo lebten sie im Busecker Tal?


Quellen:

Literatur:


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