Johann v. Buseck gen. Münch (PN 4002)
Familienübersicht auf Tafel 4 ba
Vater: Philipp v. Buseck gen. Münch | Mutter: N. Riedesel v. Bellersheim 1siehe HStAD F 28 Nr. 116 Bl.4 und F 28 Nr. 102 Bl. 2 |
Geboren: | Getauft: |
erwähnt: von 1515 bis | |
Verstorben: vor 1563 | Bestattet: |
Eheschließung: I. oo | |
Ehepartner: N. v. Steinebach 2Die Urkunde von 1571 nennt den ältesten Sohn Hans Hermann einen Stiefbruder des Hans Philipp. Da in Hans Philipps Nachruf die Mutter als Küchenmeisterin genannt wird, muss Hans Hermanns aus einer uns bisher unbekannten Ehe stammen. Dorothea Küchenmeister v. Wächtersbach wäre dann die zweite Ehefrau. Nach der Urkunde von 1552 dürfte es sich bei der ersten Ehefrau um eine v. Steinebach handeln, Tochter des Johann v. Steinebach und Schwester der Irmgard. verstorben vor 1552 Eheschließung: II. oo Ehepartner: Dorothea Küchenmeister v. Wächtersbach 3HStAD F 28 Nr. 92 |
Kinder: | Name | Geboren | Verstorben / erwähnt |
I.oo | Hans Hermann | oo Anna v. Hertingshausen | |
II.oo | Ernst | Deutsch-Ordens-Ritter | |
Hans Philipp | oo Anna Helena v. Trohe | ||
Amalie | oo Claus v. Hohenstein 4s. Ehevertrag HStAM Best. Urk. 49 Nr. 3135 | ||
Ursula | oo Gebhardt Schlaun v. Linden | ||
Anna Maria | oo Melchior v. Trohe | ||
Maria | erw. 1598 |
Zur Person:
Belege:
1516, Aug. 29
Arnolds Hengen und seine Frau Eva, wohnhaft zu Waldgirmes, verkaufen Else Duysburger, Tochter des Konrad Duysburger, und den Kindern, die sie mit dem verstorbenen Johann von Garnbeinheim hatte, alle wohnhaft zu Wetzlar, einen Gulden in Gold Frankfurter Währung jährliche Gülte aus benannten Gütern.
Siegler: Junker Johann Münch von Buseck, Amtmann zu Hohensolms
Freitag nach Bartholomäi 1516
HHStAW Abt. 6 Nr. 90; Ausf. Perg. Mit einem Siegel
1536 Mai 01
Horbeshenne und seine Frau Ellszgen, Bürger zu Hohensolms, verkaufen dem Stift zu Wetzlar eine Korngülte zu Hohensolms.
Siegler: Junker Johann von Buseck gen. Münch (Monch), Amtmann zu Solms
HHStAW Abt. 90 Nr. OHNE
1536 Juli 8
Kraft Riedesel [v. Bellersheim], Komtur [des Deutschen Ordens] zu Schiffenberg, bekundet: Er kann eidlich bezeugen, dass die Gebrüder Philipp und Johann Münch v. Buseck, Söhne des verstorbenen Philipp Mönch v. Buseck, von seiten des Großvaters mütterlicherseits, des verstorbenen Philipp Riedesel, vom Stamm der Riedesel v. Bellersheim herkommen und daher edel, zum Helm und Schild geboren sind.
HStAD F 28 Nr. 116 Bl. 4: Abschrift des 18. Jh., Papier
1536 Juli 12 [uff mitwochen noch sanct Kilianus tag]
Die Gebr. Philipp und Johann Münch v. Buseck bekunden: Sie haben einen gestabten Eid geschworen, dem Heiligen Reich und dem römischen Kaiser [Karl V.] getreu, hold und gehorsam zu sein, das Gericht Buseckertal zu schirmen und es bei seinem alten Herkommen zu belassen, wie es sich aus den Bestimmungen der Burgfriedensbriefe ergibt. Heimlichkeiten wollen sie verhehlen und alles das tun, was einem Ganerben des Buseckertals zu tun gebührt.
HStAD B 14 Nr. 62
1540 März – Juli
Beschwerde des Amtmannes zu Solms Johann v. Buseck gen. Münch wegen Übergriffe des Amtmannes zu Königsberg Marx Lesch v. Mölnheim im Dorfe Frankenbach. Pfändung des hessischen Försters Wenzel zu Frankenbach durch Jorg Schreiber und Hans Schmitt aus Solms und seine Mißhandlung durch den solmsischen Förster Valtin zu Erda
in HStAM Best. 3 Nr. 2893
1541 Mai 14
Philipp v. Buseck gen. Mönch und seine Ehefrau Liese geb. v. Mudersbach bekunden, dass sie dem Grafen Philipp v. Solms-Münzenberg für 24 Gulden Frankfurter Währung gen., ihnen bei der Erbteilung mit Philipps Bruder in der Stadt Lich zugefallenen Gefälle, verkauft haben, nämlich zehn Schilling von Kunz Lindenlaubs Behausung, ein Schilling von Hans Laes Behausung, 13 1/2 Heller von Margarethe Johanns Behausung, sieben Schilling von Kunz Scheffers Behausung, vier Schilling von dessen Scheune und ein Schilling der Behausung der Else, Ehefrau des Volprecht Waner
Siegler: Aussteller 1, Johann v. Buseck gen. Münch, Schwager 5Schwager ist zu dieser Zeit eine weitgreifende Verwandschaftsbezeichnung der Aussteller 2, für diese
Archiv Lich, Licher Urkunden, Kasten 31
1544 Februar 26
Gießen: Volprecht v. Schwalbach, Burgmann zu Gießen, bekundet, dass er mit Zustimmung des Eberhard v. Schwalbach und dessen Ehefrau Dorothea, auch Eckhard Riedesels und dessen Ehefrau Anna, seines Bruders bzw. seiner Schwester mit jeweiligen Eheleuten, der Katharina geb. Schwertzell von Willingshausen, der Witwe des Volprecht von Schwalbach für 480 fl. Frankfurter Währung gen. Wiesen und Äcker vor Gießen (detaillierte Beforchungen) verkauft habe. Siegler: Johann Münch v. Buseck, Schwager des Ausstellers 1, Eberhard v. Schwalbach und Eckhard Riedesel
HStAD A 3 Nr. 123/153
1548 August 11
Johann v. Buseck gen. Münch an Graf Friedrich Magnus v. Solms: Bittet ihn, die von Königsberg anzuweisen, die ihm gepfändeten Hammel wieder zurückzustellen, da ihm und seinem Vater bisher rechtmäßigerweise Weidgangsrechte zugestanden haben
HStAD B 9 Nr. 1783
1549 April 24
Philipp und Johann v. Buseck gen. Münch bekunden, dass ihnen Graf Reinhard v. Solms gemäß inseriertem Lehnsbrief gleichen Datums, auch für dessen Vetter Grat Friedrich Magnus, einen Burgsitz zu Königsberg als Königsberger Burgsehen verliehen habe, wofür sie den Lehnseid leisten
Archiv Laubach, Laubacher Urkunden, Or. XI V/1 (Mahnbuch von 1549);
1552 August 15
Dietrich von Monreal zu Naunheim und Fronica von Steinebach, seine Ehefrau, Johann von Hirtingshausen, Amtmann zu Rommerode, Ida von Steinebach, seine Ehefrau, Johann von Buseck genannt Mönch vor sich und wegen seines Sohnes Hans Hermann, Hermann Rudolf Schenk zu Schweinsberg und Reinhard Schenck, Amtmann der Niedergrafschaft Katzenelnbogen, als Vormünder der Kinder des + Hubert Schenck und der Irmgard von Steinebach für sich selbst, bekennen, dass sie das von ihren Vorfahren Johann von Steinebach und Wilhelm von Steinebach herrührende Haus Steinebach sammt den dazu gehörigen Gütern, Rechten und Freiheiten um die Summe von 4400 Gulden, den Gulden zu 15 Batzen gerechnet an Johan Grafen zu Sayn und Herrn zu Homburg, Montclair und Meinsberg verkauft und die Kaufsumme richtig erhalten haben.
HHStAW Bestand 340 Nr. U 13128
1552 September 17
Johann v. Buseck genannt Münch, sein Sohn Hans Hermann, Irmgard von Steinebach, Witwe des Hubrecht Schenck, Herman Rudolf Schenck zu Schweinsberg und Reinhard Schenck, Amtmann der Niedergrafschaft Katzenelnbogen, als Vormünder der nachgelassenen minderjährigen Kinder des genannten Hubrecht Schenck bekennen, dass sie an Graf Johann zu Sayn, Herrn zu Homburg, Montclair und Meinsberg ihre verfallene Mühle, zum Haus Steinebach [eventuell: Steinebach an der Wied] gehörig mit allen ihren Rechten, Zugehörungen, Wasser und Wassergräben, wie sie ihr Vorfahre Johann von Steinebach besessen, für die Summe von 105 Taler verkauft haben und dass ihnen der Kaufpreis bar bezahlt worden ist.
HHStAW Bestand 340 Nr. U 13133
1553 Mai 10
Zeugnis der adelichen Herkunft und der Ahnen Johanns von Buseck, v. J. 1553, welches vor dessen Aufnahme in die Ganerbschaft alt Limburg derselben übergeben worden
Wir nachbenannte Hartmann von Trohe und Johann von Buseck genannt Monich beyde virer und Ganerben des Busecker thals bekennen in Krafft dieses offenen Briefs für uns und alle unsere Erben nachkommende und Mitganerben gemeltes Busecker thals, daß der Edel und Ehrenveste Johann von Buseck Schultheis zu Frankfort unser freundlicher lieber Vetter uns unterthänig der Wahrheit zur Steuer ihme selbst seiner Voreltern seeligen und auch Jungfer Steffanien seiner Dochter, einen ehrlichen und Geburtsbrief, sammbt seinen Herkommens und ehrbarlichen Lebens und Wandels und waz sonsten ihme und seiner Freundschaft und Erbarkeit wegen Zeugnüs und Kundschaft von nöthen; alßo waz uns dessen hierinn wissentlich freundlich mitzuteilen und zu geben, fleisiglich gebeten: welches wir ihme als ein förmlich und erbare Bitt und Begerde keinesweges versagen oder abschlagen können. Bekennen und sagen darauf bey unsern wahren trewen Glauben, aiden und Pflichten, damit wir der Röm. Kais. Mai. unserm allergn. Herrn, und auch dem Busecker thal (als vierer) zugethan sind, offenbar und wahr seyn, daß beruhter Johann von Buseck unser Vetter, weiland mit der Edlen und dugendhaftigen Frauen Margarethen von Wallendorff seeligen, welche von ihrer Mutter seeligen eine geborne von Reiffenburgk nach christlicher Ordnung in Ehestand begeben, und auch in stehender Ehe mit ihr bekommen Philippsen Ulrichen und obgenannte Steffanien beyde seine noch lebende Kinder von rer beeden Leibe, in der Ehe empfangen, geziehlet und geboren, wie denn seine gemeltes Johanns von Buseck und auch Margarethen seines Ehegemals seeligen vor Eltern, und Anchen (seeliger gedechtnus) löbliches Herkommens und ehrlicher Geburt, alle von Adel gewesen, und die jetzt lebende noch sind, darüber auch eines erbaren Wandels und Lebens auch ihre Nahrung und Güter waß sie dessen ingehabt und nochmals inne haben, ehrbarlich beybracht und bekommen. Welches alles wir bey vorgemelten unsern aiden und Pflichten keines andern Wissen tragen, wie denn auch solches zu mehrerer Bekräftigung unsere des Busecker Thals priviligia und Kais. Freyheiten nicht geringe Zeugnüs geben, und von ihrem adelichen Herkommen und ehelichen Geburt sambt erbaren Wandel zeugen: denn ein jeder Ganerbe seine eheliche und adeliche Geburt vor seinen Anchen beweisen muß, oder aber dero Kais. Freyheit und Ganerbschaft gänzlich entsetzet sein und bleiben, aus welchem Grunde oberührte Johann von Buseck und seine Voreltern solcher Freyheit und Ganerbgesellschaft zu ihrem Anteil fähig und hebig gewesen, auch für sich und seine Erben noch sind.
Des alles zu wahrer Urkund etc. Geschehen den 10ten Tag Maij a. 1553
Institut für Stadtgeschichte Karmeliterkloster, Frankfurt am Main: Alten-Limpurg 80
Gedr.: Günderrode, S. 498f, Beylage 2
1554
Gemeinde Königsberg (Gemeinde Biebertal) gegen Johann von Buchseck (Buseck) genannt Mönch wegen eines Weidegangs ( Abfressen des Pflanzenwuchses einer Grasweide durch Rinder oder Schafe)
HStAM Bestand 257, Nachweis K 174
1560 Juli 16
Philipp v. Linden und seine Ehefrau Maria Helena v. Hornau bekunden, dass sie dem Grafen Friedrich Magnus v. Solms gen. Güter und Gefälle zu Laubach, Oberseen, Köddingen, Wetterfeld, Stumpertenrod, Ilsdorf u. a. gegen insgesamt 697 Gulden Frankfurter Währung, nachdem schon ihre Eltern v. Hornau 440 f1. erhalten hatten verkauft haben.
Siegler: Aussteller 1, Johann Münch v. Buseck, Lorenz und Eberhard v. Schwalbach
Archiv Laubach, Laubacher Urkunden Or. X111/188
postum
1563 September 20
Wilhelm Münch v. Buseck, Amtmann zu Lich, bekundet: Er kann eidlich bezeugen, dass Hans Hermann Münch v. Buseck von Seiten seines verstorbenen Vaters Johann Münch v. Buseck ehelich, zum Schild und Helm geboren ist.
HStAD F 28 Nr. 122 Bl. 1: Abschrift des 18. Jh.
1571 August 20, Bubenrod
Johann v. Schwalbach der Ältere zu Giessen, Johann v. Göns, Amtmann zu Greifenstein, Conrad v. Radenhausen, Amtmann zu Fritzlar (Firßler), und Philipp v. Schönborn legen Streitigkeiten bei zwischen Wilhelm Münch, Amtmann zu Lich, und des verst. Johann Münchs Söhnen Hans Hermann und seinem Stiefbruder und deren Vormündern Reinhart v. Schletten, Amtmann zu Usingen, und Conrad Stömmell und ihrem Pflegesohn Hans Philipp Münch, da die Teilung der Güter des verst. Johann Mönch des Alten in und um Königsberg und in den Herrschaften Solms und Nassau für Hans Hermann Münch und seinen Bruder zu Bubenrod ungünstig war: 1. Wilhelm verzichtet auf die Güter Johanns des Alten auf dem Hohensolmser Ufer der Lahn und erhält dafür den freien Hof zu Berstadt. 2. Nach dem Wilhelms Vater Philipp Münch den Hof zu Unter-Widdersheim und den Portenzehnten zu Berstadt für 550 Goldgulden von den Deutschen Herren zu Marburg allein an sich gelöst hat, obwohl Johanns Erben auf die Hälfte Anspruch haben, diese aber Philipp bzw. Wilhelm 450 Gulden vom Hof zu Bubenrod schulden, läßt Wilhelm von dieser Schuld 150 Gulden nach, während die übrigen 300 Gulden auf die Pfandsumme des Hofs zu Unter-Widdersheim und des Portenzehnten zu Berstadt geschlagen werden, sodaß Johanns Erben diese Pfandschaften mit 275 Goldgulden zuzüglich 300 Frankfurter Gulden lösen müssen. 3. Wenn Lehen unter den Gütern, die Johanns Erben um Königsberg erhielten, bei einem Fall an Wilhelm oder seine Erben kommen sollten, müssen diese an Johanns Erben 50 Goldgulden zahlen.
HStAM Urk. 49 3847
Quellen:
HHStAW = Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden
HStAD = Hessisches Staatsarchiv Darmstadt
HStAM = Hessisches Staatsarchiv Marburg
Archiv Laubach = Schloßarchiv der Grafen zu Solms-Laubach in Laubach/Hessen
Archiv Lich = Fürstlich-solmsisches Archiv Lich
IInstitut für Stadtgeschichte Karmeliterkloster, Frankfurt am Main
arcinsys.hessen.de
Literatur:
Hektor Wilhelm von Günderrode: Sämmtliche Werke aus dem teutschen Staats- und Privat-Rechte der Geschichte und der Münzwissenschaft; Leipzig 1787
- 1siehe HStAD F 28 Nr. 116 Bl.4 und F 28 Nr. 102 Bl. 2
- 2Die Urkunde von 1571 nennt den ältesten Sohn Hans Hermann einen Stiefbruder des Hans Philipp. Da in Hans Philipps Nachruf die Mutter als Küchenmeisterin genannt wird, muss Hans Hermanns aus einer uns bisher unbekannten Ehe stammen. Dorothea Küchenmeister v. Wächtersbach wäre dann die zweite Ehefrau. Nach der Urkunde von 1552 dürfte es sich bei der ersten Ehefrau um eine v. Steinebach handeln, Tochter des Johann v. Steinebach und Schwester der Irmgard.
- 3HStAD F 28 Nr. 92
- 4s. Ehevertrag HStAM Best. Urk. 49 Nr. 3135
- 5Schwager ist zu dieser Zeit eine weitgreifende Verwandschaftsbezeichnung