Lage/Anschrift: 35447 Reiskirchen-Winnerod
Ersterwähnung: 1252 1Baur Nr. 61 – erwähnt einen Pleban Gerlacus in Winderode / 1248 2Köhler 2010, S. 4 – verweist auf eine entsprechende Bemerkung von Hans H. Kaminsky
Für das Jahr 1252 wird ein Pleban in Winnerod erwähnt. Demnach stand dort bereits eine Kirche. 3Baur Nr. 61 – erwähnt einen Pleban Gerlacus in Winderode Ein adliges Hofgut gab es wohl schon vorher, dies ist Voraussetzung um eine Eigenkirche erbauen zu können. Lange bestand Winnerod aus Hofgut und Kirche. Noch heute ist es eines der kleinsten Dörfer in der Umgegend.
Das Hofgut Winnerod war lange im Besitz der Familie v. Windhausen. Mit Lucia Agnes v. Windhausen, der Erbtocher von Johann v. Windhausen, die vor dem Jahr 1600 Craft v. Buseck gen. Münch heiratete, kam es in den Besitz der Familie v. Buseck gen. Münch.
Wann es jedoch zum Wohnsitz der Familie v. Buseck gen. Münch wurde lässt sich nicht sagen.
Das junge Ehepaar wohnte auf der Fiddemühle, einem Gut bei Ernsthausen in der Nähe von Rauschenberg. Ihr Sohn Johann Philipp wurde 1602 auf der Fiddemühle geboren. Winnerod wurde von einem Hofmann verwaltet.
Zudem lebte 1612 scheinbar noch Lucias Onkel Johann v. Windhausen nebst Gattin Katharina v. Windhausen geb. Schlaun zu Linden Winnerod. 4HStAD Best. B 14 Nr. 162 Eventuell war Winnerod für beide Familien zu klein?
Ob Lucia Agnes und Craft v. Buseck gen. Münch je in Winnerod lebten ist unbekannt. Vielleicht noch eine kurze Zeit vor ihrem Tod – nach dem Ableben von Onkel und Tante? In der Kirche von Winnerod findet sich ein Epitaph für Craft v. Buseck gen. Münch und seine Frau. Dies mag dafür sprechen, dass das Ehepaar (weinigsten kurz) in Winnerod gelebt hatte.
Als die Eltern starben, war der Sohn noch minderjährig, eine Tochter unverheiratet. Ein Güterverkauf ihrer Vormünder Eberhard Schenck zu Schweinsberg und Adam Arnd v. Oeynhausen fand 1619 in Winnerod statt. 5HStAM Urk. 75 Nr. 1788 Bei wem lebten die Kinder?
Ihr Sohn Johann Philipp lebte später in Großen-Buseck. Durch die Ehe mit Clara Sabina v. Oeynhausen (einer Tochter von Adam Arnd v. Oeynhausen) war er im Besitz des Schlosses in Großen-Buseck. In der dortigen Kirche findet sich ein Grabstein aus dem 30-jährigen Krieg für mehrere ihrer früh verstorbenen Kinder. Auch seine Söhne bevorzugten Großen-Buseck als Wohnort. Der älteste Sohn Craft Adam v. Buseck lebte Großen-Buseck in dem Kleinen Haus, in „Todts Gärten“.
Spätestens mit dem Enkel von Craft und Lucia, auch ein Johann Philipp, scheint das Gut Winnerod häufiger von der Familie bewohnt bewohnt zu werden. Eventuell wechselte man zwischen dem Schloss in Großen-Buseck und Winnerod. Zumindest wurden in Winnerod mehrere seiner Kinder konfirmiert. In den Jahren 1679 und 1680 verstirbt das Ehepaar in Winnerod.
Sicher in Winnerod lebte der letzte Vertreter der Familie v. Buseck gen. Münch, der „Geheime Rat“ Friedrich Ludwig. Als er im Jahre 1750 starb, galt er als einer der reichsten Männer Hessens.
Mit ihm starb der Mannesstamm der Familie v. Buseck gen. Münch aus und die Erben verkaufen das Hofgut Winnerod später.

Kirche in Winnerod
(c) Heimatkundlicher Arbeitskreis Buseck e. V.
Quellen:
HStAD = Hessisches Staatsarchiv Darmstadt
HStAM = Hessisches Staatsarchiv Marburg
Literatur:
Ludwig Baur: Urkundenbuch des Klosters Arnsburg in der Wetterau, Darmstadt 1849 ff
Gustav Ernst Köhler: Geschichte von Winnerod; Reiskirchen 2010
- 1Baur Nr. 61 – erwähnt einen Pleban Gerlacus in Winderode
- 2Köhler 2010, S. 4 – verweist auf eine entsprechende Bemerkung von Hans H. Kaminsky
- 3Baur Nr. 61 – erwähnt einen Pleban Gerlacus in Winderode
- 4HStAD Best. B 14 Nr. 162
- 5HStAM Urk. 75 Nr. 1788