Johann v. Buseck

Johann v. Buseck (PN 1014)
Familienübersicht auf Tafel 1ab

Vater: Macharius v. BuseckMutter: Liese Lesch v. Mühlheim
Geboren: Getauft:
erwähnt: von 1515 bis
Verstorben: zw. Juli und Ende Oktober 1556Bestattet:
Eheschließung: I. oo vor 1525
Ehepartner: Margaretha v. Walderdorf
Eheschließung: II. oo vor März 1544
Ehepartner: Merge/Maria Groppe v. Bellersheim

Zur Person:

Amtmann zu Niedererlenbach und Bonames
1529 und 1542 Hauptmann des Frankfurter Kontingents im Türkenzug
1551 – 1556 Stadtschultheiß  2Angaben nach Körner S. 7

Zur zweiten Ehe:
Merge kam als Kind ins Kloster Altenberg um dort ihr Leben als Nonne zu verbringen. Johann v. Buseck begehrte das Vermögen ihrer Mutter Sophia v. Buseck gen. Rüsser und berichtete der Äbtissin des Klosters Sophie sei schwer krank und wünsche nocheinmal ihre Tochter zu sehen. Mit dem Versprechen Merge wieder sicher ins Kloster zurückzubringen nahm er sie mit. Seine Absicht war allerdings kein direkter Besuch bei Sophie. Er zwang Merge zur Ehe und lieferte sie hinterher mitsamt seinen beiden Kindern aus erster Ehe bei der neuen Schwiegermutter ab. 3HStAM Bestand 255 B 155 I, II
 

Belege:

1515 August 25
Philipp Mönch v. Buseck bekundet: Er kann eidlich bezeugen, dass Johann v. Buseck, Sohn des verst. Macharius, von Seiten seines Vaters her, seines (des Ausstellers) Vetters, edel und zum Schild geboren ist.
Siegler: Aussteller
Datum: uff sambstag nehist nach Bartholomei
HStAD B 14 Nr. 348: Ausf., Papier, unten aufg. Sg. unter Papierdecke
HStAD F 28 Nr. 112 Bl. 3 und 5: zwei Abschriften des 18. Jh., Papier
HStAD F 28 Nr. 120 Bl. 3: Abschrift des 18. Jh., Papier


1515 August 26
Johann Mönch v. Buseck bekundet: Er kann eidlich bezeugen, dass Johann v. Buseck, Sohn des verst. Macharius, von Seiten seines Vaters her, seines (des Ausstellers) Vetters, edel und zum Schild geboren ist.
Siegler: Aussteller
Datum: uff sontag nehist nach Bartholomei
HStAD B 14 Nr. 349: Ausf., Papier, unten aufg. Sg. unter Papierdecke
HStAD F 28 Nr. 112 Bl. 7 und 9: zwei Abschriften des 18. Jh., Papier


1515 August 26
Henne Lesch v. Mühlheim bekundet: Er kann eidlich bezeugen, dass Johann v. Buseck, Sohn seiner [nicht benannten] verst. Schwester aus dem Stamm der Lesch v. Mühlheim entstammt und damit edel und zum Schild geboren ist.
Siegler: Aussteller
Datum: uff sontag nehist nach Bartholomeus des apostels tag
HStAD B 14 Nr. 350: Ausf., Papier, unten aufg. Sg. unter Papierdecke
HStAD F 28 Nr. 112 Bl. 11 und 13: zwei Abschriften des 18. Jh., Papier
HStAD F 28 Nr. 120 Bl. 3: Abschrift des 18. Jh., Papier, mit Siegelzeichnung

1521 März 31, Worms
Kaiser Karl V. bekundet: Die Vettern Philipp und Johann v. Buseck haben ihn darum gebeten, daß er ihnen und ihren Mitganerben v. Buseck und v. Trohe das Reichslehen Buseckertal erneuere, wie es zuletzt der verst. Philipp v. Trohe namens der Ganerbschaft von Kaiser Maximilian I. inne hatte. Aufgrund dieser Bitte hat er, Karl V., dieses Reichslehen erneuert. Philipp v. Buseck hat zugleich namens seiner Mitganerben den Lehnseid geleistet.
Siegler: Aussteller (mit kaiserlichem anhangenden Siegel)
Kanzleivermerk: Ad mandatum domini imperatoris proprium Albertus Cardinalis Moguntinensis, archicancellarius, subscripsit
HStAD B 14 Nr. 134: Ausf., Perg., an Perg.-str., anh. rotes Majestätssiegel in naturfarbener Wachsschale beschädigt (Siegelbild weitgehend unversehrt); Unterschrift des Kaisers. Rückseits Registraturvermerk des NN. Stockhamer
HStAD F 28 Nr. 1 Bl. 13 – 14: Abschrift des 18. Jh., Papier


1525 August 17
Johann von Buseck und seine Frau Margrethe von Walderdorff (Wallers-) vertauschen an Ebert Wolfskehl von Vetzberg und dessen Frau Appolonia von Weitershausen ihr 1/8 am „Freykhoeber“ Zehnten um Vetzberg und Rodheim gegen das 1/8 der Wolfskehl am Zehnten vor und um Kinzenbach und 15 Gulden Ausgleichsgeld. Siegler: beide Aussteller und für ihre Frauen ihre Gevatter und Schwager Ludwig Holzapfel von Vetzberg.
HHStAW Abt. 121 Nr. U 1525 August 17;  Regest nach arcinsys.hessen.de

1529, Juli 9
Johann v. Buseck und seine Ehefrau Margarethe verkaufen dem Grafen Philipp zu Nassau und Saarbrücken ihren großen und kleinen Zehnten zu Diedenhausen „ so .. weit die gantz marck abbetzirckt unnd ein begriffe hat“ gegen dessen Hof zu Weidenhausen und gegen die bede von Johann [von] Buseck 2 Höfen zu Atzbach im Betrage von 2 Gulden 1 Ort jährlich
– es siegelt für Margarethe v. Buseck deren Schwager Marx Lesche
– gebenn am Freitag nach Kiliani 1529
Abschrift 16. Jh. Papier
Darunter bemerkt, daß obige Urk. auf Pergament geschrieben und daß Wachs für 2 Siegel angehängt sei, ohne Siegelabdruck.
HHStAW: in 121 Akten: von Buseck 1

1533, Mai 1  Weilburg
‚Wir Philips Graf zu Nassau und Saarbrücken .p. bekennen öffentlich mit diesem Brieffe, vor unß und unsere Erben: Nachdem unser lieber getreuwrr Johann v. Buseck, seinen Hoff zu Weidenhausen gelegen, Cathrinen seiner natürlichen Tochter zu einer hinlicht gaben geben und damit dieselbig seine Tochter an Peter von Kettebach ehelich bestatt hatt, daß dieselben Eheleute und ihre Erben solchen Hof mit unserem guten Willen und Wißen, mit aller herbrachten Freyheit ohn einige Beschwerung frey, ledig, erblich inhaben, sich des ihres besten Nutz gebrauchen, und wie obgeschrieben Graf Philips, in ansehung daß solcher Hof von unseren Erben und unß frei herkommen, und den Zehenden zu Diedenhausen dargegen empfangen, sollen wir und wollen die gedachten Eheleude und ihre Erben, bey solchen Hoff und Freyheit bleiben laßen. Sie gnädiglich dabey handhaben, schützen, schirmen, sonder alle gefährde; Daß zu urkundt haben wir unser Secret Ingeß wißsentlich an diesen Brief gehangen.‘
Datum Weilburg am Tag Walpurgis Virgins Anno 1533
in: HHStAW Abt. 166/167 Nr. 2963

1537
Barbara Münch v. Buseck schreibt an ihren Vetter Johann v. Buseck, Amptmann zu Bonames wegen ausstehender Gelder ihres Bruders Conrad in Höhe von 100 fl. an sie. Conrad zu Vers, Keller zu Zülpich, verweigert ihr das Geld. Erwähnt wird ein Bruder Johann zu Vers und dass der Vater verstorben ist.
HStAM Best. 257/VI 57

1544 März 15
nimmt Karl V. das Kloster Altenberg gegen die Güterforderungen des Johann v. Buseck in Schutz, der sich ohn einige dispensation der geistlichen oberkaitt ehelichen verheyratt mit Maria von Bellersheim, so sich ein guete zeitt langh als ein geistliche closterjungfrauw daselbst entthalten, auch profes gethan.
Fürst zu Solms-Braunfels’sches Archiv, Schloss Braunfels: Braunfels, Altenberger Akten, Abteilung I (Jahrbücher der Prioren) Fasz. 2 fol. 285

1553 Mai 10
Zeugnis der adelichen Herkunft und der Ahnen Johanns von Buseck, v. J. 1553, welches vor dessen Aufnahme in die Ganerbschaft alt Limburg derselben übergeben worden
Wir nachbenannte Hartmann von Troho und Johann von Buseck genannt Monich beyde virer und Ganerben des Busecker thals bekennen in Krafft dieses offenen Briefs für uns und alle unsere Erben nachkommende und Mitganerben gemeltes Busecker thals, daß der Edel und Ehrenveste Johann von Buseck Schultheis zu Frankfort unser freundlicher lieber Vetter uns unterthänig der Wahrheit zur Steuer ihme selbst seiner Voreltern seeligen und auch Jungfer Steffanien seiner Dochter, einen ehrlichen und Geburtsbrief, sammbt seinen Herkommens und ehrbarlichen Lebens und Wandels und waz sonsten ihme und seiner Freundschaft und Erbarkeit wegen Zeugnüs und Kundschaft von nöthen; alßo waz uns dessen hierinn wissentlich freundlich mitzuteilen und zu geben, fleisiglich gebeten: welches wir ihme als ein förmlich und erbare Bitt und Begerde keinesweges versagen oder abschlagen können. Bekennen und sagen darauf bey unsern wahren trewen Glauben, aiden und Pflichten, damit wir der Röm. Kais. Mai. unserm allergn. Herrn, und auch dem Busecker thal (als vierer) zugethan sind, offenbar und wahr seyn, daß beruhter Johann von Buseck unser Vetter, weiland mit der Edlen und dugendhaftigen Frauen Margarethen von Wallendorff seeligen, welche von ihrer Mutter seeligen eine geborne von Reiffenburgk nach christlicher Ordnung in Ehestand begeben, und auch in stehender Ehe mit ihr bekommen Philippsen Ulrichen und obgenannte Steffanien beyde seine noch lebende Kinder von rer beeden Leibe, in der Ehe empfangen, geziehlet und geboren, wie denn seine gemeltes Johanns von Buseck und auch Margarethen seines Ehegemals seeligen vor Eltern, und Anchen (seeliger gedechtnus) löbliches Herkommens und ehrlicher Geburt, alle von Adel gewesen, und die jetzt lebende noch sind, darüber auch eines erbaren Wandels und Lebens auch ihre Nahrung und Güter waß sie dessen ingehabt und nochmals inne haben, ehrbarlich beybracht und bekommen. Welches alles wir bey vorgemelten unsern aiden und Pflichten keines andern Wissen tragen, wie denn auch solches zu mehrerer Bekräftigung unsere des Busecker Thals priviligia und Kais. Freyheiten nicht geringe Zeugnüs geben, und von ihrem adelichen Herkommen und ehelichen Geburt sambt erbaren Wandel zeugen: denn ein jeder Ganerbe seine eheliche und adeliche Geburt vor seinen Anchen beweisen muß, oder aber dero Kais. Freyheit und Ganerbschaft gänzlich entsetzet sein und bleiben, aus welchem Grunde oberührte Johann von Buseck und seine Voreltern solcher Freyheit und Ganerbgesellschaft zu ihrem Anteil fähig und hebig gewesen, auch für sich und seine
Erben noch sind.
Des alles zu wahrer Urkund etc. Geschehen den 10ten Tag Maij a. 1553
lt. Körner ein Depostitum im Stadtarchiv Frankfurt, Archiv vom Haus Limpurg
Gedr.: Günderrode
S. 498f, Beylage 2

1556, Juni 27
Johann v. Buseck, Philipp Ulrich sein Sohn, Barbara des Letzteren Hausfrau geloben dem Grafen Philipp von Nassau Saarbrücken, den … Verkauf an den Gütern zu lassen, die sie von dem Klöstern Rommersdorf und Dorlar an sich gebracht
HHStAW: Abteilung 166/167 Nr. 68 / 669

1556 Oktober 28
Johann v. Schwalbach, Burgmann zu Gießen, bekundet: Er kann auf Bitten des Philipp Ulrich v. Buseck eidlich bezeugen, der auf einem Beweistag zu Großen-Buseck am 5. November (donnerstag post Omnium Sanctorum) in die Ganerbschaft aufgenommen werden soll, dass dieser von seiner Großmutter [Liese], der Mutter seines verst. Vaters Johann v. Buseck, her aus dem Stamm der Lesch [v. Mühlheim] und von seiner Urgroßmutter her aus dem Stamm der v. Breidenbach entstammt und damit zum Schild und Helm geboren ist.
Siegler: Aussteller
HStAD B 14 Nr. 358: Ausf., Papier, unten aufg. Sg. unter Papierdecke
HStAD F 28 Nr. 120 Bl. 4, 14 und 16: Drei Abschriften des 18. Jh., Papier, auf der erstgenannten: Siegelzeichnung


Quellen:
HStAD = Hessisches Staatsarchiv Darmstadt
HHStAW = Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden
Stadtarchiv Frankfurt
Fürst zu Solms-Braunfels’sches Archiv
arcinsys.hessen.de

Literatur:
J. Friedrich Battenberg (Bearbeiter), Archiv der Familie von Buseck und der Ganerbschaft Buseckertal (Bestände B 14 und F 28). Darmstadt 2000
Hektor Wilhelm von Günderrode : Sämmtliche Werke aus dem teutschen Staats- und Privat-Rechte der Geschichte und der Münzwissenschaft; Leipzig 1787
Hans Körner: Frankfurter Patrizier, München 1971


  • 1
    siehe in: HHStAW Abt. 166/167 Nr. 2963
  • 2
    Angaben nach Körner S. 7
  • 3
    HStAM Bestand 255 B 155 I, II
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