Agnes v. Schwalbach (PN 10903)
Familienübersicht auf Tafel 1ab und Tafel 1 b
Übersicht Lehnstafel Großmühle und Kirchvers
Vater: Eberhard v. Schwalbach | Mutter: Dorothea v. Wildungen |
Geboren: | Getauft: |
erwähnt: von 1596 bis 1621 | |
Verstorben: | Bestattet: |
Eheschließung: vor 1594 | |
Ehepartner: Johann (Hans) Philipp v. Buseck |
Kinder: Name | Geboren | Verstorben / erwähnt |
Ulrich Eberhard v. Buseck | ||
Caspar Philip v. Buseck | erw. 1621 | |
Hans Adam v. Buseck | erw. 1621 | |
Barbara Dorothea v. Buseck | erw. 1610 | |
Tochter v. Buseck | erw. 1638 |
Zur Person:
Belege:
In der Kirche in Alten-Buseck steht ein 4,50 m hoher Doppelgrabstein an der inneren Südwand. Er zeigt uns ein Bildnis des Hans Philipp v. Buseck und seiner Ehefrau Agnes v. Schwalbach. Der Grabstein aus rotem Sandstein wurde schon zu Lebzeiten des Ehepaares angefertigt, denn die Inschrift im oberen Teil des Epitaphs ist unvollständig. Sie gibt lediglich das Jahrhundert mit 16xx an. Das genaue Jahr, der Tag und Monat fehlen. Sie sollten nach dem Tod des Paares ergänzt werden, was aber nie geschah.
Im Hauptfeld ist das Ehepaar im Stil der damaligen Zeit abgebildet. So sehen wir Hans Philipp in Rüstung mit dem Helm zu seinen Füßen. Beginnend am Kopf jeder Figur sehen wir jeweils acht Wappendarstellungen, die uns die Ahnenreihe der Verstorbenen aufzeigen.
Über dem Kopf der Ehefrau Agnes geb. v. Schwalbach sehen wir die Wappen v. Schwalbach, v. Wildungen, das nächste Wappen kann ich nicht identifizieren (die Beischrift verweist auf Paderborn?), dann kommt das Wappen der Fam. v. Wittershausen.
Die gleiche Wappenfolge finden wir am Epitaph der Anna v. Schwalbach an der südlichen Aussenmauer der Kirche in Alten-Buseck. Aufgrund der Wappengleichheit müssen Anna und Agnes Schwestern gewesen sein. Ob Anna v. Schwalbach bei ihrer Schwester in Alten-Buseck lebte, können wir nicht sagen. Da aber die Familie v. Schwalbach zahlreiche Besitzungen im Busecker Tal und in Trohe hatte, kann sie auch mit ihren Vater Eberhart v. Schwalbach hier gelebt haben.
Epitaph in der Kirche von Alten-Buseck;
Hans Philipp v. Buseck und seine Ehefrau Agnes v. Schwalbach
(c) Heimatkundlicher Arbeitskreis Buseck e. V.
1594, März 1/11
Der Anwalt des Friedberger Juden Köscher ersucht die Räte zu Marburg, den trotz bereits ergangener Urteile noch immer zahlungsunwilligen Philipp v. Buseck anzuhalten, seine Schulden bei Köscher zu begleichen.
Von Buseck läßt sich die Vollmacht des Anwalts vorlegen und ist bereit, sie unter Vorbehalt anzuerkennen, obwohl ihm die jüdische Unterschrift auf derselben nicht bekannt ist. Er bestreitet jede Schuld bei Köscher und die Existenz diesbezüglicher Urteile. Darauf erklärt Köschers Anwalt, daß Georg v. Schwalbach seinem Mandanten 60 fl. schuldig war und diese Schuld nach Georgs Tod auf dessen Bruder Conrad übergegangen ist, den wiederum Philipp v. Buseck, der eine Schwester der beiden Brüder geheiratet hat, beerbt hat.
Dazu sagt Buseck, daß Conrad v. Schwalbach nichts als Schulden hinterlassen und er deswegen alle Erbansprüche an seine Gläubiger abgetreten hat. Aber auch im Falle einer Erbschaft hätte Köscher seine Forderungen nicht nur an ihn, sondern auch an die drei Schwestern seiner Frau zu richten.
Da der Fall der nähren Prüfung bedarf, werden die Parteien auf den Rechtsweg verwiesen.
HStAM Protokolle II Marburg A Nr. 2 Bd. 16; Löwenstein Nr. 3440
1596, Oktober 2
Es werden die vier Töchter des verstorbenen Eberhard v. Schwalbach erwähnt: Gerdraut von Venningen, Witwe; Agnes, Hans Philippsen von Buseck; Dorothea, Philips Conradt Schencken zu Schweinsberg hausfrau; Anna
HStAM 17d v. Schwalbach 6
1598, März 3
Zu wissen seye männiglich, daß wir Johann Rudolf von Buseck, mitvierer undt GahnErbe des Buseckertahls, Margaretha gebohrn Schutzbarin gndt Milchling, seine eheliche Hausfrau mit gutem Rath undt aus gute Inerbetrachtung … verkaufft … haben … unser Erbeygen Mühl unter alten buseck gelegen, die Rombsdorfer Mühle gndt umbt aller Zugehörige äcker wießen undt gärten so umb derselbige Mühl gelegen undt darzu gehörig seyn, allermaßen wir derselbige Mühl sambt darzu gehörige güther umb Pauli Müller seel Erben inhalt Kaufbriefs es uns erkaufft undt uns des orths bey derselbig gelegen güter .. uns erkauft und ertauscht, undt gibt derselbig Mühl über Jahr fünf achtel Korn, Ein goldfl undt 1/2 achtel Johann Magnus Rodenhausen seel Erben in Daubrig, alles Inhalt übergebener specifikation, dem Edlen undt Vesten Hans Philipps von Buseck, Agneßen gebohrne von Schwalbach seine ehelich Hausfraw …
HStAD G 26 A Nr. 523/2 (Kopie in einer Akte)
Quellen:
HStAD = Hessisches Staatsarchiv Darmstadt
HStAM = Hessisches Staatsarchiv Marburg
arcinsys.de
Literatur:
Uta Löwenstein: Quellen zur Geschichte der Juden im Hessischen Staatsarchiv Marburg 1267-1600, Wiesbaden 1989