(in Bearbeitung)
weitere Namen: Romsdorfer Mühle; Ronsdorfer Mühle
Lage/Anschrift: Mühlweg 65, 35418 Buseck- Alten-Buseck
Zustand: stillgelegt
Ersterwähnung: 1320 1HStAD B 25 A Nr. 659 (1320 Jan. 26); AUB II, Nr. 511
Infos: Wassermühle an der Wieseck
Das genaue Alter der Großmühle lässt sich nicht feststellen. Zur frühen Geschichte liegen nur sporadische Überlieferungen vor.
Erstmals taucht die Mühle 1320 in einem Streit zwischen Conrad v. Elkerhausen und Diedrich Schutzbar auf, in dem die Mühle zu Romsdorf 2Wüstung bei Trohe Diedrich zugesprochen wird. Beide Familien hatten bereits früh Besitzungen im Busecker Tal. Die Frage ob es sich bei der Romsdorfer Mühle um die heutige Troher Mühle oder um die Großmühle handelt, wird hier ausführlicher behandelt.
In wessen Eigentum die Mühle war, bevor sie in den Besitz von Johann Rudolf v. Buseck und Ehefrau Margaretha v. Buseck geb. Schutzbar gen. Milchling kam, ist unbekannt. Nach Buttlar 3Tf. 7 Schutzbar gen. Milchling, würde Margarethe von dem 1320 genannten Diederich Schutzbar abstammen. Sie könnte eventuell die Mühle als Mitgift in die Ehe gebracht haben.
Da es sich bis 1641 bei der Mühle um Allodialeigentum der Familien handelt, verwundert der Mangel an schriftlicher Überlieferung nicht. Mit dem Lehensauftrag Ulrich Eberhard v. Busecks 1641 taucht die Mühle dann regelmäßig in den Lehnsurkunden der Landgrafen auf.
Großmühle
(c) Heimatkundlicher Arbeitskreis Buseck e. V.
Eigentümer
1320 | wird in einem Streitfall die Mühle Dietrich Schutzbar zugesprochen 4HStAD B 25 A Nr. 659 (1320 Jan. 26); AUB II, Nr. 511: „Wir Hartmut Schuczesper, Johan von Beldirsheym, rittere, ratlude, und Gerlach von Lundorf eyn rittere, ein obirman in der zweyunge, die her Cunrat von Elkirhusen und her Diderich Schuczesper, her Lodewigis son von Vronhusen, rittere, hant gehabit umme di Molen zu Romistorf und umme allis daz, daz dar zo horit, sprechin, daz wir uns des irvarin han, daz hir Cunrat von Elkirhusen an derselbin Molen keyn reth inhat, wir sprechin auch, daz her Thiderich sal gebin hern Cunrate vor ein phert daz he verloz und vor sinen schaden xii. marg peninge„ |
1588 | Es klagten die (Erbleih-)Müller Ludwig und Johannes. 5Memoriale, Beylage Lit. D S. 374f; Die Müller Ludwig und Johannes klagen, sie hätten von ihren Voreltern die Mühle schon seit hundert Jahren als Erblehen von den Junkern im Busecker Tal. Darüber gebe es Brief und Siegel. Sie zahlen jährlich 8 Achtel Korn und zwei Gulden Geld. Dafür dürfen sie die Frucht aus Trohe und den umliegenden Ortschaften mahlen. Nun verlangen die Ganerben vier Achtel Korn mehr. Da die Müller sich der erhöhten Zahlung verweigern, berufen sich die Ganerben auf ihren Mühlenbann und verbieten Ludwig und Johann die Frucht aus dem Busecker Tal zu verarbeiten. Die Müller rufen in der Angelegenheit den Landesherrn an und argumentieren sie betreiben ihre Mühle schon länger als es den Mühlenbann gäbe. Mit dem 12. April 1588 untersagt des Landgraf den Ganerben den beiden Müller ein Mahlverbot für das Busecker Tal aufzuerlegen. |
Pauli Müller 6Wird 1598 im Verkauf der Mühle von Johann Rudolf v. Buseck als Vorbesitzer erwähnt, von dem dieser die Mühle zu einem nicht genannten Zeitpunkt gekauft hat. | |
– 1598 | Johann Rudolf v. Buseck und Ehefrau Margaretha v. Buseck geb. Schutzbar gen. Milchling 7Verkauf an Bruder Hans Philipp in HStAD G 26 A Nr. 523/2 |
1598 – | Hans Philipp v. Buseck und Ehefrau Agnes v. Buseck geb. v. Schwalbach 8Kauf an Bruder Johann Rudolf in HStAD G 26 A Nr. 523/2 |
– 1630 – 1635 | Im Besitz der Söhne von Hans Philipp v. Buseck. 9HStAD Bestand E 12 Nr. 25/1, Dorfbuch Die Mühle wird von Caspar Philipp v. Buseck bewohnt. Er, seine Frau und die Kinder sterben auf der Großmühle 1635 an der Pest. |
1635 – | Der dritte Bruder Ulrich Eberhard v. Buseck erbt die Mühle und trägt sie 1641 dem Landgrafen zu Lehen auf. |
Quellen:
HStAD = Hessisches Staatsarchiv Darmstadt
Literatur:
Ludwig Baur: Urkundenbuch des Klosters Arnsburg in der Wetterau, Darmstadt 1849 ff- AUB
Rudolf von Buttlar-Elberberg: Stammbuch der Althessischen Ritterschaft : enthaltend die Stammtafeln der im ehemaligen Kurfürstenthum Hessen ansässigen zur Althessischen Ritterschaft gehörigen Geschlechter …; Kassel 1888
von der Malsburg: Memoriale an die hochlöb. allgemeine Reichsversammlung zu Regenspurg mit beygefügter Specie Facti und … Deduction vieler … nullitäten … einer bei dem … Reichshofrath in Sachen der Unterthanen und Eingesessenen des Busecker Thals … wider … Ernst Ludwigen Landgrafen zu Hessen … beschlossenen Urtheil von der … Hessischen Gesandschaft übergeben; Gießen 1707
- 1HStAD B 25 A Nr. 659 (1320 Jan. 26); AUB II, Nr. 511
- 2Wüstung bei Trohe
- 3Tf. 7 Schutzbar gen. Milchling
- 4HStAD B 25 A Nr. 659 (1320 Jan. 26); AUB II, Nr. 511: „Wir Hartmut Schuczesper, Johan von Beldirsheym, rittere, ratlude, und Gerlach von Lundorf eyn rittere, ein obirman in der zweyunge, die her Cunrat von Elkirhusen und her Diderich Schuczesper, her Lodewigis son von Vronhusen, rittere, hant gehabit umme di Molen zu Romistorf und umme allis daz, daz dar zo horit, sprechin, daz wir uns des irvarin han, daz hir Cunrat von Elkirhusen an derselbin Molen keyn reth inhat, wir sprechin auch, daz her Thiderich sal gebin hern Cunrate vor ein phert daz he verloz und vor sinen schaden xii. marg peninge„
- 5Memoriale, Beylage Lit. D S. 374f; Die Müller Ludwig und Johannes klagen, sie hätten von ihren Voreltern die Mühle schon seit hundert Jahren als Erblehen von den Junkern im Busecker Tal. Darüber gebe es Brief und Siegel. Sie zahlen jährlich 8 Achtel Korn und zwei Gulden Geld. Dafür dürfen sie die Frucht aus Trohe und den umliegenden Ortschaften mahlen. Nun verlangen die Ganerben vier Achtel Korn mehr. Da die Müller sich der erhöhten Zahlung verweigern, berufen sich die Ganerben auf ihren Mühlenbann und verbieten Ludwig und Johann die Frucht aus dem Busecker Tal zu verarbeiten. Die Müller rufen in der Angelegenheit den Landesherrn an und argumentieren sie betreiben ihre Mühle schon länger als es den Mühlenbann gäbe. Mit dem 12. April 1588 untersagt des Landgraf den Ganerben den beiden Müller ein Mahlverbot für das Busecker Tal aufzuerlegen.
- 6Wird 1598 im Verkauf der Mühle von Johann Rudolf v. Buseck als Vorbesitzer erwähnt, von dem dieser die Mühle zu einem nicht genannten Zeitpunkt gekauft hat.
- 7Verkauf an Bruder Hans Philipp in HStAD G 26 A Nr. 523/2
- 8Kauf an Bruder Johann Rudolf in HStAD G 26 A Nr. 523/2
- 9HStAD Bestand E 12 Nr. 25/1, Dorfbuch