Ulrich Eberhard v. Buseck

Ulrich Eberhard v. Buseck (PN 1046)
Familienübersicht auf Tafel 1 b und Tafel 4 c

Vater: Hans Philipp v. BuseckMutter: Agnes v. Schwalbach
Geboren: err. 1586Getauft:
erwähnt:
Verstorben: 24. März 1665 in GießenBestattet: 06. April 1665 in Gießen 1Laut Sterbeeintrag im Kirchenbuch der Stadtkirche Gießen (FB Gießen 546) starb er im Alter von 79 Jahren
Eheschließung: I. oo vor Mai 1629
Ehepartner: Anna Catharina v. Buseck gen. Münch

Eheschließen: II. oo nach 1647

Ehepartner: Barbara Catharina Maria Stümmel v. Lindheim
Kinder:
Name

Geboren

Verstorben / erwähnt
Agnes Rebecca 2Agnes Rebecca ist sein ältestes Kind. Im Dorfbuch von 1630 (HStAD E 12 Nr. 25/1) heißt es, dass Ulrich Eberhard 1630 noch kinderlos sei.~ 28. April 1630# 11. November 1675 in Alten-Buseck
Ludwig~ 15. Mai 1632
Sohn (wahrscheinlich Ludwig)# 11. Mai 1638 in Gießen, jung
Sawinna (Sabina Maria)~ 08. April 1634 in Gießen# 17. März 1711 in Rodheim-Bieber
Tochter# 18. Juni 1636 in Gießen, jung
Johann Craft~ 13. Januar 1642 in Gießen# 01. September 1648 in Gießen
Johann Philipp~ 01. August 1645 in Gießen# 28. September 1669 in Alten-Buseck

Zur Person:

1628, 1630 – Hauptmann von Gießen 3HStAD E 12 Nr. 25/1
1649 – Fürstlich Hessen-Darmstädtischer vornehmer Rat 4HStAD E 12 Nr. 15/9

Ulrich Eberhard v. Buseck lebte in Gießen. Hier war sein Lebensmittelpunkt. In Alten-Buseck war er Eigentümer der Großmühle – ein Erbe seines Bruders Caspar Philipp – und Miteigentümer der Hofburg. Diese hatte sein Vater 1620 zu Lehen erhalten. Inwiefern die Hofburg zu der Zeit überhaupt bewohnbar war, oder man nur ihre Liegenschaften zur Landwirtschaft nutzen konnte, ist unklar.
In Gießen besaß er zuerst ein Anwesen in der Neustadt, Ecke Mühlgasse (oder kleine Mühlgasse) und später am Lindenplatz.

Belege:

1623 September 25, Darmstadt
Landgraf Ludwig V. von Hessen: Er hat dem verst. Hans Philipp v. Buseck, Amtmann zu Romrod, gem. Lehnsbrief von 1620 Dezember 6 verschiedene Lehen ausgegeben. Nach dessen Tod hat er dessen Söhnen Ulrich Eberhard, Caspar Philipp und Hans Adam v. Buseck diese Lehen erneuert, namentlich einen adeligen Burgsitz, gen. die Hofburg, außerhalb von Alten-Buseck, mit allem gen. Zubehör im Buseckertal, wie es schon Hartmann Ruser v. Buseck von seinen Vorfahren inne hatte. Gem. Konsensbrief von 1620 September 16 hatte er schon Hans Philipp v. Buseck die Erlaubnis erteilt, entferntere Güter aus diesem Lehen zu verkaufen und nähergelegene, gleichwertige, dafür aufzutragen. Für dieses Lehen hat Ulrich Eberhard, auch namens seiner Brüder, den Lehnseid geleistet.
Siegler: Aussteller
Abschrift: HStAD  B 14 Nr. 101: Insert in Urkunden von 1791 Oktober 8, 1800 April 8 und 1814 Juli 23; Regest aus: Battenberg Nr. 401 

1627, Juni 30
Landgraf Georg von Hessen: Er belehnt die Brüder Ulrich Eberhard, Caspar Philipp und Hans Adam v. Buseck mit den Lehen die ihr Vater der verstorbenen Hans Philipp v. Buseck, Amtmann zu Romrod, gem. Lehnsbrief von 1620 Dezember 6, erhalten hatte. Dies sind: der adlige Burgsitz die Hofburg genannt in Alten-Buseck (welcher gleichwohl itzo gantz undt gar ohne Gebäuw und zerfallen) mit allem was dazu gehört im Busecker Tal und in der Altenstruth und von weiland Hartmann v. Buseck gen. Rüsser herkommt.
in: HStAD E 12 Nr. 51/3

1628
Landgraf Georg verwendet sich für die Versetzung des Ulrich Eberhard v. Buseck, Amtmann zu Homberg (Sohn des erschossenen Johann Philipp v. Buseck, Amtmann zu Romrod), als Hauptmann und Amtmann nach Gießen
HStAM Best. 5 Nr. 15177; Regest nach arcinsys.hessen.de 

1629 Mai 14
Anna Catharina v. Buseck, geb. Mönch v. Buseck, Tochter des verstorbenen Craft Mönch v. Buseck, bekundet: Sie hat mit Zustimmung ihres Ehemanns Ulrich Eberhard v. Buseck auf alle ihre Erbschaft aus ihrem väterlichen, mütterlichen und brüderlichen Vermögen verzichtet, ausgenommen im Fall, dass die Familie Mönch v. Buseck im Mannesstamme ausstirbt, und auch ausgenommen die Neben- und Seitengefälle.
Siegler: Ulrich Eberhard v. Buseck, Caspar Philipp v. Buseck 5PN 1045, Bruder des Ulrich Eberhard. In den Regesten bei Battenberg Nr. 413 wird er fälschlicherweise dem Zweig der Münch zugeordnet und Johann Adolf v. Rodenhausen
HStAD B 14 Nr. 239 , war A 3 Nr. 58/4;

1631 Januar 24
Schultheißen, Bürgermeister, Räte, Heimbürger, Gerichte und Schöffen der Städte, Gerichte und des Amts Gießen, namentlich der Städte Gießen, Staufenberg und Großen-Linden, der Gerichte Steinbach, Lollar, Heuchelheim, Wieseck, der Dörfer Steinbach, Watzenborn, Steinberg, Garbenteich, sodann Lollar, Mainziar, Daubringen, Ruttershausen, Heuchelheim, Rodheim, Fellingshausen, Wieseck, Lindes und Kleinrechtenbach bekunden, daß sie dem Landgraf Georg II. von Hessen Vollmacht erteilt haben (wie Amt Alsfeld). Siegel: Ulrich Eberhard v. Buseck, hessischer Rat und Amtmann der Festung Gießen, Nikolaus Stippius, Rentmeister daselbst, Gemeinden.
HStAD A 9 Nr. 27; Zweite Ausfertigung HStAD A 9 Nr. 38; Regest nach arcinsys.hessen.de

1632, Sept. 27
Revers des Johann Ottmar v. Buseck, zugleich für seine Verwandten worin abschriftlich Graf Friedrich v. Solms bekundet, daß er dem Johann Ottmar v. Buseck, auch für seinen Bruder Heinrich Reinhard, Söhne des + Johann Rudolf, für Georg Philipp und Helwig, Söhne des  + Wilhelm Reinhard, sowie für Ulrich Eberhard, Kaspar Philipp und Hans Adam. Söhne des + Hans Philipp v. Buseck anstatt der beiden Höfe in der Atzbacher Gemarkung, die an Hans Georg v. Mauchenheim gen. v.Bechtolsheim verkauft worden sind, einen freien adligen Burgsitz mit zugehörigem Grundbesitz zu einem Mannlehen verliehen habe, nachdem ihm dieser vor Schultheiß und Schöffen zu Rödgen aufgetragen worden sind.
Sg.: des Ausstellers in Holzkapsel gut erhalten
HStAD B 9 Nr. 1259 

1635 – 1638
Korrespondenz mit Ulrich Eberhard v. Buseck, Amt- und Hauptmann in Gießen, in verschiedenen Angelegenheiten.
HStAD D 6 Nr. 62/7

1637, März 4
Unterschrift Ulrich Eberhard v. Busecks
HStAD A 1 Wolff v. Todenwarth

(1627) 1638
Vergleich der Gebrüder Ulrich Eberhard, Caspar Philipp und Hans Adam von Buseck und darüber erlangte landesfürstliche Konfirmation
HStAD E 12 Nr. 51/3; Regest nach arcinsys.hessen.de

1638, Mai 20
Heinrich Reinhard v. Buseck, auch als Vormünder der minderjährigen Söhne seines verst. Bruders Johann Ottmar, nämlich Johann Burkhard, Konrad Philipp und Rudolf Eberhard sowie die Gebr. Ulrich Eberhard und Hans Adam v. Buseck, bekunden: Landgraf Georg II. habe ihnen versprochen, ihnen diejenigen Lehen, die sie und ihr Vetter Georg Philipp v. Buseck, landgräflich-hessischer Obristlieutenant, bisher von dem Gräflichen Haus Nassau-Saarbrücken inne hatten, und die im Pfandamt Hüttenberg, in Gleiberg und im Amt Gießen belegen sind, gegen Entrichtung der schuldigen Gebühr zu überlassen. Sie erteilen hiermit ihrem gen. Vetter Georg Philipp v. Buseck Vollmacht, diese Lehen auf dem angesetzten Lehnstag vom 23. Mai alten Kalenders für sie zu empfangen.
Siegler: Aussteller
HStAD A 5 Nr. 45/14 = B 14 Nr. 275

1638, Mai 22
Georg Philipp v. Buseck bekundet: Landgraf Georg II. hat ihm, zugleich für seine Vettern Heinrich Reinhard v. Buseck, dieser auch als Vormund der Söhne seines verst. Bruders Johann Ottmar, namentlich Johann Burkhard, Konrad Philipp und Rudolf Eberhard v. Buseck, auch für die Gebr. Ulrich Eberhard und Hans Adam v. Buseck, gem. dem darüber erricheteten und in vollem Wortlaut mitgeteilten Lehnsbrief gleichen Datums verschiedene gen. Lehnsstücke aus dem Bereich des ehemals nassau-saarbrückenschen Amtes Gleiberg verliehen. Dafür hat er den Lehnseid geleistet.
Siegler: Aussteller
HStAD A 5 Nr. 45/17 = B 14 Nr. 278

1638, Aug. 23
Eine Tochter Ulrich Eberhards ist am 23. August 1638 Patin bei der Taufe von Georg Rudolf von Nordeck zur Rabenau Patin gewesen sein. Unklar ist, ob es sich hierbei um die erst 8-jährige Agnes Rebecca, oder eine uns bis dato unbekannte Tochter Ulrich Eberhards handelt.
Quelle:  Henkel Ms Nr. 167

1640
Abordnung des Amtmanns Ulrich Eberhard v. Buseck, des Heinrich Hermann v. Oeynhausen, Dr. Justus [Jost] Sinolt gen. Schütz und des Rats Johann Jakob Gambs an die Landgräfin Amalie Elisabeth v. Hessen-Kassel
HStAD: D 6 Nr. 67/4

1643-1648
Befreiung des Hauses des Ulrich Eberhard von Buseck, Amtmann zu Gießen, in der Neustadt zu Gießen
Landgraf Georg zu Hessen … befreit mit Brief vom 27. Februar 1643 Ulrich Eberhard von den bürgerlichen Lasten für sein Haus, Hofreite und Garten in der Neustadt. Ulrich Eberhard hat das Haus gekauft, es liegt zwischen Conradt Wagner und Georg Wormbser. Bis zur Befreiung des Hauses war es im Steuerstock der Stadt mit 70 Gulden Kapital eingetragen. Nun soll das Haus mit einem Kapital von 50 Gulden auf v. Busecks Namen in den Ritterschaftlichen Steuerstock eingetragen werden. Die Befreiung gilt für Ulrich Eberhard und seine Erben und Nachkommen. Die Befreiung umfasst auch die Freistellung von Pfortenhüten, Nachtwächterdiensten Natural- und Geldabgaben in Friedens- und Kriegszeiten.
Das Haus stößt auf den Mühlenweg und besteht aus Gebäuden, Scheuern, Ställen, Hofstatt und Garten.
1648 verkauft Ulrich Eberhard dieses Anwesen gegen des ehemaligen Stadtschultheißen Valentin Schautanzen Behausung vor der Wallpforten am Lindenplatz. Die Befreiung des Hauses in der Neustadt wird von Bürgermeister und Rat der Stadt Gießen auf das neue Haus an der Wallpforte übertragen.
HStAD Best. E 12 Nr. 15/8 

1643
Kommission des Amtmanns Ulrich Eberhard von Buseck und des Oberarchivars Dr. Ludwig Mentzer nach Butzbach zur Untersuchung des dem verstorbenen Landgrafen Philipp v. Butzbach hergerichteten Brandtwein-Schweißbades.
HStAD D 4 Nr. 59/3

1649, Juli 13 (1679) 1684
Eheverträge zwischen dem Hessen-Darmstädtischen Rat Ulrich Eberhard von Buseck und Witwe Barbara Catharina Maria geb. Stümmel von Lindheim. Barbara Catharina verschreibt Ulrich Eberhard 2.000 Gulden aus ihren erbeigenen adelichen Gütern zu Lindheim. Ulrich Eberhard verschreibt ihr dieselbe Summe aus seinen adelichen Gütern in Alten-Buseck für den Fall, dass er ohne gemeinsame Kinder zu hinterlassen vor ihr verstirbt. Im Detail soll sie aus ihrem Wittum jährlich 100 Gulden beziehen und nach ihrem Tode das Wittum an seine Erben zurückfallen. Im Falle seines Todes kann sie ihrn Witwensitz bei seinen Kindern erster Ehe in Alten-Buseck nehmen. Sollten sie und die Kinder nicht miteinander wohnen können, so soll sie seine adeliche Behausung in Gießen, die er von den Schautanzischen Erben erkauft hat als Witwensitz gestellt werden. Dazu soll sie ihren besten Unterhalt bekommen. Aus des Herrn Hauptmanns Großmühle unter Alten-Buseck soll sie 30 Achtel Korn Gießer Maß und 2 Schweine zum mästen. Aus den adelichen Gütern zu Alten-Buseck 12 Achtel Gerste, 2 Achtel Weizen, 1 Achtel Erbsen und 15 Achtel Hafer Gießener Maß. Aus anderen Gefällen soll sie 50 Gulden, den Gulden zu 27 Albus erhalten. 15 Hühner, 6 Gänse, 2 Wagen Heu und 10 Wagen Brennholz soll sie jährlich aus Alten-Buseck nach Gießen gebracht bekommen. Dazu drei gute Milchkühe und 4 Schweine von dem vorhandenen Vieh. Sie darf den Garten und den Acker ihres Gatten vor Gießen im Schwartzenloch gebrauchen.
Zeugen waren: Johann Philipp v. Buseck gen. Münch, Georg Philipp v. Buseck, Ludwig Baltzer v. Weitolshausen gen. Schrautenbach und Hans Ebert Wolfskehl von Vetzberg
HStAD E 12 Nr. 15/9

1657, Okt. 30
Vollmacht der Vierer und Ganerben Ulrich Eberhardt v. Buseck, Georg Conradt v. Buseck, Philipps v. Buseck gen. Mönch und Wilhelm Christoph v. Buseck an den Anwalt Joh. Petrum Melchior, sie in der Klage der Eingessessenen des Busecker Tal zu vertreten.
Druck: Memoriale S. 47f

1659 September 29
Ulrich Eberhard v. Buseck, Johann Philipp Mönch v. Buseck und Georg Konrad Brand v. Buseck, derzeitige Schultheiß und Vierer des Buseckertals, namens der Ganerbschaft des Buseckertals, bekunden: Sie haben ihrem Mitganerben Wilhelm Christoph v. Buseck und dessen Ehefrau Sophie Juliane v. Buseck geb. v. Hanxleben für eine Summe von von 1.000 Gulden Kaufgeld Frankfurter Währung, welchen Betrag letztere von ihrer mütterlichen Erbschaft im Land zu Braunschweig aufgewendet hatte, eine jährliche Gülte von 50 Gulden Frankfurter Währung, je Gulden zu 50 Batzen oder 60 Kreutzer, zahlbar jeweils an Michaelis nach Beuern oder Gießen und verwiesen auf ihre Bede zu Großen-Buseck und ihren Zehnten im Buseckertal, auf Wiederkauf verkauft. Mit dieser Summe sollen die 1.000 Gulden, die ihre verstorbenen Vorfahren Philipp und Melchior v. Trohe, Philipp Ulrich v. Buseck und Hans Hermann Mönch v. Buseck als die damaligen Vierer im Jahre 1574 wegen des am Reichskammergericht in Speyer schwebenden Prozesses von dem verstorbenen Mengos Holzapfel v. Vetzberg, Amtmann zu Gleiberg, aufgenommen haben, übernommen später den Nikolaus [von] Stumpertenrod, Rentmeister zu Gießen, abgelöst werden.
HStAD Best. B 14 Nr. 163; Regest nach arcinsys.hessen.de 

1661 – 1663
Berichte des Amtmanns Ulrich Eberhard v. Buseck in Gießen an Landgraf Ludwig VI.
HStAD D 4 Nr. 249/3

1664
Ulrich Eberhard v. Buseck verkauft das Stummel’sche Gut zu Rommelshausen an M. Collbach von Dalhausen 1664
HStAD F 1 Nr. 18/3


Quellen:
arcinsys.hessen.de
HStAD = Hessisches Staatsarchiv Darmstadt

Literatur:
Battenberg
Henkel
Memoriale an die hochlöb. allgemeine Reichsversammlung zu Regenspurg mit beygefügter Specie Facti und … Deduction vieler … nullitäten … einer bei dem … Reichshofrath in Sachen der Unterthanen und Eingesessenen des Busecker Thals … wider … Ernst Ludwigen Landgrafen zu Hessen … beschlossenen Urtheil von der … Hessischen Gesandschaft übergeben; Gießen 1707


  • 1
    Laut Sterbeeintrag im Kirchenbuch der Stadtkirche Gießen (FB Gießen 546) starb er im Alter von 79 Jahren
  • 2
    Agnes Rebecca ist sein ältestes Kind. Im Dorfbuch von 1630 (HStAD E 12 Nr. 25/1) heißt es, dass Ulrich Eberhard 1630 noch kinderlos sei.
  • 3
    HStAD E 12 Nr. 25/1
  • 4
    HStAD E 12 Nr. 15/9
  • 5
    PN 1045, Bruder des Ulrich Eberhard. In den Regesten bei Battenberg Nr. 413 wird er fälschlicherweise dem Zweig der Münch zugeordnet
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